Spieletest: Metroid: Other M WII

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
3. September 2010

USK 12 keine Onlinefunktion Remote unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
flottes, unterhaltsames Gameplay
voller Ideen und Überraschungen
zahlreiche tolle Videosequenzen
herrliche Atmosphäre und verdammt spannende Story...
Negativ:
...die nicht ganz ohne Klischees auskommt und bei der Fragen offen bleiben
linearer und kürzer als die Primes
Steuerung und Kamera nicht ganz optimal
bisweilen etwas hektisch und weniger taktisch als die Primes

Augen auf, Ohren auf...

Mal ehrlich: Anno 2003 – nach Star Fox Adventures - hat die Grafik von Prime 1 niemanden mehr vom Hocker gehauen, aber war hübsch anzusehen und sehr stimmig. Weder Teil 2 noch 3, wobei letzteres ja bereits für Wii erschien, entwickelten sich optisch da wesentlich weiter – so kann ich es nicht ganz nachvollziehen, wenn andere Tester meinen, Other M wäre ein grafischer Rückschritt gegenüber den Primes.

Klar – auch die neue Episode sorgt nicht für atemloses Staunen (was ja eigentlich ohnehin noch nie in der Serie der Fall war); insbesondere der auf der Wii leider viel zu oft präsente Treppcheneffekt stört bisweilen, das Eis in der Kryosphäre hätte wesentlich schönere Transparenzeffekte vertragen können und einige kleine Stalagmiten an frostigen Decken dieses Sektors sehen einfach nur scheußlich aus, scheinen sie doch aus Quadraten zu bestehen. Auf der anderen Seite ist dies der einzige wirklich grobe Schnitzer, der mir einfällt, während der Rest nicht überragend, aber hübsch anzusehen ist – das Science Fiction-Feeling kommt schön rüber und etwa Wasser- und Beam-Effekte sehen richtig nett aus. Manches kommt schöner, manches optisch schwächer daher als in Prime 3: Sicherlich etwas ernüchternd dass ein Spiel, das von einem Team kommt, welches für grafisch opulente Titel bekannt ist, visuell bei weitem nicht mit Mario Galaxy konkurrieren kann. Aber einen Anlass, pauschal “sieht schlechter aus als Prime 3” zu behaupten, sehe ich dabei nicht.

Die Musik hingegen fällt da gegenüber den anderen Episoden spürbar ab: Wo Prime 1 bis 3 gleich bei Titelbild und Hauptmenü schlichtweg großartige Kompositionen darboten, ist in Other M an gleicher Stelle nur eine ansprechende, aber sehr puristische Version des Ur-Metroid-Themas zu hören. Die BGM während des eigentlichen Spiels hingegen ist meist gar keine, sondern eher eine Anreihung von Klängen, Tönen und Geräuschen – vom Stil ein bisschen wie die Dungeon-Geräuschkulisse in den 3D-Zeldas, nur futuristischer und bedrohlicher. Oder, wenn ihr so wollt, wie ein düsteres Electroplankton.

Sehr atmosphärisch zweifellos und auch kein Stilbruch, schließlich ist die Reihe auch für diese Art von “Musik” bekannt (man denke etwa an die Transporterräume der SNES-Episode). Jedoch: Beschränkt man sich nur auf “Sphärenklänge” solcher Art, fehlt einfach doch etwas – sie bilden einfach nicht wirklich eine Melodie, und daher brennen sie sich auch nicht so sehr ins Gedächtnis ein. Ohrwürmer wie der fantastische Brinstar-Track aus Super Metroid oder die herrliche “Geheiligte Festung” aus Echoes bleiben in Other M aus, allenfalls in Zwischensequenzen und bei Bosskämpfen wird merkbar, dass ein reales Orchester am Sound beteiligt war. Kaum etwas auszusetzen habe ich aber an der Sprachausgabe (abgesehen davon, dass sie natürlich nicht in Deutsch verfügbar ist...) – allenfalls der Nerd im Tutorial klingt etwas gleichförmig.

Kurz und gut: Bei der Grafik halte ich es ähnlich wie damals bei Prime 3 – sicherlich nicht beeindruckend, aber hübsch, stimmig und atmosphärisch, da drücke ich ein Auge zu und lasse es gerade noch in den Bronze-Bereich. Der Sound hingegen erreicht locker acht Punkte, ist aber im Vergleich zu den Vorgängern die größere Enttäuschung, da einfach die bombastischen Kompositionen fehlen. Trotzdem will ich keinesfalls bestreiten, dass sie wirklich gut und atmosphärisch ausgefallen ist – nur eine Höchstwertung verdient sie eben nicht. Ach ja - “Wertung”...

Ein Blick auf einen der vielen Bossfights – wenn Link in einem Vulkan gegen Gohma und Mario auf einem Lavaplaneten gegen Otakönig kämpfen darf, wäre es doch unfair, Samus leer ausgehen zu lassen, oder? Das dachten sich wohl auch die Betreiber des Bottle Ships und planten in der Pyrosphäre ein nettes Feuerdrachen-Gehege ein.

Seite

1 2 3 4 5 6 7 8 [Fazit]