Spieletest: Metroid: Other M WII

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Releasedate:
3. September 2010

USK 12 keine Onlinefunktion Remote unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
flottes, unterhaltsames Gameplay
voller Ideen und Überraschungen
zahlreiche tolle Videosequenzen
herrliche Atmosphäre und verdammt spannende Story...
Negativ:
...die nicht ganz ohne Klischees auskommt und bei der Fragen offen bleiben
linearer und kürzer als die Primes
Steuerung und Kamera nicht ganz optimal
bisweilen etwas hektisch und weniger taktisch als die Primes

Verdammt, das Spiel hat eine Story!

Und damit meine ich bei weitem nicht nur die Filmsequenzen, die wirklich reichlich auftreten (aber nie den Spielfluss unterbrechen, sondern vielmehr das Feeling intensivieren) und ab und zu ein bisschen zu sehr ins Pathetisch-Melodramatische abdriften wie auch den einen oder anderen klischeehaften “Das-war-ja-so-klar!”-Moment bieten, aber überwiegend wirklich überzeugen können: Teils in Spiel-, aber auch sehr oft in Rendergrafik treiben sie die Story toll voran und trauen sich im Gegensatz zu dem Episoden unter der Federführung von Retro Studios (wo sie niemals ein Wort sprach) endlich, Samus Aran als tatsächlichen Charakter zu inszenieren, was bislang nur in Fusion angerissen wurde. Aber Other M geht wesentlich weiter – Rückblenden, erläuternde Monologe, aber auch viele Gespräche in der Gegenwart zeichnen die Gute als glaubwürdige, starke und verletzliche Persönlichkeit gleichermaßen anstatt nur waffenstarre Kampfmaschine und bildet zum Teil auch Situationen ab, die in der Realität alles andere als abwegig wären.

Ihr merkt, ich bleibe sehr vaage – ich will euch wirklich nicht mehr über die Story verraten als nötig, um euch die Überraschung nicht zu nehmen. Aber dieses Vorhaben darf mich trotzdem nicht daran hindern, einen Kritikpunkt zu äußern: Viele der zahlreichen im Zuge des Plots aufgeworfenen Fragen werden schlussendlich beantwortet und sorgen für mehr als ein Aha-Erlebnis. Jedoch nicht alle! Das Ende ist keineswegs ein fieser Cliffhanger vom Schlage eines Golden Sun, aber es bleiben einige Punkte, über die man nur spekulieren kann. Möglicherweise wollten sich Nintendo und Team Ninja bewusst das eine oder andere Mysterium für einen Nachfolger aufheben – kann ich jetzt nicht unbedingt begrüßen und sorgte bei mir am Ende ein bisschen für gemischte Gefühle.

Lasst euch davon jetzt aber keineswegs die Spannung verderben – die Story ist toll und bleibt bis die Credits über den Bildschirm flimmern überraschend. Ach ja, und Überraschungen sind sicher nicht nur auf die Videosequenzen beschränkt...

Erinnert ein bisschen an die feurigen Magmoor-Schlangen aus Metroid Prime 1, oder? Ist aber in diesem Fall ein fischiges Ungetüm, das die angenehme Temperatur der Lavaseen liebt. Wie es schmeckt? Ich glaube, die treffendere Frage ist, wie DU IHM schmeckst...

Biosphäre, Pyrosphäre, Kryosphäre

Falls ich das bislang noch nicht deutlich genug kommuniziert habe: Die Atmosphäre in Other M ist schlichtweg großartig. Dass es mit Adam und Konsorten NPCs gibt und sich die Geschichte auf einem Raumschiff abspielt wird manche Puristen, die lieber ganz allein einen nur von Monstern bevölkerten Planeten erkunden, Anlass zum Nörgeln geben – aber lasst es mich deutlich sagen: Das Metroid-Feeling bleibt voll und ganz erhalten. Das Setting ist eben kein unerforschter Planet, sondern ein Forschungsschiff, das in seinen drei Hauptsektoren Dschungel-, Eis- und Feuerumgebungen simuliert (Für Abwechslung ist also absolut gesorgt!) - und das hat ebenfalls absolut seinen Reiz! Die Umgebungen schwanken immer wieder zwischen Bereichen, die wie komplette Wildnis wirken (was die Erbauer durch raffinierte Tricks erreichen, aber lasst euch selbst überraschen) und futuristisch-technoiden Bereichen; Zwischenstufen gibt´s dabei viele, bei manchen Räumen denkt man fast an einen zoologischen oder botanischen Garten der Zukunft. Diese Spannung zwischen (außerirdischer) Natur und kalten mechanischen Abschnitten sorgt für ein ganz eigenes Feeling.

Und was besonders zur Atmosphäre beiträgt, ist ein ganz gewaltiger Moment der Unvorhersehbarkeit: Ganz im Gegensatz zu den “zentralisierten” Primes, wo de facto immer im Voraus klar war, wo sich Bosse verbergen, hat man in Other M gelinde gesagt keine Ahnung davon. Es kann jederzeit ein Zwischen- oder Endgegner hervorschnellen oder sonst wie überraschend auftauchen – erschrockenes Zusammenzucken nicht ausgeschlossen. Und Spaß machen diese Scharmützel allesamt wirklich, auch wenn die meisten vom taktischen Anspruch nicht an die Prime-Trilogie herankommen – im späteren Spielverlauf wartet aber dennoch der eine oder andere richtig geniale Kampf.

Aber ich will mich da gar nicht auf die Endgegner beschränken – auf seine Art ist das ganze Bottle Ship so etwas wie eine Wundertüte; ob beim Durchqueren eines transparenten Tunnels gewaltige Viecher ihre Projektile an die Wände donnern, Samus nur knapp einer Lawine entkommt oder in einem Liftschacht in arge Bedrängnis gerät: In jedem Raum kann wieder etwas Neues warten (oder lauern), mit dem man nicht gerechnet hätte. Ach ja, apropos “Raum”...

Bevor es ernst wird, führt uns der offizielle Nerd der Föderation in die Grundlagen der Steuerung ein – hier knockt Samus gerade per “Overblast”-Move einen holografischen Weltraumpiraten aus. Ob wir auch auf Bösewichte wie diesen in realer Form treffen werden? Kein Kommentar...

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