Spieletest: Mario & Luigi: Brothership NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
7. November 2024

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
abwechslungsreiche Inselerkundung
fantastische Charakter-Animationen
rundenbasierte Kämpfe mit Taktik
Gameplay-Palette sehr kreativ
Negativ:
Spieltempo zu Beginn zu niedrig
keine Charakter-Vertonung
viel Lesarbeit für Story nötig
keine 2-Spieler-Option

Rundenbasierte Kämpfe mit Ausrufezeichen

Das Mario & Luigi-Franchise verfolgte seit jeher einen storygetriebenen RPG-Ansatz, der durch taktische Manöver und entsprechende Kampfstrategien angereichert werden sollte. Diese DNS soll selbstverständlich auch im frischen Nintendo Switch Ableger bewahrt werden. Alles startet mit einer Gegnerbegegnung. Entweder nähert sich euch ein Wesen an oder ihr bewegt euch darauf zu. Auch wenn ihr auf einen Gegner springt oder mit dem Hammer zuhaut, triggert ihr den Kampf.

Nach einem etwas zu langem Ladebildschirm öffnet sich der Kampfmodus, der euch und die Gegnergruppe aus der Overworld zieht. Ähnlich wie es auch bei Pokémon oder Final Fantasy der Fall ist. Habt ihr den erwähnten Angriff schon zur Erstbegegnung ausgeführt, startet der Kampf exakt auf diese Weise, sodass der Gegner Punkte verliert. Hat er euch berührt, so liegt der erste Zug bei den gegnerischen Monstern.

Anschließend geht es Runde für Runde reihum. Ihr könnt aus verschiedenen Angriffen auswählen, ähnlich des Scroll-Menüs bei Mario Party. Entweder ihr wählt ein Item, um euch zu heilen, Luigi und Mario wiederzubeleben oder andere Effekte auszugleichen. Alternativ dürft ihr flüchten, wenn ihr gerade weder Nerven noch Zeit für bekannte Kämpfe mit schwachen Gegnern habt. Leider wird die Ladezeit vor und nach dem Kampf nicht verkürzt. Wählt ihr nun aber die Angriffsfunktion, steht euch zum Anfang des Spiels mindestens der Sprung zur Verfügung. Ihr dürft nacheinander einen Angriff landen und müsst nun, um ihn erfolgreich auszuführen, die Tasten mit perfektem Timing drücken, die Mario oder Luigi zugeordnet sind. Schafft ihr das nicht, verpufft euer Angriff und ihr fügt kaum bis keinen Schaden zu. War auch der zweite Bruder dran, wechselt das Angriffsrecht auf die Gegnerseite. Hier variieren die Angriffsmuster, so wie auch eure Optionen mit der Zeit steigen (u.a. Hammer, Panzer, Effektstecker).

Es ist essentiell, dass ihr aufmerksam die Angriffsmuster der Gegner studiert und aufpasst, welcher der beiden ikonischen Brüder angegriffen wird. Nicht selten triggert ein Gegner auf der Overworld den Kampf, z.B. ein flinkes Chamäleon. Im Aktionsgeschehen begegnet euch dann aber eine Gruppe an Widersachern. Erneut gut gemeintes Ausweichen ist hier gefragt und auch die Möglichkeit zum Kontern besteht regelmäßig. Statt selbst Schaden einzustecken, könnt ihr so auch im Zug des Gegners Schaden austeilen und die Matches schneller für euch entscheiden.

Ein weiteres Argument, genau diese Strategie zu verfolgen ist der Fakt, dass ihr für erteilten Schaden und besiegte Gegner Erfahrungspunkte, Münzen und zufällig ausgespielte Items sammelt. Mit den Erfahrungspunkten steigen wiederum diverse Werte der Charaktere, um im Spielverlauf und mit zunehmend anspruchsvolleren Gegnertypen mithalten zu können.

Gerade zu Spielbeginn war es durchaus herausfordernd für uns, die Sprünge so zu setzen, dass wir den Gegnern besonders viel Schaden zufügen konnten. Ein Indikator, ob ihr auf dem richtigen Weg seid, ist übrigens die angezeigte Schadenszahl und die Wertung „ok, gut, super, toll und exzellent“. Mehr Schaden macht ihr zudem, wenn ihr in euren Angriffen dafür sorgt, dass die Brüder zusammenarbeiten. Ein geduldig und mit spätem Auslösen ausgeführter Hammerangriff zum Beispiel lässt auch den zweiten Bruder ausholen, sodass euer Hammer angestoßen und der Schaden potenziert werden kann. Gameplaybeispiele dieser Art gibt es mehrere, etwa wenn ihr grüne und rote Panzer auf die Gegner kickt und teilweise mehrere von ihnen gleichzeitig abräumen könnt. Diese mächtigen Paarattacken verlieren auch nach etlichen Stunden nicht ihren Reiz. Erst recht nicht, wenn man die Panzerschussanimationen sofort aus Mario Strikers wiedererkennt. Habt ihr diese Funktionen erstmal in Fleisch und Blut übergehen lassen, fangen die Kämpfe schnell an, großen Spaß zu machen. Gleichzeitig gibt es so viele von ihnen, denen ihr nicht immer ausweichen oder entkommen könnt, dass trotz toller Kampfmechaniken die Abnutzungserscheinungen, insbesondere in den ersten fünf bis sechs Spielstunden recht groß sind. Zudem dämpfen die vielen Kämpfe das Spieltempo enorm, wodurch die Gesamtspieldauer ein gutes Stück durch die vielen Encounter gestreckt wird.

Gewünscht hätten wir uns eine Option, in der man, mindestens durch ein Item, für Gegner unantastbar ist und so geradliniger der Story und den Inselerkundungen hätte folgen können. Letztere sind nämlich ein bedeutender Teil des Spielgeschehens.

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