Spieletest: Two Point Museum NSW2

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Weitere Infos

Releasedate:
28. Oktober 2025

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Spaßiger Gameplayloop
Toller Humor
Wuselige Museumsbesucher
Modi & Expeditionen
Negativ:
Steuerung ungenau
Grafische Fehler
kein Maus-Modus

Wenn ein Spiel den Namen Two Point trägt, dann weiß man in der Regel schon ziemlich genau, worauf man sich einlässt. Es ist ein Versprechen – auf durchdachtes Management-Gameplay, auf eine bunte Welt voller skurriler Charaktere, auf eine Prise britischen Humors und eine ordentliche Portion wohldosierter Absurdität. Nach den erfolgreichen Ausflügen in die Welt der Krankenhäuser mit Two Point Hospital und dem chaotisch-charmanten Campusleben in Two Point Campus, entführt uns das Entwicklerteam nun in die ehrwürdigen Hallen der Kultur: Two Point Museum öffnet seine Pforten.

Diesmal übernehmen wir die Leitung eines Museums – ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird, Exponate zum Leben erwachen (manchmal wortwörtlich) und Besucher in Scharen strömen, um sich an der Mischung aus Bildung und Unterhaltung zu erfreuen. Die Herausforderung: ein florierendes Museum aufzubauen, das nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch den ganz eigenen, unverkennbaren Two Point-Charme versprüht.

Mit der Nintendo Switch 2 steht dem Spiel dabei eine Plattform zur Verfügung, die wie gemacht scheint für dieses Genre. Die mobile Flexibilität könnte Two Point Museum zur idealen Management-Erfahrung für unterwegs machen. Doch stellt sich die Frage: Wird dieses Potenzial auch wirklich ausgeschöpft? Oder bleibt das Spiel hinter den Erwartungen zurück? Tauchen wir ein in eine Welt voller Dinosaurierskelette, Artefakte und kurioser Ausstellungen – und finden es heraus.

Ein Kurator für beinahe Alles

In Two Point Museum schlüpft ihr in die Rolle eines frischgebackenen Kurators, dem die ehrenvolle – und durchaus herausfordernde – Aufgabe zuteil wird, ein nahezu leeres Museum in ein pulsierendes Zentrum der Unterhaltung, Bildung und wirtschaftlichen Rentabilität zu verwandeln. Was euch zunächst als karge Halle mit ein paar verstaubten Vitrinen begrüßt, soll schon bald zu einem Ort werden, an dem Besucher staunen, lachen, lernen – und bereitwillig Eintritt zahlen. Euer Werkzeugkasten ist dabei prall gefüllt: Ihr sammelt und präsentiert faszinierende Exponate, gestaltet die Ausstellungsflächen mit kreativem Feingefühl, stellt Personal ein und sorgt dafür, dass der Betrieb rund läuft. Das erste große Thema, das euch erwartet, ist ein echter Publikumsmagnet: Fossilien und Dinosaurier. Von gewaltigen Saurierskeletten bis zu rätselhaften Urzeitfunden – hier wird die Vergangenheit lebendig.

Doch das ist erst der Anfang. Sobald ihr das erste Museum halbwegs im Griff habt und die Besucher zufrieden durch die Gänge schlendern, öffnen sich die Tore zu weiteren, thematisch völlig unterschiedlichen Einrichtungen. Ob geheimnisvolle Unterwasserwelten, übernatürliche Phänomene oder intergalaktische Ausstellungen – jedes neue Museum bringt eigene Herausforderungen, Exponate und Gestaltungsmöglichkeiten mit sich. Und natürlich auch neue Besucher, deren Bedürfnisse und Eigenheiten euch immer wieder aufs Neue fordern.

Denn die Gäste in Two Point Museum sind alles andere als gewöhnlich. Während der eine wissbegierig durch die Ausstellung streift und jedes Schild studiert, sucht der andere das prickelnde Gefühl der Gefahr – etwa wenn ein lebendiges Exponat plötzlich zuckt oder brüllt. Manche Besucher sind so exzentrisch, dass es eine wahre Freude ist, ihnen einfach nur zuzusehen: Da stolpert ein Yeti durch die Dinosaurierhalle, dort posiert ein Vampir vor einem Spiegel, der ihn natürlich nicht reflektiert. Dieses bunte Treiben sorgt für eine lebendige Atmosphäre, die durch die charmanten Einspieler von Radio Two Point und die teils herrlich absurde Museumsdurchsagen noch zusätzlich gewürzt wird. So entsteht ein Spiel, das nicht nur durch sein Management-Gameplay überzeugt, sondern auch durch seinen Humor und seine Liebe zum Detail.

Kommt ins Museum, das wird ein Spaß

Das Gameplay von Two Point Museum bleibt dem bewährten Prinzip der Serie treu und setzt erneut auf eine charmante Mischung aus strategischer Planung und humorvoller Simulation. Ihr übernehmt die Rolle eines allwissenden Kurators, der aus der Vogelperspektive über die Museumsräume schwebt und mit einem Cursor sämtliche Objekte, Räume und Personen gezielt auswählt und verwaltet. Dabei ist euer Ziel klar: Aus einem leeren Gebäude soll ein lebendiges, faszinierendes Museum entstehen, das Besucher begeistert und gleichzeitig finanziell floriert.

Der Aufbau beginnt mit den Grundlagen: Ein Ticketschalter muss her, samt freundlichem Verkaufspersonal, damit überhaupt jemand Eintritt zahlt. Danach geht es an die Platzierung der Exponate – doch einfach irgendwo hinstellen reicht nicht. Die Ausstellungsstücke müssen sinnvoll und attraktiv positioniert werden, ergänzt durch Informationstafeln, passende Dekorationen und eine durchdachte Raumgestaltung. Besucher wollen nicht nur staunen, sondern auch versorgt werden: Essensstände, Mülleimer, Toiletten – all das gehört zur Grundausstattung. Und auch euer Personal braucht Rückzugsorte, etwa für Pausen oder Weiterbildungen, damit es motiviert und effizient bleibt.

Damit die Kasse ordentlich klingelt, sind Souvenirshops ein Muss. Besonders clever: Spendenboxen direkt neben den beliebtesten Exponaten, die dazu einladen, das Portemonnaie zu zücken. Damit diese Einnahmen auch sicher in eure Bilanz wandern, braucht es Sicherheitskräfte. Hausmeister sorgen für Sauberkeit, Assistenten verkaufen Tickets und Souvenirs und füllen Regale auf, während Experten sich um die Pflege der Exponate kümmern und neue Ausstellungsstücke beschaffen.

Letzteres ist ein spannendes neues Element im Two Point-Universum: Ihr könnt euer Personal auf Expeditionen schicken, um neue Artefakte zu entdecken. Dafür steht euch ein Hubschrauberlandeplatz zur Verfügung. Jede Expedition erfordert ein Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten und birgt potenzielle Gefahren. Durch gezielte Weiterbildungen und spezielle Items lassen sich diese Risiken minimieren. Kommt das Team heil zurück, dürft ihr euch über ein neues, einzigartiges Ausstellungsstück freuen.

Besonders unterhaltsam sind die kleinen Dilemmata, die euch während der Expeditionen begegnen. So kann es passieren, dass euer Team auf ein verlassenes Dorf stößt – und ihr müsst entscheiden, ob es untersucht werden soll oder nicht. Die richtige Wahl ist dabei selten offensichtlich und führt nicht selten zu skurrilen, überraschenden Situationen, die das Spielgeschehen auflockern und für zusätzliche Lacher sorgen. Dieses Zusammenspiel aus Management, Mikroentscheidungen und absurdem Humor macht Two Point Museum zu einem ebenso fordernden wie vergnüglichen Erlebnis.

Das einzige Hindernis stellt hierbei die Controllersteuerung dar, die etwas fummelig und ungenau ist. Warum auf Touchsteuerung und die Verwendung der Joycon-Maus verzichtet wurde, bleibt ein Rätsel, das wohl nur die Entwickler beantworten können. Es hätte dem Spiel sicher gutgetan.

Für alle, die sich nicht an die Vorgaben der Kampagne binden möchten, bietet Two Point Museum einen unterhaltsamen Sandbox-Modus. Hier könnt ihr euer ganz eigenes Museum ganz ohne Zeitdruck oder Missionsziele gestalten. Ihr entscheidet selbst, welches Thema ihr verfolgt, welche Exponate ihr zeigt und wie ihr eure Räume strukturiert. Der Modus erlaubt euch maximale kreative Freiheit: Ob ihr ein gigantisches Dino-Paradies erschafft, ein skurriles Kuriositätenkabinett oder ein interaktives Erlebniszentrum – alles ist möglich.

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