Spieletest: Wario: Master of Disguise NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juni 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
unterhaltsames Gameplay, fesselnder Spielablauf
satte 130 versteckte Schätze inkl. Liebevollem “Schatzbuch”
gute Präsentation, unterhaltsame Story
teils geniale Musik...
Negativ:
...die aber kaum mehr nach Wario klingt
Steuerung alles andere als perfekt
sich ständig wiederholende Minispiele
Nicht-“Jäger&Sammler“ haben weniger Spaß

“Und – guat?“

Nun ja – sagen wir es einmal so: Lediglich „Jo, guat!“ will ich auf obige Frage nicht antworten. Allerdings: Mit der Zeit geht alles viel besser, als man es anfangs glaubt. Die Steuerung der Bewegungen Warios ist grundsätzlich kaum zu kritisieren, wenn man es von der unglücklichen Lösung des Springens absieht – meist geht es auch so ganz gut, aber ich für meinen Teil habe doch an manchen Stellen den Stylus kurz weggelegt und bin mit den Buttons gesprungen. Kaum Probleme hingegen gibt es mit der Touchscreen-Steuerung der Spezialfähigkeiten der einzelnen Variationen Warios (den bescheuerten Wortwitz „Wariationen“ spar' ich mir lieber) – ob man nun auf den Screen tippt, um dorthin Feuer zu speien oder Laserprojektile in diese Richtung zu schießen; es klappt wunderbar. In manchen Fällen muss man aber auch sagen, dass es mit Buttons ebenso gut geklappt hätte – Warios Rempler wurde z.B. ja schon erwähnt; auch für die Roboterfaust des Akademiker-Warios ist es vollkommen irrelevant, wohin man auf dem Touchscreen tippt – die Faust schnellt immer in die Blickrichtung des „Erfinders“. Mit Künstler-Wario Blöcke zu zeichnen klappt ebenfalls wirklich tadellos, das zu „Papier“ Bringen von Herzen hingegen weniger – nur allzu oft werden sie nicht als solche erkannt, auch wenn passabel gezeichnet. Was allerdings wirklich aufgesetzt wirkt, ist die Flug-Steuerung des Teufel-Wario – es muss tatsächlich ins Mikrofon gepustet werden, damit er aufsteigt; dies wirkt einfach nur wie eine Nutzung der spezifischen DS-Fähigkeiten auf Teufel komm raus (Wer den Witz bemerkt hat, kriegt einen Keks) und bringt keinerlei Vorteile mit sich. Mindestens ebenso nervig ist es dann auch, wenn man will, dass Lucifer aka Wario zum Sinkflug ansetzt, und jener nur extrem langsam an Höhe verliert – die einzige Möglichkeit, rascher auf den Boden zu kommen, wäre der Wechsel in eine andere Verkleidung – und dann geht der freie Fall wiederum zu schnell. Ach, apropos Wechsel: Hier ist ein wirklich großer Kritikpunkt verborgen. Das Hin- und Her-Schalten der Anzüge funktioniert nämlich nicht etwa über ein Menü, sondern indem man auf bzw. über Wario bestimmte Symbole zeichnet – ein Schiffsbug vor seinem Bauch verwandelt ihn in den Kapitän, ein Schweif in einen Drachen et cetera. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Nur allzu oft werden diese zeichnerischen Kommandos als andere interpretiert. Wer eine Lupe über Wario zeichnet und ihn somit in einem Wissenschaftler verwandeln will, riskiert, dass das Programm jene Lupe für einen Helm hält und den Titelhelden in einen Astronauten transformiert. Besonders oft hingegen kommt vor, dass der Flügel an Warios Schulter, welcher ihn in einen Teufel morphen soll, mit dem Drachenschweif verwechselt wird und umgekehrt – ironischerweise ist dies gerade bei diesen beiden Anzügen sehr schwerwiegend, da eben der Satansbraten fliegt und der Drache alles andere tut, als zu fliegen (er bricht ja, wie erwähnt, sogar durch dünne Plattformen durch) – tritt hier also ein Fehler auf, dann ist es zu 99.9% ein solcher, welcher wirklich ärgert. Fazit: Diese Methode, ein Menü zu umgehen, ist wirklich eine nette Idee, aber in keiner Weise ausgereift. Ach ja, und eine Sache noch: Da es tatsächlich eine Menge versteckter Dinge gibt, fühlt man sich nach kurzer Zeit gewissermaßen dazu gezwungen, sich alle paar Schritte in den Erfinder zu verwandeln, um zu überprüfen, ob sich auf dem aktuellen Bildschirm etwas Unsichtbares verbirgt – dies hemmt, genauso wie der langsame Gang des Akademikers, den Spielfluss schon spürbar.

Viel zum Sammeln!

Nun noch ein paar Worte zu den Stages: Wie gesagt handelt es sich Metroid-like um sehr große Abschnitte – allerdings dafür auch nicht allzu viele; 10 Stück davon gibt es, wobei aber jede von ihnen locker eine Stunde und mehr in Anspruch nimmt, wenn man nicht durchrennt, sondern auch nach Schätzen sucht. Überall finden sich hier besagte Kleinode – entweder jene, die einfach Geld bringen (Warios Rang wird mit mehr Schätzen immer besser, was aber keinen direkten spielerischen Nutzen mit sich bringt, sondern – wie etwa damals schon in die Anzeige des Gesamtwertes der Schätze in Wario Land – einfach zeigt, wie weit man davon entfernt ist, das Spiel komplett geknackt zu haben) oder jene, welche beim Weiterkommen helfen (z.B. die Karte des aktuellen Gebietes, welche dann am Topscreen angezeigt wird, oder „Herzamin“-Items, die Warios Energieleiste erweitern); weiters gibt es noch jene, welche elementar fürs Weiterkommen sind (die erwähnten Verkleidungs-Juwelen und Gegenstände wie Schlüssel u.ä.). Dabei ist aber immer der abgedrehte Wario-Humor zu spüren: In einem wirklich netten „Extra-Buch“, welches jederzeit außerhalb der Stages angesehen werden kann, werden sämtliche 130 Schätze eingetragen und mit überwiegend wirklich lustigen und skurrilen Kommentaren versehen, genauso läuft es mit den Gegnern – ein wirklich nettes und liebevoll gestaltetes Extra. Aber auch während der Stages ist die Atmosphäre immer sehr abgedreht; eine antike Heldenstatue, welche Projektile aus ihrer Achselhöhle abfeuert, Gorillas mit Verdauungsproblemen oder fliegende Gabeln findet man sonst nur selten. Ein anderes Beispiel: Dass es etwa an einem Punkt im Spiel für das Weiterkommen elementar ist, einer Sphinx „die drei Schätze des Pharao“ zu bringen, mag sich nicht sonderlich ungewöhnlich anhören. Nur handelt es sich bei diesen drei „Schätzen“ um einen Kopfpolster, eine Unterhose und ein Nasenhaar...

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