Spieletest: The Legend of Zelda: Twilight Princess WII

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
32. TBA 2006

USK 12 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 29 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: Ist auch auf dem GameCube erschienen

Plus / Minus

Positiv:
Unglaublich schöne Spielwelt
Perfektes Gameplay
Zahlreiche Sidequests
Zelda-Feeling pur
Negativ:
Diskutables Ende
Dungeon 8 und 9 zu kurz

Um Überanstrengungen vorzubeugen, gönnen Sie sich bitte alle 10 Stunden eine Spielpause

Neben der langen Hauptgeschichte, die zwischen 40 und 50 Spielstunden dauert, gibt es eine Vielfalt an Aufgaben, die anfänglich fast erdrückend wirkt. Praktisch jede Ecke der wunderschön gestalteten Spielwelt strotzt an Einfallsreichtum und Individualität. Neben den Herzteilen, diversen Minispielen, gibt es die Suche nach den Geisterseelen, die in etwa die Rolle der Skulltulas erfüllt, Goldinsekten lassen sich aufspüren, ein anspruchsvoller Zusatzdungeon meistern, sowie eine Angelsimulation spielen, die ihresgleichen sucht und eigentlich ein eigenes Vollpreisspiel sein könnte. Diese Vielfalt ist gepaart mit dem so einfachen, wie genialen Prinzip, dem Spieler nach und nach immer mehr nützliche Gegenstände zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe er erst bestimmte Aufgaben erfüllen kann. Dieser Spielaufbau verhindert eine Überforderung, da immer nur bestimmte Aufgaben gelöst werden können. Neben den traditionellen Gegenständen, wie Bogen, Bomben und Flaschen, haben sich die Designer bemüht auch komplett neue Schätze zu verstecken. Mit Erfolg, Link erhält einige brandneue Utensilien, die ihm glücklicherweise nicht nur im jeweiligen Dungeon nutzen, sondern auch bei der Suche nach Herzteilen und Co. unerlässlich sind. Obgleich dieser Neuerungen werden Kenner der Serie ihre helle Freude haben, denn Twilight Princess ist durch und durch Zelda: Viele Bewohner Hyrules erinnern an alte Bekannte, zum Beispiel gibt es wieder Zoras und Goronen, ganz versteckt lassen sich sogar zwei Mitglieder der Shiekah finden. Das Land Hyrule enttäuscht auch nicht, denn Orte wie Kakariko oder der Hylia-See dürfen neben dem Schloss einfach nicht fehlen.
Koji Kondo komponierte einmal mehr die Musik, bei der neben neuen Stücken auch immer wieder bereits bekannte Motive verwendet werden. Beispiele sind Kakariko oder Schloss Hyrule. So wandelt Twilight Princess immer zwischen Neuem und Altem und bedient so ganze Generationen von Videospielern. Diejenigen, die die Serie bereits seit ihren Anfängen auf dem NES kennen und die vielen kleinen Anspielungen deuten können, aber auch die Spieler, die mit der Wii in diese faszinierende Welt zum ersten Mal eintauchen.

Abenteuer und Herausforderungen an jedem Ort Hyrules

Bei der grafischen Gestaltung stellt sich die Frage, wo die Entwickler sinnvoll noch etwas verbessern können, ohne sich eine reine Technikschlacht zu liefern. Nie war Hyrule größer und schöner inszeniert, als in Twilight Princess. Die Landschaft wirkt ständig belebt, sei es durch Gegner, andere Charaktere oder Tiere, wie Libellen, Frösche, Eichhörnchen, Fische oder Vögel. Alleine dem Sonnenauf- oder untergang zuzusehen macht unheimlichen Spaß. Ein Tag dauert übrigens etwa zehn Minuten, womit sich die Sonne viel langsamer als in Ocarina of Time bewegt. Morgens liegen Nebelschwaden auf der Landschaft, und abends flimmert die Luft im Abendrot; die so erreichte Stimmung ist schier atemberaubend. Das Charakterdesign mag zwar gewagt, da schräg, erscheinen, aber bei Link dürfte die Meinung einhellig sein, besser sah der grünbemützte Held sicher nie aus. Die eher freakigen Charaktere wie Dumnus oder der Briefträger könnten dem Paralleluniversum Termina aus Majora`s Mask entsprungen sein. Hyrule selbst ist, wie auch die einzelnen Verließe, verschiedenen Thematiken angepasst. So spielen die Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde eine große Rolle. Neben Wüsten, Seen und Wäldern, gibt es schneebedeckte Berge, Städte und Canyons. Der Angelteich bietet sogar wechselnde Jahreszeiten, die ebenfalls wunderschön in Szene gesetzt sind. Im krassen Gegensatz dazu, existiert eine Welt, die Link nur als Wolf betreten kann. Sie ist farblich monochrom gehalten und weiß mit zahlreichen kleinen Partikeleffekten einen ganz eigenen Stil zu schaffen. Die Dungeons sind vom Gameplay her die besten der gesamten Serie. Wie auf unsichtbaren Schienen schicken die Designer den Spieler durch die vielen Räume, ohne ihm dabei das Gefühl zu geben, dass er sich durch ein lineares Gebäude bewegt. Hier liegt für meine Begriffe die große Kunst des Leveldesigns. Beeindruckend sind auch die gewaltigen Endgegner, die allerdings allesamt mit der richtigen Strategie leicht bezwungen werden können. Hier bleibt Nintendos Versprechen, Twilight Princess hätte einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad, als Wind Waker uneingelöst. Die Steigerung ist eher dezent ausgefallen und trifft am ehesten noch auf so manches Minispiel zu.
Auch die Kleinigkeiten haben die Entwickler bis ins Detail ausgetüftelt: Links Schattenwurf wird perfekt simuliert, und auch grafische Eastereggs lassen sich finden. Schon mal versucht, in Burns’ Laden die Lampe anzumachen, oder im Endkampf die Angel gezückt? Obwohl die Wii sicher noch grafisch ungenutzte Kapazitäten besitzt, vermisst man in Twilight Princess nichts. Gewiss könnten die Texturen hie und da höher aufgelöst sein, Fakt ist aber, dass einem der Gedanke vielleicht bei Standbildern kommt, aber sicher nicht, wenn Link auf Epona reitend durch die Landschaft zieht.

Seite

1 2 3 4 [Fazit]