Spieletest: Metroid Prime 3: Corruption WII
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Releasedate:26. Oktober 2007





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 10 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- großartige Musik, gute Sprachausgabe
- spannende Bosskämpfe
- für Jäger und Sammler wird viel geboten
- geniales Gameplay, fast perfekte steuerung...
- Negativ:
- ...bei der nur Ballsprung und Visor-Wahl etwas enttäuschen
- zweischneidiger Hyper Modus
- etwas linearer als früher, Oberwelt fällt weg
- Mehrspieler-Modus ersatzlos gestrichen
Böses Erwachen
Mehrere Wochen vergehen, bis die Heldin aus ihrer Ohnmacht erwacht – die gute Nachricht, welche sie bei ihrem Aufwachen zu hören bekommt: Norion scheint vorerst gerettet. Dazu gibt es allerdings noch einen ganzen Sack voller schlechter Nachrichten: Andere, für die Föderation wichtige Planeten abseits von Norion wurden voll von Piratenangriffen getroffen, die anderen Kopfgeldjäger (welche früher aus dem Koma erwachten) wurden auf Aufklärungsmissionen geschickt, aber inzwischen ist jeder Kontakt abgerissen und seit Dark Samus´ Angriff gegen ihr lichtes Ebenbild hat der Körper der letzteren begonnen, selbst Phazon zu bilden (und wie wir wissen, kann das Zeug die physischen Kräfte eines Organismus zwar extrem steigern, ist aber allem voran verdammt gefährlich)! Und offenbar haben die Piraten ihre Angriffsziele nicht nur erobert und überrannt, sondern auch willentlich mit eben jenem Phazon verseucht, indem sie seltsame organische, offenbar bis zum Bersten mit dieser Substanz gefüllte Gebilde – sogenannte „Leviathans“ - gleich Meteoriten auf jene Planeten stürzen ließen (mir liegt es natürlich fern, euch zu erzählen, was es mit jenen auf sich hat). Samus hat also nicht nur eine Mission, sondern gleich drei: Die Piraten zurückschlagen und die Verseuchung eindämmen. Ihre Kollegen finden und die Umstände von deren Verschwinden aufklären. Und mit aller Kraft versuchen, gegen die Verseuchung ihres eigenen Körpers anzukämpfen...
Alles beim Alten?
So, aber jetzt lassen wir die Story erstmal beiseite; in einem Metroid gibt es deutlich wichtigere Dinge. Das Gameplay etwa – sein Kern hat sich gegenüber den beiden GCN-Vorgängern im Grunde nicht wirklich verändert: Immer noch durchstreift ihr riesige Areale, kämpft gegen Weltraumpiraten, Metroiden und viele andere seltsame bis furchterregende Wesen; noch immer rüstet ihr euren anfangs mit Waffen dürftig bestückten Kampfanzug sukzessive mit gefundenen Bausteinen (neuen Waffensystemen, Energietanks zur Erhöhung eurer Widerstandsfähigkeit etc. - ingesamt gibt es im ganzen Spiel satte 100 Items zu finden) so auf, dass ihr letztendlich ein wahres Arsenal zur Verfügung habt und eignet euch immer mehr Fähigkeiten, Gimmicks und Gadgets an, sodass ihr an anfangs unüberwindbar scheinenden Hindernissen vorbeikommt und auch die letzten Winkel der riesigen Abschnitte erkunden könnt. Action spielt eine große Rolle, aber Erforschung eine mindestens ebenso große – Nintendo selbst bezeichnet das Spielprinzip als „First Person Adventure“, und diese Benennung trifft die Sache auch ganz gut. Von daher alles wie gehabt – oder doch nicht? Nun, zumindest die Steuerung unterscheidet sich doch deutlich von den MP1- oder MP2-Kontrollen – wir haben schließlich jetzt die Wiimote zur Verfügung. Und? Wie gut klappt das? Wenn ihr mir erlaubt, gleich einmal Entwarnung zu geben: Wunderbar!
Britzel, Knall, Kabumm!
Denn Retro Studios ist diesmal wohl wirklich das Kunststück gelungen, es sowohl den Beführwortern der Game Cube-Steuerung (und des Lock-On-Systems) als auch Freunden „normaler“ Ego-Shootern (die bei Teil 1 und 2 den Umstand bemängelten, dass man sich damals nur in alle Richtungen umschauen konnte, wenn man sich selbst nicht vom Fleck bewegte) recht zu machen. Zunächst einmal kurz: Ihr bewegt euch mit dem Analogstick, nehmt Feinde mittels Z-Knopf in die Zielerfassung, springt mit B und schießt mit dem A-Button (letztere beiden Funktionen dürft ihr im Optionsmenü auch tauschen). Die große Veränderung stellt aber freilich das Zielen dar – einfach mit der Wiimote auf den gewünschten Punkt am TV zeigen, that´s ist. Indem ihr mit der Fernbedienung auf den Fernseher zeigt, bewegt ihr also euer Fadenkreuz und könnt somit so flott und leicht zielen und gleichzeitig laufen, wie es kaum anderswo möglich ist. Das gewohnte Lock-On ist aber immer noch dabei – allerdings mit einem gewichtigen Unterschied: Nehmt ihr ein Monster in die Zielerfassung, so verliert ihr es nie aus den Augen und könnt es komfortabel umkreisen, aber eure Schüsse treffen nicht mehr wie von früher gewohnt automatisch; vielmehr müsst ihr auch hier den Feind selbst mit der Wiimote anvisieren – mag für Puristen anfangs etwas ungewohnt wirken, aber man lernt die Vorteile dieser Regelung zu schätzen, wenn man etwa einem Grüppchen von Gegnern gegenübertritt: Einen der Schurken ins Visier zu nehmen und dennoch gegen alle gleichermaßen zu kämpfen, klappt wunderbar, und gegen die Präzision beim Schießen ist ohnehin nichts zu sagen (Apropos: Ihr dürft eine aus drei verschiedenen Empfindlichkeitsstufen auswählen; ich als Spieler der Vorgänger war mit der „mittleren“ Stufe hochzufrieden).