Spieletest: Final Fantasy IV NDS
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Releasedate:5. September 2008



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Spitzengrafik
- sehr schöne Musik
- massig Sprachausgabe, tolle Zwischensequenzen
- gutes, solides Kampfsystem...
- Negativ:
- ...das heutzutage natürlich längst nicht mehr innovativ ist
- ziemlich lineare Dungeons, sehr wenige Rätsel
- alle paar Schritte wartet ein Zufallskampf
- Story beginnt sehr interessant, aber enttäuscht im Verlauf
Game Boy Advance oder DS – das ist hier die Frage!
Die große Frage ist natürlich, welche Version die bessere ist oder gleich, ob sich die DS-Version lohnt, wenn man bereits eine frühere gespielt hat. Bevor ich mich an einen Versuch, dies zu beantworten, wage, sehen wir uns doch zuerst einmal an, was – abgesehen von der Story, die natürlich auch nicht wesentlich verändert wurde – denn in den beiden Modulen gleich ist.
Ganz grundsätzlich haben wir es gameplaymäßig mit einem einem klassischen RPG der 16Bit-Ära zu tun: Cecil kann bis zu vier seiner Kumpels, die von der Story abhängig immer wieder mal kommen und gehen (vor albernen, melodramatischen und nur allzu vorhersehbaren Heldentoden, die letztendlich eigentlich nur dazu dienen, die Party neu zu gruppieren, bleibt ihr leider auch in der Neuauflage nicht verschont), in seiner Gruppe haben, und jene kämpfen im rundenbasierten Stil gegen Monster und Baron-Anhänger. Wobei “rundenbasiert” nicht komplett stimmt – mit FFIV wurde ja in der Serie das “Active Time Battle System” eingeführt: Hier kommt nicht brav einer nach dem anderen dran, während Gruppenmitglieder und Monster gesittet abwarten, sondern jedem Kämpen ist ein Balken zugeordnet, der sich nach und nach auffüllt; ist er voll, kann jener angreifen. Bestimmte Zaubersprüche können diese Wartezeit übrigens auch verkürzen, was äußerst praktisch sein kann – im Gegenzug werden die Viechereien und feindlichen Soldaten sicher nicht auf euren Angriff warten, während ihr das weitere Vorgehen überlegt; wenn ihr zu lange in seiner Tasche kramt, um den passenden Heiltrank zu suchen, bestraft euch ein Monster-Angriff und ihr werdet besagten Trank vielleicht gar nicht mehr nutzen können, da ihr platt am Boden liegt. Im Optionsmenü lässt sich dieses harte System allerdings ein wenig entschärfen.
Sonst gibt es zu den Kämpfen nicht allzu viel zu sagen – wer auch nur ein rundenbasiertes RPG gespielt hat, wird sich gleich heimisch fühlen: Normale Angriffe mit Waffen, von magiekundigen Kumpanen gewirkte Zaubersprüche, die Freunde heilen oder Gegner in Feuerstürme hüllen, zu Eis erstarren lassen und vieles mehr, Monsterbeschwörungen, die eure Gefährtin Rydia beherrscht und in der Regel gleich allen feindlichen Kreaturen auf einmal einheizen sowie die eine oder andere charakterspezifische Spezialfähigkeit (Kain kann etwa mit einem riesigen Satz den Bildschirm kurz verlassen, wodurch er unangreifbar wird, und danach mit Schmackes einen Gegner aus der Luft angreifen, dem dies gar nicht schmecken wird) – irgendwelche totalen Überraschungen dürft ihr euch von einem frühen SNES-RPG nun mal nicht erwarten.
Reise um die Welt, lerne nette Leute kennen – und noch viel mehr Monster!
Sonst unterhaltet ihr euch eben in Dörfern mit Passanten oder Händlern, lauft über eine Genre-typische Weltkarte und duelliert euch dort wie in den vielen, aber insgesamt wenig komplexen und mit kaum Rätseln bestückten Dungeons alle paar Schritte mit bösartigen Kreaturen: Sicherlich ist es Geschmackssache, aber die extrem vielen Random Encounters können bisweilen echt nerven – insbesondere, wenn man nach einem längeren Kampf nicht sofort präsent hat, woher man eigentlich kommt und wohin man gehen muss, dabei den falschen Weg einschlägt und, sobald man dies realisiert, schon wieder in einen Kampf stolpert. Mitbewerber wie Tales of Symphonia, Paper Mario oder Lufia gehen da einen weitaus angenehmeren Weg, indem man die Gegner einfach zu jeder Zeit sieht und der Kampf bei einer Berührung mit ihnen startet.
Der Schwierigkeitsgrad ist in der DS-Version übrigens einen Tick höher ausgefallen als am GBA; das SNES-Original gab es auch in zwei Varianten, “Easy” und “Hard”. Soweit ich weiß, orientieren sich dennoch beide Handheld-Versionen eher an der “Hard”-Version, was ich allerdings nicht beschwören kann – auf jeden Fall ist das runderneuerte 3D-Remake ein wenig schwieriger als der 2D-SNES-Port, was man man begrüßen kann oder auch nicht; objektiv ist es weder positiv noch negativ.