DLC für Super Smash Bros. für Wii U/3DS - Kämpfer & Stages aus Welle 2

DLC für Super Smash Bros. für Wii U/3DS - Kämpfer & Stages aus Welle 2

Eingangs sei erwähnt, dass durch die neuen Kämpfer nun zumindest am 3DS der Charakterauswahlbildschirm voll ist. Wie das mit den kommenden Kämpfern des Fighter-Ballot gelöst wird sei dahingestellt, aber wir nehmen an es wird zumindest am Handheld ähnlich wie bei den Stages einen Button für eine zweite Seite geben. Zudem sei erneut erwähnt, dass jeder DLC-Kämpfer auch in den Einzelspielermodi auftritt, was die Herausforderung im Allstarmodus mit jedem weiteren Kämpfer – der sich in die passende Zeitzone einordnet - erhöht.

Zudem wurde die Spielstartladezeit beim „Old“ 3DS signifikant erhöht. Dieses Update wird allen Spielern aufgezwungen, da die Charaktere ja in Online-Matches zum Einsatz kommen könnten (daher beträgt der Gesamtinhalt von Welle 2 auch lediglich 7 Blöcke zum „freischalten“). Während des Spiels selbst fielen uns aber keine erhöhten Ladezeiten auf. Viel störender finden wir, dass sämtliche Kämpfer wieder keine Custom Moves bekommen haben, was die Variabilität stark einschränkt.

Kämpfer: Lucas

Serie: EarthBound (Mother)
Brawl-Veteran
Ultra Smash: PK-Starstorm
Preis: 3,99€/4,99€ für beide

Der bereits im März angekündigte Psycho-Kämpfer entspringt dem (bisher) nur in Japan erschienenen Mother 3 und wurde insbesondere durch seinen Auftritt in Super Smash Bros. Brawl bekannt. Für Außenstehende mag er nur wie ein Ness-Klon mit Johnny Bravo-Figur wirken, und der Großteil seines Movesets weist tatsächlich starke Ähnlichkeiten mit dem rotbemützten Helden auf. Dennoch weist es genug Unterschiede auf, weshalb viele Fans ihn wieder haben wollten.

Seine Spezialangriffe unterscheiden sich nur leicht, bieten für das feine Auge aber doch sichtbare Differenzen, selbst wenn man Ness Custom Moves betrachtet, welche ursprünglich Lucas‘ Abwesenheit kompensieren sollten. So verwendet Lucas „PK Freeze“ statt „PK Flash“, welcher nicht nur zusätzlich Frostschaden verursacht, sondern immer automatisch in eine Richtung abdriftet.

Der blonde Psi-Kämpfer in all seinen Farbvarianten.

Lucas‘ PK-Fire verursacht dafür keinen Brandschaden, kann aber Gegner wegschleudern. Wird es in der Luft abgefeuert, fliegt der Strahl außerdem gerade statt diagonal nach unten. Sein PK-Thunder lässt sich zudem leichter lenken und dringt durch Gegner hindurch. Der PSI-Magnet hingegen hüllt nicht den Körper des Blondshopfs ein, sondern formt einen Schild vor ihm, heilt dafür aber mehr Schaden. Zu guter Letzt ist auch der PK-Starstorm leichter zu navigieren, ist dafür aber dünner und verursacht weniger Schaden. Dadurch ähnelt der Angriff Lucarios Aurasturm, den er zu Gunsten seiner Megaform aufgegeben hat.

Die signifikanteren Unterschiede bietet der Semi-Klon in seinen Standardangriffen. Statt einem Jojo verwendet er Polygon-Psi-Attacken, welche in der Regel eine geringere Reichweite haben, dafür aber mehr Schaden anrichten. Ness vollführt bspw. beim Smash nach unten einen Rundumschlag am Boden, während Lucas ein Stakkato an Psi-Beintritten ausführt.

Einer von Lucas´ altbewährten (Polygon-)Psi-Beintritten!

Erwähnenswert wäre auch, dass Lucas eine Schlange für seinen Griff verwendet, wodurch seine Reichweite etwas erweitert wird. Insgesamt bieten Lucas‘ Standardangriffe jede Menge Katapult- und Meteor-Potenzial, während die Kombofähigkeiten dafür aber etwas schwächer ausfallen.

In Sachen alternative Outfits bietet Lucas nicht nur andere Farben, sondern auch diverse T-Shirts mit Pixelköpfen von Charakteren aus Mother 3.

Fazit: Wer gerne mit Ness spielt, aber stärkere Katapult- und Meteorangriffe haben möchte, sollte Lucas mal unter die Lupe nehmen. Alle anderen Spieler – insbesondere die, die weder Brawl noch EarthBound kennen - werden aber trotz der merklichen Unterschiede in ihm wohl nur einen Ness-Klon sehen, und sieht hierin bei den mehr als genug anderen Kämpfern nur eine unnötige Investition.

Kämpfer: Roy

Serie: Fire Emblem
Melee-Veteran
Ultra Smash: Kritischer Treffer
Preis: 3,99€/4,99€ für beide

Mit Roy treffen wir auf einen weiteren Smash-Veteranen, des- sen eigenes Spiel nur in Japan erschienen ist (und daher auch wie schon in Melee die japanische Sprachausgabe in allen Versionen beibehalten wurde). Da wir mit Lucina bereits einen Marth-Klon hatten – noch dazu als Teil einer Serie, die dieses Mal im Roster ohnehin überrepräsentiert zu sein scheint - ist Roy ein äußerst spannender Charakter, da er wie Wolf O’Donell in Brawl die redundante Redundanz zu sein scheint. Da aber sowohl Marth als auch Roy in Melee wegen ihrer Unbekanntheit in den westlichen Versionen fast entfernt wurden und danach lediglich durch ihre Popularität in eben jendem Crossover-Spiel die Fire Emblem-Reihe in den Westen bringen konnten, sei dem tapferen Recken die Fan-gewünschte Rückkehr vergönnt.

Doch während Lucas noch ein Semi-Klon ist, so ist Roy ein (wenn auch stark abgeänderter) Direkt-Klon von Marth. Er bekam im Gegensatz zu Lucina zwar viel mehr eigene Animationen, die sein Schwert und somit ihn selbst schwerer wirken lassen, tatsächlich ist aber jeder Angriff nur eine leichte Abwandlung vom blauhaarigen Prinzen, die meistens langsamer aber dafür stärker sind bzw. mit Brandschaden versetzt wurden. Melee-Veteranen dürfte es aber freuen zu hören, dass Roy sehr stark gebufft wurde.

Roy schwingt sein Schwert mit beiden Händen... und seine brennende Klinge verschmort den armen Link!

Der erheblichste Unterschied unter den drei Schwertkämpfern (und –innen) ist der „kritische Punkt“ an ihrer Klinge. Während Marths Attacken bei der Spitze am stärksten sind, verletzt Lucinas Schwert überall gleich stark. Roy hingegen setzt auf Nahkampf: Nur ganz knapp über dem Griff setzt er am Meisten zu. Außerdem unterscheidet sich bei jedem der Kämpfer der Schwerttanz (B-seitwärts Kombo-Angriff), welche bei Lucina am einfachsten auszuführen ist.

Des Weiteren besitzt Roy eine der stärksten Attacken im Spiel: Lädt er sein Schwert auf (Neutral B), kann er schon bei nur einer Sekunde Ladezeit einen hohen Knockback erzielen. Wird er voll aufgeladen erzeugt Roy’s Schwertstreich eine Explosion, die 50% Schaden austeilt, ihn dabei aber mit 10% selbst verletzt. Das Beste Ergebnis erreicht man kurz vor dem Höhepunkt: Dieser macht zwar nur 41% Schaden, dafür bleibt Roy aber verschont und erzeugt auch einen stärkeren Knockback beim Gegner, wodurch sich jener Move auch grandios für den Home-Run-Wettbewerb eignet.

Roy holt zum kritischen Treffer aus.

Mit SSB4 bekommt nun auch Roy einen Ultra-Smash. Während seine Konkurrenten auf den Gegner zustürmen bleibt der rote Recke stehen und schwingt sein Schwert, welches geringfügig Schaden erzeugen kann. Signifikanter ist hier der explosive Schlag, den er danach vollführt. Kurzum: Marth und Lucina setzen auf einen „Directional Ultra Smash“ während Roy auf einen „Focus Smash“ setzt, der direkt neben dem Gegner ausgeführt werden sollte.

Fazit: Fans von Roy werden sich sehr freuen, dass der Schwertkämpfer zurückgekehrt ist, und dank diverser Verbesserung spielt er sich sogar noch besser als zuvor. Für alle anderen ist er aber nur eine etwas schwerere, stärkere Version von Marth, die sich gefühlt irgendwo zwischen Lucina und Ike unter den Schwertkämpfern bewegt.
Da sein gesamtes Repertoire auf Marths Moves basiert, wird es für Außenstehende nur schwer zu argumentieren, wieso man nochmal 4€ für einen Charakter ausgeben sollte, dessen Moveset man im Prinzip schon zwei Mal kostenlos bekommen hat.

Kämpfer: Ryu +
Stage: Suzaku Castle

Serie: Street Fighter
Capcom Gastkämpfer
Ultra Smash: Shinku Hadoken / Shin Shoryuken
Bonus: Trophäe von Ken Masters
Preis: 5,99€/6,99€ für beide

Mit Ryu haben wir den ersten Neuling als DLC, und zudem ein so spannendes Steuerungsschema, dass man sich fragt, warum Sakurai ihn nicht von vornherein dem Roster beigemischt hat. Ryu wurde nämlich so gestaltet, dass ein versierter Street Fighter ohne viel Umgewöhnungszeit direkt weiterkämpfen könnte. So hat so gut wie jeder von Ryus Angriffen eine schwache, mittelstarke und starke Variante. Die Schwache Variante wird durch Antippen ausgeführt, hat in der Regel wenig Knockback, ist dafür aber schnell und eignet sich gut für Kombos. Drückt man länger wird ein langsamerer, aber stärkerer Move ausgeführt. Diese Mechanik stammt übrigens aus Street Fighter I

Bei Standard-Angriffen ist die dritte Variante ein regulärer Smash-Angriff, möchte man aber bei Spezialattacken die meiste Power rausholen, muss man die Arcade-Steuerung anwenden. Jene wird auch bei den Spezialangriffen im Character-Customise-Bereich angezeigt bzw. kann sie auf der offiziellen Homepage anchgeschlagen werden. Wer also Ryu als Hauptkämpfer nutzen möchte, sollte sich intensiv mit der Arcade-Steuerung von Street Fighter auseinandersetzen und diese ordentlich üben.

Artwork für Ryu, welches auf einem Poster zu Street Fighter II: The World Warrior basiert.

Ryus neutraler Spezialangriff ist sein berühmtes Hadoken, ein nicht aufladbarer Energieball, der nach vorne gestoßen wird. Dieser kann alternativ via Viertelkreis nach vorne (▼◢▶) und A bzw. B ausgeführt werden. Vollführt man sogar einen ganzen Halbkreis (◀◣▼◢▶), führt man ein exklusives, rotes "Shakunetsu Hadoken" mit Brandschaden aber weniger Knockback aus. Jede dieser drei Formen kann auch Kirby anwenden, wenn er Ryus Fähigekiten kopiert.

Ryus seitliche Spezialattacke ist das "Tatsumaki Senpukyaku", bei welchem er via Wirbelwindtritt nicht nur Gegner verkloppen kann, sondern im Notfall auch wieder zur Stage zurück findet. Die stärkere Variante aktiviert man via Viertelkreis entgegen der Blickrichtung (▼◣◀). Doch was wäre der Street Fighter ohne seinen “Shoryuken” Uppercut. Der Recovery-Move lässt sich alternativ via Z-Form am Joypad (▶▼◢) aktivieren. Da dieser sich aber mit Joystick/-pad nur schwer ausführen lässt, bietet es sich nicht an, diesen Move in der Luft anzuwenden. Schade, dass hier keine Eingaben über das Steuerkreuz angeboten werden. Wer es richtig macht wird dafür aber mit zusätzlicher Unverwundbarkeit während dem Sprung belohnt. Ach ja: Sämtliche der genannten Eingaben gehen natürlich davon aus, dass Ryu nach rechts blickt.

Ryu setzt sein Shin Shoryuken ein.

Der einzige Move ohne alternative Eingabemethode ist der Fokusangriff aus Street Fighter IV. Mit dieser B-unten-Attacke lassen sich Gegner kurzzeitig außer Gefecht setzen, um diese dann mit einer Kombo oder einem Smashangriff zu plätten. Ryu ist zudem der einzige Kämpfer mit zwei Ultra-Smash Varianten. Aus der Ferne verschießt er ein Shinku Hadoken, während er neben dem Kämpfer das Shin Shoryuken ausführt. Jeder der beiden Varianten ist eine erheblich stärkere Version seiner Standardmoves.

Doch da Ryu eine komplett neue Spielreihe vertritt kommt er auch nur im Bundle mit eigener Stage und einem Melodie-Pack (welches übrigens am 3DS trotz des gleichen Kaufpreises auf nur zwei Stück begrenzt ist… Ryu’s Thema in Neu- und Arcade-Arrangement). „Suzaku Castle“ bietet hierbei neben einer langen Kampffläche rechts auch drei kleine Ebenen links Faustkämpfe auf engstem Raum. Stagebedingte Gefahren gibt es keine, dafür kann man aber durch Smash-Angriffe am Gegner Schilder im Hintergrund zerstören. Da diese keinen Einfluss aufs Spielgeschehen haben, treten diese Effekte auch auf der Omega-Stage auf.

Und Noch ein nettes Extra: Beim Kauf gibt es auch noch die Trophäe von Ryus Freund und Rivalen Ken Masters gratis dazu.

Lasst euch von der Ruhe nicht täuschen! Dieses Schloss ist der Kampfplatz der World Warriors...

Fazit: Ryu bietet für Street Fighter-Veteranen den idealen Einstieg in die Smash-Serie, da das Steuerschema einen fast nahtlosesn Übergang bietet. Aber auch andere Spieler dürften von der hohen Move-Varianz und das daraus resultierende Kombo-Potenzial des Kämpfers angetan sein, da es für fast jeden Angriff mehrere Zusatzvarianten gibt. Wer jedoch Ryus volles Potenzial ausschöpfen möchte, sollte sich darauf gefasst machen, dass seine Arcade-Kombinationen nichts für Anfänger sind.

Im Kauf mit inbegriffen ist auch Suzaku Castle, welche für sich allein zwar nicht sonderlich spektakulär ist, aber zusammen im Bundle mit Ryu dennoch ein tolles Gesamtpaket bietet. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass man auch noch diverse Musik-Arrangements und eine Bonus-Trophäe dazu bekommt.

Stage: Dream Land (64)

Serie: Kirby
Super Smash Bros. 64-Klassiker
Preis: 1,99€/2,99€ für beide

Kein Stage-Name wurde so oft verwendet wie "Dream Land". Für viele Fans gilt die Originalversion als eine der besten Super Smash Bros.-Stages (nach Battlefield und Final Destination). Das Design ist schlicht aber effektiv: Eine große Plattform, auf der drei kleinere platziert sind. Einzige Gefahr: Whispy Woods pustet ab und zu alle Teilnehmer in eine Richtung, was die Fortbewegung erschwert. Da zum ersten Mal auch König Dedede selbst auf der Stage mitkämpfen kann, können aufmerksame Spieler beobachten, dass sein Sprite nicht mehr im Hintergrund auftaucht, wenn er selbst den Hammer gegen Whispy Woods schwingt.

Doch obwohl das Stage-Design 1A ist, fragt man sich dennoch, wofür Nintendo 2€ berappen möchte. Die Stage ist quasi unverändert vom N64 übernommen worden. Der Hintergrund wurde zwar neu gemodelt, aber das vermutlich auch nur, um am 3DS einen 3D-Effekt anbieten zu können. Zwar werden auch wieder Musikstücke mitgeliefert, doch die nützen nur in der Wii U Fassung mit Stage-Builder wirklich was. In der 3DS-Fassung werden übrigens trotz gleichem Preis nur 2 Songs geboten, einer davon das unveränderte N64-Thema…

Fazit: Dream Land (64) mag eine tolle Stage sein, aber für drei Mal aufgewärmten Inhalt sollte man nicht mehr als 0,99€ bezahlen müssen, wenn nicht sogar als kostenloser Download angeboten bekommen…

Der Eindruck täuscht: Es handelt sich hierbei tatsächlich um einen Wii U-Screenshot...

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verfasst von „Benjamin A.“

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Letzte Aktualisierung: 22.02.2016, 17:25 Uhr