Spieletest: WRC 9 FIA World Rally Championship NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
11. März 2021

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Bombastische Präsentation

Brutaler Rennsound

Guter Dauerspaß
Negativ:
Für einige zu anspruchsvoll

Handheld Modus hat Schwächen

Lange Ladezeiten

Es gibt nur zwei Sorten von Rennsimulationen. Die eine setzt auf volle Geschwindigkeit und pfeift dabei auf jeglichen Realitätsbezug und die andere macht genau das Gegenteil und fordert das spielerische Können des Gamers bis auf den letzten Meter. Mit letzterem haben wir es bei WRC9 FIA World Rally Championship zu tun. Ob sich das Skilltraining lohnt oder ob ihr doch wieder zum Funracer greifen solltet, klärt der nun folgende Test.

Gut Ding will Weile haben

Das Spiel besticht ab dem ersten Augenblick mit einer sehr starken Präsentation. Optisch, wie auch vom Menüdesign und dem gesamten Spielaufbau zieht sich ein roter Faden durch, den so manch anderes Racinggame schmerzlich vermissen lässt. Zum Anfang wird der Spieler gebeten mit einem voreingestellten Fahrzeug eine Strecke zu absolvieren, damit das Spiel daraufhin zum Spieler passende Einstellungen vornehmen kann, was das Handling und den Schwierigkeitsgrad angeht. Zudem soll man angeben, ob man Frischling oder Rennsimulationsveteran ist. Da fühlt man sich als Spieler direkt richtig gut abgeholt und individuell begrüßt. Solche Spielanfänge darf es ruhig häufiger und auch in anderen Genres geben. Auch der allgemeine Schwierigkeitsgrad ist sehr fein justierbar – von 50 bis 150% kann man in Einserschritten hoch oder runter regulieren. Das nimmt auch dem letzten WRC Neuling die Angst und lässt einen frohen Mutes das Spiel starten. Da merkt man aber dann gleich: Die Switch-Version ist nichts für Ungeduldige. Die Ladezeiten laden den Spieler ein sich noch schnell einen, nicht näher benannten, aber im Spiel sehr prominent beworbenen, Energydrink zu besorgen bevor es dann endlich losgeht. Zum Kühlschrank und zurück schafft es hier selbst der gemütlichste Zeitgenosse. Allerdings weiß man dann auch sofort worauf man gewartet hat. Denn hier wurde richtig geklotzt. Das Hauptmenü des Karrieremodus‘ ist unwahrscheinlich interessant umgesetzt, so dass man sich gleich wie in die Hauptzentrale unseres Racingstalls hineingesogen fühlt. Die Kamera schaut isometrisch von oben auf eine große Halle, die in mehrere Räume unterteilt ist und bewegt sich von Areal zu Areal, je nachdem, was man anwählt. Da ist das Management Büro, die Entwicklungszentrale, das Event-Planungsraum und einige mehr – da dort tatsächlich Menschen arbeiten, wirkt alles sehr realistisch und lebendig. Eine Besonderheit bei einer Rennsimulation. Die langen Ladezeiten sind mit Sicherheit auch der grafischen Präsentation zuzuschreiben. Hier wird das letzte Quäntchen Power aus der Nintendokonsole herausgekitzelt, um dem Spieler fotorealistische Bilder zu präsentieren. Auf der einen Seite ist es beachtlich, was die Switch bei WRC9 gestemmt kriegt, auf der anderen erkennt man genau dadurch den gravierenden Unterschied zu der Konkurrenz aus dem Hause Sony oder Microsoft. Denn ganz so fehlerfrei, glatt und voluminös wie bei den Großen, sieht es auf der Switch nicht aus und auch das Auto wirkt manchmal etwas steif und scheint nicht richtig mit dem Untergrund verbunden zu sein. Das ist aber Kritik auf allerhöchstem Niveau. Mehr ging einfach nicht. Ebenso scheint es auf der audiotechnischen Seite auszusehen. Die Renntypischen Sounds knattern einem bis ins Mark und unterstützen den dreckigen Charakter dieser matschigen Rallyes. Auf Dauer kann einem das Motorengeräusch aber auf die Nerven gehen. Das ist aber sicher typabhängig.

Events über Events

Im spielinternen Kalender legt man sich immer für einige Tage im Voraus Events fest, um diese dann der Reihe nach zu absolvieren. Und wahrlich mangelt es nicht an Abwechslung - Teststrecken, Rennen, Wettbewerbe, Historische Rennen, Fahrten mit schrottreifen Modellen, Fahrten mit neuen Sponsoring-Karren und und und. Bevor man seine Karriere startet, darf man eine weitere Gameplay beeinflussende Entscheidung treffen. Nämlich ob man einen Cup für Neustarter oder Rennveteranen starten möchte. Beide jeweils mit unterschiedlichen Parametern, was beispielweise die erlaubten Wiederholungen und ähnliches angeht. Die Macher haben sich einiges einfallen lassen, um den Spieler am Ball zu halten und das ewige von A nach B Kommen somit aufzulockern. Doch genau das von A nach B Kommen ist in diesem Spiel gar nicht mal so einfach, wie man annehmen könnte. Das Handling ist auf maximalen Realismus getrimmt und so werden auch eingefleischte Fans ein ums andere Mal im Graben landen und den dadurch verursachten Zeitverlust nicht mehr ausreichend aufholen können. Man muss es ganz klar sagen: Wer nicht die Geduld hat die Fahrzeuge und die Strecken kennenzulernen und sich intensiv einzuspielen, wird mit diesem Game keine Freude haben. Und wie um das zu unterstreichen startet das Spiel auch mit meterhohen Schneelandschaften und extrem engen Straßen, die einem keinen Fehler erlauben. Interessanterweise ist es aber genau dieser hohe Anspruch, der dafür sorgt, dass der Spieler sich noch mehr zusammenreißt. Er fühlt sich ernst genommen und angespornt das Beste zu geben. Das Spiel verzeiht keine Schwächen, verschafft aber andererseits eine extrem starke Befriedigung, wenn man es doch gemeistert bekommt. Man traut sich irgendwann gar nicht mehr die Beschleunigungstaste voll durch zu drücken und wenn doch durchfährt einen ein regelrechter Adrenalinkick. Nicht nur durch das Tempo, sondern vor allem aus Angst, dass man sich verschätzt haben könnte. Man wird beim Fahren zwar unterstützt durch den Beifahrer, der einem im Eiltempo die Lenkbefehle durchgibt, aber vor allem zu Beginn kann man sich darauf kaum konzentrieren. Auch wenn das Gesagte entsprechend bebildert wird. Hier sind echte Rennprofis klar im Vorteil, die solch gesprochene Anweisungen auch wirklich verstehen, denn einige Fachtermini sind doch etwas speziell für ungeübte Fahrer.

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