Spieletest: Pokémon Mystery Dungeon: Team Blau NDS

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Releasedate:
32. November 2006

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
interessantes und unterhaltsames Kampfsystem
über 380 Taschenmonster
Tonnen von Missionen
Negativ:
recht fade Dungeons ohne Rätsel
RPG at its simplest
DS-unwürdige Technik
Warum denn kein echter Multiplayer?

"Als Gregor Samsa eines Tages aufwachte, sah er sich in ein enormes Ungeziefer verwandelt." - ja, der gute Mann, von dessen Schicksal uns Kafka berichtete, hatte es wahrlich nicht leicht: Zuerst wachte er mal eben als riesiger Käfer auf, verlor die Fähigkeit der menschlichen Sprache und wurde, was fast am Schlimmsten ist, nach und nach vom immer noch intelligenten Wesen zur vorrangig von tierischen Instinkten geleiteten Kreatur. Diese Vorlage wurde zwar leider noch nicht versoftet, doch weist der neueste Spross der Pokèmon-Serie zumindest einige diesbezügliche Übereinstimmungen auf: Ihr als Spieler wacht eines Tages als Pokémon auf, wisst nicht warum und nehmt auch einige Taschenmonster-Instinkte an - konträr dazu behaltet ihr jedoch eure Intelligenz und könnt euch zumindest mit anderen Monstern unterhalten. Gemeinsam mit anderen Kollegen eurer neuen Gattung versucht ihr nun, ein ähnlich schmähliches Ende, wie es Samsa widerfuhr, abzuwenden und im Ideallfall wieder zum Homo sapiens zu werden - wie auch immer das möglich sein mag...

Die Verwandlung

In welcher Weise die angesprochene Verwandlung geschieht, wird durch eine Art kleinen Psycho-Test definiert: Wer etwa angibt, einem dunklen Raum mit Brachialgewalt - genauer dem Eintreten der Tür - zu entfliehen und einem unschuldigen Passanten davor zu retten, von Rowdys verprügelt zu werden, dem wird freilich ein anderes Tierchen zugeteilt als dem Sensibelchen, das in der Finsternis in Selbstmitleid versinkt, in Tränen ausbricht und vor Angst keinen Gedanken daran verschwendet, besagter gefährdeter Person zu helfen. Je nach gegebenen Antworten verwandelt ihr euch also in eines der zehn spielbaren Monsterchen - sämtliche bisherigen Start-Pokémon (Glumanda, Schiggy, Bisasam, Endivie, Feurigel, Karnimani, Geckarbor, Flemmli, Hydropi) sowie das omnipräsente Pikachu - und dürft euch gleich eines der verbleibenden neun Wesen als Partner aussuchen (diesmal konventionell per Menü). Ja, und was dann?

Der erste Auftrag

Das Spiel beginnt schließlich mit dem besagten Aufwachen - genauer gesagt werdet ihr aufgeweckt, und zwar von eurem zuerst gewählten Partner. Für einen ausgedehnten Plausch bleibt jedoch keine Zeit, da abrupt die Erde zu beben beginnt, sich eine Erdspalte auftut und ein Raupy verschluckt. Da sonst gerade niemand in der Nähe ist, wendet sich dessen verzweifelte Mutter an jene beiden sich noch völlig unbekannten Pokémon, die sich daraufhin einen Weg unter die Erde bahnen und schon rasch die verängstigte Raupe wieder zu Hause abliefern kann. Die erfolgreiche Mission schweißt die beiden zusammen, und euch wird der Vorschlag unterbreitet, Gründungsmitglied eines Retterteams zu werden, dass sich darauf spezialisiert, Artgenossen in Not zu helfen. Naja,da ihr derzeit ohnehin noch weder wisst, wo ihr seit, geschweige denn, warum ihr die Verwandlung durchgemacht habt - warum nicht?

Naja, die Story...

...ist, wie man rasch merkt, eher Mittel zum Zweck - was in der Reihe aber bisher nur selten anders war. Dieses Vorspiel mit der Gründung des Teams (welches übrigens auch frei benannt werden darf) legt den Grundstein zu zahllosen Missionen in verschiedenen Locations, in denen es immer darum geht, einem spezifischen Pokémon zu helfen: Manche der Kollegen verlangen nach bestimmten Items, andere wollen nur gesucht und sicher herausgeleitet werden. Aus was herausgeleitet? Ach ja, hier kommt der Titel des Spiels zum Tragen: Eine überwältigende Mehrheit der Welt von Pokémon Mystery Dungeon setzt sich aus besagten Dungeons zusammen, in denen die erwähnten Quests ausgeführt werden. Alle Verliese sind mehrstöckig, was sich auch in der Liste der Missionen bemerkbar macht: Ob ein Digda vom Gipfel eines Berges (=Obergeschoß) gerettet werden muss oder das zweite "Kellergeschoß" des Waldes nach einem verirrten Owei abgesucht werden müssen - insgesamt sind sich die Aufgaben schon sehr ähnlich; es geht immer darum, zuerst den zu rettenden Kumpel in einem bestimmten Geschoß zu finden und dann zweitens entweder etwas zu tun (etwa einem Schurken eine Abreibung zu verpassen oder die Zielperson mit einem Item zu versorgen) oder eben nichts zu tun. Und einen komplexen Dungeon-Aufbau im Stile eines Zelda darf man ohnehin nicht erwarten - genauer gesagt ist jener vollkommen beliebig, da die Stages allesamt zufallsgeneriert sind. Ja, es ist nicht einmal möglich, in ein verlassenes Stockwerk zurückzukehren; je nach Kerker gibt es immer nur Treppen nach oben ODER nach unten, und würde man später nochmal in jenen bereits besuchten Stock zurückkehren, sähe er ohnehin wieder ganz anders aus. Während die bisherigen Pokémon-RPGs in puncto Dungeon-Design schon gewiss kein Ausbund an Komplexität waren, reduziert Chunsoft die Locations in Mystery Dungeon wirklich auf das Wesentliche: Räume, Gänge, spezielle Felder zum Heilen von negativen Statuseffekten, herumliegende Items und Treppen - das war's im Wesentlichen. Rätsel? Fehlanzeige. Ein Aspekt muss jedoch noch genannt werden - wohl der mit Abstand wichtigste in diesem Spiel: Die Kämpfe!

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