Dass man heute wie damals das Spiel wieder einlegen kann und sich wieder wie ein zehnjähriger Junge fühlt, der gerade aus Alabasta ausgezogen ist, um die Pokémon-Welt zu entdecken, ohne dabei grafische Verbesserungen herbei zu sehnen – ja sie gerade wegen des Nostalgie-Faktors auch so belassen zu wollen – zeigt doch, wie gut damals das Game Design durchgestaltet war, sodass es auch in zwei Jahrzehnten noch Spaß macht. Man muss zwar auf einige Verbesserungen der späteren Editionen verzichten, doch gerade das simplere Regelwerk kann ein eigener Anreiz sein, nochmal die Originalformel zu erkunden. Einzig der „Aufpreis“ von über 5€ ist etwas hoch für das Einfügen des Drahtlos-Features und Pokémon bank-Kompatibilität, aber auf Grund der sonst guten Emulation und des zeitlosen Game Designs hatte dies keine Auswirkungen auf die Wertung. Wenn man es noch nicht hat, sind es die 9,99€ definitiv wert.
Spieletest: Pokémon: Gelbe Edition - Special Pikachu Edition 3ES
Weitere Infos
Releasedate:27. Februar 2016



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: - Original erlaubte Verbindung mit Game Boy Printer - Original erlaubte Vebrindung mit Pokémon Stadium 1 und 2
Plus / Minus
- Positiv:
- Zeitloses Gameplay
- Monster sammeln, trainieren und tauschen
- Retro-Ohrwürmer
- Surf-Minispiel gleich freigeschaltet
- Mit Pokémon Bank kompatibel
- Negativ:
- kleinere Extras neuerer Editionen fehlen
- VC-Grafikemulation nicht so schön
Grafik und Sound der 3DS-Virtual Console
Grafisch bietet die gelbe Edition eine der besten Darstellungen, die man zu Game Boy-Zeiten erwarten konnte, nach Game Boy Color Standards gibt es aber stärkere Konkurrenz. Wie alle Game Boy-Titel hat die Darstellung am 3DS das Problem, dass die Grafik hochskaliert wird, wodurch nicht jedes Pixel gestochen scharf ist, was aber nur Retro-Fans auffallen dürfte.
Soundtechnisch beeindruckt in der Gelben Edition insbesondere die Sprachausgabe von Pikachu – auch wenn sie für heutige Verhältnisse etwas verrauscht ausfällt. Die klassischen Musikstücke der Original-Editionen sind nicht ohne Grund Kult, wobei ein paar der höheren Piep- und Rauschtöne missfallen könnten, wenn man nicht mit dieser Klangqualität aufgewachsen ist. Apropos: Die Stereo-Option „für Kopfhörer“ sollte unbedingt aktiviert werden,
Extras via Virtual Console
Die Virtual Console-Version aller drei Versionen kostet 9,99€, somit fast doppelt so viel wie ein übliches Game Boy Color-Spiel (4,99€). Dieser Aufpreis entstand dadurch, dass im Gegensatz zu anderen VC-Titeln die Multiplayer-Funktion erhalten wurde, indem man den ursprünglichen Datenaustausch via Link-Kabel nun via kabellose Verbindung zu anderen 3DS-Systemen aufnehmen kann. Geht man zum Kabel-Club, öffnet sich so nun ein Virtual-Console Fenster, in dem man entweder nach anderen Spielern suchen kann oder selbst eines starten kann (in Zeiten des Game Boys entschied sich dies allein durch die Ausrichtung des Kabels).
Dieser Aufpreis ist zwar etwas hoch, aber man muss hier auch bedenken, dass das Versenden von Drahtlos-Paketen nicht so einfach wie das über Kabel ist, und dass ohne dieses Feature es nie möglich wäre, Versionsexklusive Monster oder Tauschbedingte Entwicklungen zu ermöglichen. Des Weiteren ist es mit dem separat erhältlichen Titel Pokémon Bank bald möglich, die Monster der Remakes auf die 7. Generation zu übertragen - leider aber nicht nach X, Y, Omega Rubin oder Alpha Saphir.
Des Weiteren wurde die „Jederzeit Speichern und Beenden“-Funktion entfernt, welche durch die großzügige Speicherfunktion des Spiels selbst aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Auch die Game Boy-Printer-Option, mit der man sich den kompletten Pokédex ausdrucken konnte, wird nicht unterstützt.
In Würde gealtert?

Der weitere Verlauf der Serie und die Remakes brachten einige Änderungen mit sich, die durchaus Sinn machten: Online-Features, Doppelkämpfe, weibliche Spieler-Avatare, dass Pokémon Items tragen oder Fähigkeiten wie „Schwebe“ besitzen können oder ein ausgewogeneres Typensystem. Genauso vermisst man im Original kleine Extras wie etwa dass Story-Items nicht mit Tränken und Pokébällen in die selbe Item-Liste geworfen werden.
Keine diese Änderungen vermisst man jedoch gravierend: Der Kern ist immer noch der Gleiche und funktioniert damals so gut wie heute. Man kann immer noch die Originaltitel einlegen und mit etwas Retro-Charme dasselbe Abenteuer wie damals erleben – Minus der Extra-Regeln, die sich im Verlauf der Zeit angesammelt haben.
Immer noch muss man gegen 8 Arenaleiter antreten und währenddessen die Machenschaften einer Geheimorganisation vereiteln, immer noch ist der Sammelwahn der größte treibende Faktor. Jeder kann seine eigenen Lieblingsmonster auswählen und sich so seinen eigenen Weg zum Ziel bahnen – oder sich selbst extra Regeln wie die „Nuzlocke Challenge“ auferlegen, um das Spiel neu zu erleben.
Einzig die Gelbe Edition bietet Features, die man bis heute nicht mehr wieder sah (insbesondere da es kein Remake dieser Episode gab), wie etwa die zwanghafte Zuteilung eines Start-Pokémons, oder dass sich die Spiele an der TV-Serie orientieren. Bis zu Generation 6 nutzte Pikachu auch seinen ursprünglichen kampfschrei anstatt einer Sprachausgabe und es gab auch nur in Heart Gold und Soul Silver die Möglichkeit, ein Pokémon hinter sich herlaufen zu lassen.
Seite
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Februar.2016 - 12:31 Uhr