Spieletest: Phoenix Wright: Ace Attorney - Spirit of Justice 3ES
Weitere Infos
Releasedate:8. September 2016




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Anime-Sequenzen
- tolle Animationen der Charaktere
- fesselnde Story
- weider alle Locations untersuchbar
- Negativ:
- textlastig
- nur auf Englisch verfügbar
Alte Gameplay-Elemente…
Serien-Veteranen wissen bereits, dass es weniger das innovative Gameplay als vielmehr die grandios dramaturgische Inszenierung der Inhalte ist, welche die interaktiven Gerichtsverhandlungen so spannend machen. Nichts destotrotz haben sich über die Jahre einige Elemente angesammelt, welche dem Spiel ordentlich Abwechslung verschaffen.
Kern des Spiels sind natürlich die Gerichtsverhandlungen. Hierin muss die Argumentation der Staatsanwaltschaft insofern gebrochen werden, als dass euer Mandant nicht mehr als „Schuldig“ in Frage kommt – was in der Regel auch immer zur eigentlichen Wahrheit führt, da eure Gegner genug Gründe finden, um die Klage weiter aufrecht zu erhalten.
Um dies zu bewerkstelligen, gilt es mittels Beweisen aus eurem Inventar Logikfehler in den Aussagen des Gegners bzw. eines Zeugen im Kreuzverhör zu finden. Wird geblufft und ein falscher Beweis präsentiert, gibt es einen Strafpunkt, nach 5 ist man aus dem Rennen. Im Gegensatz zu Teil 2-5 werden hier tatsächlich wieder Punkte und keine Energiebalken verwendet.
…alte Ermittler…
Neue Beweise (und somit Grundlage für eure Argumentation) werden entweder durch den Verlauf der Verhandlung hinzugefügt oder am Vortag durch eigene Ermittlungen aufgespürt. In diesen Phasen bewegt man sich via Klicks von Ort zu Ort, holt vor-Informationen der Zeugen ein und untersucht Tatorte via Touchscreen. Eine willkomene Änderung: Im Gegensatz zu Dual Destinies ist es nun auch wieder möglich, irrelevante Orte zu untersuchen, um so auch wieder für den Fall irrelevante aber witzige Mono- und Dialoge zu lesen.
Auch Ema Skye ist wieder zurück, was den intensiveren Einsatz forensicher Methoden wie das Abnehmen von Fingerabdrücken, Blutspuren oder die 3D-Untersuchung von Gegenständen – wie man sie von ihren Auftritten in Phoenix Wright (DS) und Apollo Justice gewohnt ist. Auch die interaktive Analyse von Videobändern ist wieder möglich.
…bekannte Kräfte…
Ebenso kommen die „speziellen Kräfte“ der Anwälte wieder zum Einsatz: Phoenix kann durch einen Magatama die Geheimnisse der Menschen sehen, und sie mittels Beweismaterial freilegen, Apollo erkennt mittels Mikroexpressionen am Körper des Zeugen, wann sie lügen. Beide Techniken erlauben auch außerhalb des Gerichtssaals eine Argumentation mit Beweismitteln.
In den Verhandlungen greift jedoch Athenas Fähigkeit: Die Psychologin kann widersprüchliche Emotionen hören und diese im Gerichtssaal via Mood Matrix sichtbar machen, um so eine psychoanalytische Therapie durchzuführen. Anhand von 4 Basisemotionen (scheinbar basierend auf Paul Ekman, dessen Forschung auch dem Pixar-Film „Alles steht Kopf“ Pate stand) wird angezeigt, was eine Person während einer Aussage fühlt. Ist sie unlogisch, kann Athena durch diese Technik neue Aussagen aus den Zeugen quetschen.
…und neue Methoden
Die eingangs erwähnte Divination Séance ist das neueste, zentrale Element des Titels. Hierin performt die royale Priesterin und Prinzessin Rayfa ein Ritual, welches die letzten Momente des Verstorbenen aus seiner Sicht darstellt. Doch nicht nur das Visuelle wird gezeigt: Auch die Sinne werden in Form von Worten dargestellt, deren Größe die Intensität der Empfindung im wahrsten Sinne des Wortes versinnbildlicht.
Ein Video läuft nun während der „Insights“, der Interpretation der Hohepriesterin ab. Hat man einen Widerspruch gefunden, kann man ihn im Video mittels „Kapitelwahl“ anwählen und dann auf den entsprechenden Sinn deuten.
Während die Staatsanwaltschaft diese belastenden Rituale bisher zum Anlass nahm, um Angeklagte ohne großen Prozess zu verurteilen, zeigt Phoenix Wright jedoch, dass die Interpretationen der Hohepriesterin nicht unfehlbar sind und genauso wie jede Zeugenaussage einem Kreuzverhör standhalten muss. Die Toten lügen zwar nicht, doch die Ego-perspektive vermittelt oft einen falschen Eindruck. Oder Sinne können bspw. andeuten, dass eine Person sich in einem anderen Raum als vermutet aufhielt.
Apropos: Da Khura’in strenggläubig ist, hat man zwar öfter Probleme mit konservativen Mobs oder alternativen Weltansichten, kann dafür nun aber auch endlich „Spirit Channeling“ als Offizielle Technik für Kreuzverhöre verwenden… mehr soll aber hier noch nicht verraten werden.