Spieletest: PANGYA! Golf with Style WII
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Releasedate:32. Juni 2007




Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- die süße Papiertüten-Katze
- ein ganzer Sack voll Kursen
- spaßiger Multiplayer
- grundsätzlich gute Steuerung...
- Negativ:
- ...wenn man erstmal den Bogen raus hat
- wenig Variantenreichtum im Multiplayer
- nur 8 Spieler, davon 7 (!) erst freizuspielen
- nervige Ladezeiten
Abschlag!
Unschwer zu erraten ist, dass der Schwung mittels Bewegungssteuerung der Wiimote ausgeführt wird – wer die Fernbedienung nach rechts (beziehungsweise nach links als Linkshänder) schwingt, füllt die Leiste am unteren Bildschirmrand – je voller sie ist, desto stärker fällt der Schlag aus. Dann muss mit gedrücktem A-Knopf möglichst schnell wieder nach links geschwungen werden (wer dasselbe mit B tut, führt einen Übungsschlag ohne Folgen aus) – macht man das gut, so fliegt der Ball auch wirklich in die vorgesehene Richtung; andernfalls kann es sein, dass er irgendwo im Out landet. Wer einen perfekten Schlag erzielt, darf sich ein etwas genuscheltes „PANGYA!“-Sprachsample anhören; danach füllt sich die Pangya-Leiste ein wenig auf – nun können, solange diese Anzeige nicht vollkommen leer ist, auch Power-Schläge ausgeführt werden (serienmäßig wird hier die Kraft um 10% erhöht, optional können auch Gimmicks zugeschaltet werden, die z.B. den Ball nach Bodenkontakt nicht mehr rollen lassen). Nun, so nett sich das Ganze auch liest – die Frage ist natürlich allem voran, wie gut es funktioniert. Und hier muss ich ehrlich sagen, dass mir der Einstieg hier deutlich weniger leicht fiel als etwa bei Wii Sports – ständig schlug ich den Ball irgendwohin ins Out und der scheinbar kerzengerade Schlag entpuppte sich am Bildschirm als mittlere Katastrophe mit extremen Linksdrall. Ab und zu gelang dann doch ein passabler Schwung, aber gezielt wusste ich ihn nicht herbeizuführen. Klar, dass auch die Neigung der Wiimote beim Hin- und Herschwingen Einfluss auf den endgültigen Schlag hat, aber mir war es unbegreiflich, wie die Schläge so extrem verzogen werden konnten und ich war schon kurz davor, die Steuerung als übermäßig sensibel einzustufen – doch dann kam das Aha-Erlebnis: Bis zu diesem Zeitpunkt stand ich beim Schwung, wie ich es von Wii Sports gewohnt war, im rechten Winkel zum Fernseher (eben so wie mein Charakter im Spiel) und holte aus, indem ich die Fernbedienung vom TV weg bewegte. Dann kam mir der Gedanke „vielleicht geht es ja besser, wenn ich mich parallel zum Bildschirm stelle, nach rechts aushole und nach links schlage“, und tat es, ohne wirklich daran zu glauben – PANGYA! Bitte? PANGYA! Und nochmal PANGYA! Mir, der ich gerade noch einfach nur grottenschlecht spielte, gelangen plötzlich kerzengerade Schläge, und die Steuerung offenbarte sich als wirklich gar nicht übel. Meine „Warnung“ an alle also: Stellt euch parallel zum TV, dann geht es deutlich besser. Woran das denn nun liegt – ob ich beim Versuch, aus jener Position die Anzeigen am Screen gut erkennen zu können, wirklich unwissentlich einen schiefen Schwung ausführte oder ob der Schlag bei dieser Methode aus welchem Grund auch immer schlechter erkannt wird – weiß ich nicht; ich rate aber definitiv von erstgenannter Methode ab, welche den Spielablauf einfach unnötig erschwert. Trotzdem: Einsteigerfreundlich ist was Anderes, auch bei der Nutzung letzterer Variante; während man in das Wii Sports Golf sehr rasch reinkommt, ist bei PANGYA! doch zunächst einige Einarbeitungszeit notwendig, um das System dann wirklich zu beherrschen. Löblich übrigens: Optional kann auch eine klassische Buttons-only-Steuerung gewählt werden – einmal B drücken, um die Kraft-Leiste aufzubauen, mit einem weiteren Druck auf die Taste nach links wandern lassen und wieder mittels B die Richtung festlegen – die Methode, mit welcher z.B. auch Mario Golf gesteuert wurde. Klappt gut und ist deutlich weniger gewöhnungsbedürftig als die andere Art – nur will man die „Real Life“-Steuerung schon bald nicht mehr missen, da sie einfach spaßiger ist.
Man sieht sich am Grün!
Natürlich wurden auch Multiplayer-Features (für bis zu vier Spieler) eingebaut – die beiden Modi „Wer mehr Punkte macht, gewinnt“ und „Wer mehr Löcher besser absolviert als der Mitspieler, gewinnt“ (letzteres aus unerfindlichem Grund nur für zwei Spieler) wurden aus dem Singleplayer übernommen; neu hinzu kommt der „Ballonplatzer“ (gut mitgedacht, hier gewinnt tatsächlich derjenige, welcher die meisten Ballons – welche übrigens mit seltsamen Hamstergesichtern versehen wurden – mit dem fliegenden Ball zerplatzt; Spezial-Items wie ein Stift, der das Display des Gegners vollkritzelt, bringen zusätzliche Würze ins Spiel). Alle drei Varianten machen eine ganze Menge Spaß; unverständlich ist nur, warum zwar je nach Modus bereits drei bis vier Kurse anwählbar sind, von den insgesamt acht Figuren zunächst allerdings nur eine einzige – eine Vier-Spieler-Partie mit (gezwungenermaßen) vier identischen Charakteren wirkt schon ziemlich, nun ja, merkwürdig. Außerdem ist es wie gesagt sehr unverständlich, warum im „Zählspiel“ nur zwei Spieler antreten können – die Anzahl der von drei oder vier Spielern spielbaren Modi reduziert sich somit auf schlappe (und unterhaltsame, aber einander sehr ähnliche) zwei.