EA liefert ein sehr solides Spiel ab. Neues gibt es allerdings so gut wie gar nicht, da man alle Zutaten bereits aus anderen Titeln kennt. Für Fans des Genres Pflicht und für alle, die mal wieder heizen wollen, genau richtig. Neueinsteiger sollten sich fragen, ob sie eher tunen wollen oder sich Verfolgungsjagden mit der Polizei stellen möchten.
Spieletest: Need for Speed: Most Wanted NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. November 2005



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 3 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Große Aufgabenvielfalt
- Geniale Polizeiverfolgungen
- Negativ:
- Platte Geschichte
- Framerate nicht immer konstant
Flensburger - das Lieblingsbier der Black-List-Fahrer
Hat man genug Rennen gewonnen, wird man in die Illegalität getrieben, denn Meilensteine haben auch immer mit Gesetzesverstößen zu tun. Hier soll man sich auf möglichst spektakuläre Verfolgungsjagden mit der Polizei einlassen. Gewertet werden die Verstöße, Dauer der Verfolgung, zerstörte Polizeiwagen und einige weitere Werte. So gibt es Punkte und Meilensteine für umfahrene Nagelbänder, durchbrochene Polizeisperren oder einen möglichst hohen Sachschaden. Fast schon verzweifelt naiv wirkt da doch die Warnung am Anfang des Spiels, man solle doch vernünftig fahren und - ach ja: Anschnallen ist Pflicht. Soso, wieder was gelernt... Egal, es macht auf jeden Fall großen Spaß, die Polizei zu immer drastischeren Mitteln greifen zu lassen. Je länger man sich ihrem Zugriff entzieht, desto härter gehen die Ordnungshüter vor: Hubschrauber lassen ein Entkommen kaum zu, Straßensperren werden mit immer schwereren Fahrzeugen aufgestellt und SUVs kommen frontal auf den Spieler zugerast. Ein Kontakt mit diesen Monstern endet nicht selten mit einer Festnahme.
Put the pedal to the metal
Kritisch wird es allerdings erst, wenn man öfters festgenommen wird, denn schlimmstenfalls ist dann das liebevoll getunte Schmuckstück konfisziert. Um diesem Problem zu entgehen, muss man sich jedoch nicht nur auf seinen rasanten Fahrstil verlassen. Bestimmte Objekte fungieren als Verfolgungsstopper, die die nachrückende Polizei aufhalten und die Flucht erleichtern. Dazu zählen unter anderem Tankstellen, große Werbetafeln oder ein Wassersilo. Eine weitere Hilfe bietet zudem der Speedbreaker, der das Renngeschehen auf Zeitlupe drosselt und es dem Spieler so möglich macht, um Kurven zu driften, Schwachstellen bei Straßensperren zu finden oder besagten SUVs auszuweichen. Sinn ist aber natürlich, Meilensteine und Punkte einzusacken, um endlich den nächsten Gegner auf der Liste herausfordern zu können. Danach besteht immer eine 2:3-Chance, dass man den Fahrzeugschein des gegnerischen Fahrzeugs gewinnt. Die kann man prima zu Geld machen, bzw. die Karre einfach weiter aufmotzen und viel Geld sparen, da oft eine Reihe von Upgrades bereits eingebaut sind. Mehr als in NFSU2 kann man hingegen tuningmäßig nicht in Most Wanted machen, der Fokus liegt aber auch nicht mehr so stark auf diesem Thema, so dass dies akzeptabel ist. Ein absoluter Gameplay-Pluspunkt ist die Tatsache, dass der Spieler sofort zu jedem Renn-Event springen kann. Endlich muss also nicht mehr die ganze Stadt durchquert werden, um zu einer Herausforderung zu gelangen. Hier spart man sich viel Zeit und auch die Nerven werden geschont.
Don’t be gentle, it’s a rental
Grafisch ist NFSMW gut gelungen, die Strecken wirken bei weitem nicht mehr so willkürlich wie beim Vorgänger, was auch die taktische Komponente fördert, da man sich Abkürzungen und Schikanen viel besser merken kann. Auch die Landschaften wechseln sich angenehm ab, obwohl ein wenig mehr Vielfalt auch nicht geschadet hätte. Stadt, Hafen, Wald und ein Industriegebiet sind allesamt in sehr herbstlichen Tönen eingefärbt, hier fehlen mir persönlich die Neonfarben anderer Rennspiele, die dem Auge Abwechslung bieten. Wichtiger ist jedoch, dass Rockport im Vergleich zu Bayview viel mehr Ecken hat, die man sofort wiedererkennt, obwohl Rockport auch ein kleineres Areal zur Verfügung stellt.
Die Fahrzeugmodelle sehen wirklich genial aus und bei den vielen enthaltenen Fahrzeugen könnte man immer noch ein weiteres Traumauto in der virtuellen Garage haben. Kleinere Abzüge gibt es bei der Framerate, die einfach flüssiger sein könnte. Besonders bei vielen Fahrzeugen auf dem Screen geht die Engine etwas in die Knie. Hier ist und bleibt Burnout 2 das Maß der Dinge auf dem GameCube. Eine besondere Erwähnung sollten noch die Zwischensequenzen finden: Diese wurden mit echten Schauspielern gedreht, aber durch Filter und digitale Tricks so bearbeitet, dass das Ganze einen ganz eigenen Flair hat. Mir persönlich gefällt es sehr gut, da ein sehr realistischer Touch in die Filmchen kommt, aber trotzdem kein Kontrapunkt zur Spielgrafik entsteht. Besser als das öde Comicbuch aus NFSU2 ist es allemal und Josie Maran ist auch einige Nummern besser als Brooke Burke – meine Meinung.
V8 trifft Hip Hop
Die Musik ist einmal mehr von einer Reihe bekannter Künstler und erfrischend unterschiedlich gewählt. Leider hat sich bisher noch kein Ohrwurm eingeschlichen, aber gute Stücke sind es allemal. Enorm wichtig für ein Rennspiel sind auch die Motorensounds, die satt und laut aus den Boxen kommen. Man hört, was der Wagen gerade auf der Straße veranstaltet. Genial ist auch die deutsche Sprachausgabe, die vor allem stark ist, wenn man den Polizeifunk hört und man selbst gerade auf der Flucht ist. Da kommt echte Stimmung auf!
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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.Dezember.2005 - 10:54 Uhr