Optisch, akustisch und in Sachen Atmosphäre macht das Spiel alles richtig. Man fühlt sich geradezu wie Micky in die Welt mit hinein gezogen. Während ältere Spieler immer wieder ein „Hei das kenne ich doch Erlebnis“ haben, wird der jüngeren Generation ein Stück von Disneys Geschichte vermittelt. Leider gelingt es dem Spiel nicht, über längere Zeit den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und auch der Einstieg ist sehr langwierig. Die Kameraführung gibt Anlass zur Kritik. Diese kann einem leider den Spielspaß mancherorts stark verderben. Auch die von Warren Spector groß angekündigte Konsequenz im Spiel bleibt hinter den Erwartungen zurück. So bleibt Micky Epic “nur“ ein gutes Jump and Run, welches durch den Einsatz des Pinsels ein sehr interessantes Feature beherbergt.
Spieletest: Micky Epic WII
Weitere Infos
Releasedate:25. November 2010





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fantastisches Ambiente
- ausgefeiltes Farbe/Verdünner- Prinzip
- wunderschöne Disney-Geschichte
- Negativ:
- mangelnde Konsequenz
- langwieriger Einstieg
- schlechte Kameraführung
Konzept & Technik
Im Prinzip handelt es sich bei Micky Epic um ein 3D Jump and Run. Das besondere ist die Mechanik die der Pinsel ins Spiel bringt. Dadurch habt ihr direkten Einfluss auf Teile eurer Umgebung und der darin befindlichen Gegenstände. So könnt ihr zum Beispiel Wände die euch im Weg sind auslöschen, oder den Boden unter euren Gegner verschwinden lassen.
Im Gegenzug kann mit Hilfe der Farbe zum Beispiel eine zerstörte Brücken repariert werden, oder ein defekter Mechanismus wieder in Gang gesetzt werden.
Aber auch gegen die Schergen des Phantoms kann die Magie des Pinsels helfen.
Wie sehr oft im Spiel steht man vor der Wahl, ob erschaffen oder ausgelöscht werden soll.
So kann man die Gegner mit Hilfe der Verdünnung auslöschen, oder aber durch den Einsatz von Farbe auf die eigene Seite ziehen. Aber Achtung, nicht bei allen Kreaturen funktioniert das so einfach.
Neben den beiden Fähigkeiten des Pinseln kann Micky zum Angriff auch auf eine Wirbelattacke zurückgreifen. Nicht nur das, sondern auch der Doppelsprung des Helden sind Eigenschaften, die wir auch aus anderen Spielen kennen.
Gesteuert wird die Maus mit Hilfe von Remote und Nunchuck. Die Tastenbelegung ist sehr gut gewählt und so bleiben unnötige Fingerakrobatikeinlagen aus. Manchmal erweckt die Steuerung aber den Eindruck, als würde sie etwas träge reagieren, vor allem beim Einsatz der Wirbelattacke.
Während die Kamera in der Preview auf der GamesCom noch überzeugen konnte, so zeigt sie im finalen Spiel doch einige Schwächen. Sie positioniert sich oftmals so schlecht, dass man gar nicht erkennen kann wie oder wo es weiter geht. Auch ein manuelles nachjustieren ist dann nicht immer möglich, oder erzeugt Clipping-Fehler. Gerade die Sprungpassagen werden dadurch unnötig erschwert, da es schwer einzuschätzen ist, wo genau man sich in Relation zum Raum befindet.
So etwas kennt man eigentlich eher von PS1-Titeln und muss in der heutigen Zeit mit Sicherheit nicht sein.
Auch der Einsatz des Pinsel stellt sich oftmals als kniffelig heraus. Da unser Held nicht gerade ein Hüne ist, fällt das Zielen auf nahegelegene Ziele sehr schwer und ist stellenweise sogar unmöglich.
Hier hätte wohl der „Abschusspunkt“ der Farbe und des Verdünner etwas weiter oben angesetzt werden müssen.
Die meisten von uns dürften Disney mit farbenfrohen und freundlichen Welten in Verbindung bringen. Das es auch anders geht, zeigt uns Micky Epic eindrucksvoll. Man bewegt sich in einer Umgebung die zwar erahnen lässt, dass es sich einmal um eine der so vertrauten Zeichentrickwelten gehandelt hat, deren Farbe aber längst verblichen ist und etwas Dunkles Einzug gehalten hat. Man könnte es mit einem Vergnügungspark vergleichen der schon vor Jahren verlassen wurde und langsam zerfällt. Teilweise geht es sogar etwas ins Skurrile über und man meint, Tim Burton hätte den Studios einen Besuch abgestattet.
Die Akustik ist kurz gesprochen einfach fabelhaft. Die Musik passt sich in jedem Moment perfekt an die Umgebung an. Ob geheimnisvoll, rasant oder bedrückend, es stimmt einfach. Dass das Spiel über keine Sprachausgabe verfügt stört nicht wirklich, da es der Sache einen zusätzlichen Retro-Flair verleiht. Ob allerdings das ständige Hmm eures Koboldfreundes aus der Remote nötig gewesen ist, steht auf einem anderen Blatt. Besonders seltsam fällt die Geräuschwahl beim Aufsammeln gewisser Items aus. Wer einen Windows-Rechner besitzt, dem dürfte dieser Sound von Fehlermeldungen her sehr bekannt vor kommen.
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Vielen Dank an die Firma Disney Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.Dezember.2010 - 17:17 Uhr