Spieletest: Micky Epic WII

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Weitere Infos

Releasedate:
25. November 2010

USK 6 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
fantastisches Ambiente
ausgefeiltes Farbe/Verdünner- Prinzip
wunderschöne Disney-Geschichte
Negativ:
mangelnde Konsequenz
langwieriger Einstieg
schlechte Kameraführung

Den wenigsten dürfte der Name Ub Iwerks ein Begriff sein. Dabei ist er derjenige, dessen Feder die heutzutage berühmteste Maus der Welt entsprang. Er war der erste Angestellte von Walt Disney und für die Zeichnungen zuständig. Eigentlich wurde Micky, dessen eigentlich angedachter Name Mortimer war, nur aus der Not heraus geboren. Disney konnte seine bislang beliebteste Figur, Oswald den glücklichen Hasen, nicht weiterverwenden, da er nach einem Streit mit seinen damaligen Finanziers die Rechte daran verloren hatte.
Man muss nicht mal all zu genau hinsehen um die Ähnlichkeiten, die die beiden Figuren miteinander haben, zu erkennen. Aber diese Änderungen reichten aus, dass die beiden zusammen mit dem Bruder von Walt, den eigenen Zeichentrickcharakter vermarkten konnten.
Nach einem Auftritt in dem Stummfilm Crazy Planes erzielte die anthropomorphe Maus mit dem Streifen Steamboat Willie den durchschlagenden Erfolg. Dies lag nicht zuletzt daran, dass der Film komplett vertont war. Disney selbst verlieh Micky lange Zeit seine Stimme.
Mit der Zeit entwickelte sich der beliebte Nager weiter. Durch den großen Erfolg konnte auch mehr Geld in die Produktion gesteckt werden, wodurch natürlich auch mehr Zeit und Arbeit in die Zeichnungen gesteckt wurde. Und auch die Technik entwickelte sich rasch weiter, so das die Figur immer detaillierter wurde und allmählich die Gestalt annahm, die wir heute kennen.
Aber nicht jeder schaffte den Sprung auf die Weltbühne. Mickys Vorgänger Oswald konnte nicht an seine anfänglichen Erfolge anknüpfen und verschwand als Bald von den Bildschirmen. So wie ihm ging es dutzenden Figuren, die entweder nicht beim Publikum ankamen oder aber nur kurze Komparsenauftritte hatten.
Mickys letzter Auftritt in einem Videospiel ist ebenfalls schon eine Weile her, was vielleicht darauf zurückzuführen war, dass man nicht noch ein Jump and Run produzieren wollte.
Trotzdem handelt es sich beim Wii Debüt des Mäuserichs primär um ein eben solches. Nur das diesmal niemand geringeres als Warren Spector seine Finger mit ihm Spiel hatte. Sein Ziel war es, eine Welt zu erschaffen in der die Konsequenzen des eigenen Handelns stets greifbar waren und sich direkt auswirken.

Die Geschichte

Es beginnt alles vor dem endgültigen Durchbruch des großohrigen Nagers. Das Intro-Video zeigt, wie ein Zauberer mit Hilfe eines magischen Pinsels eine Welt für all jene Kreaturen erschafft, die in Vergessenheit geraten sind. Die Führung in diesem Reich obliegt, wie könnte es anders sein, Oswald dem glücklichen Hasen.
Eines Abends lockt ein magischer Spiegel, der zeitgleich auch als Portal dient, Micky in die Gemächer des Magiers. Und neugierig wie er nun mal ist, kann dieser nicht die Finger vom Pinsel lassen. Nicht wissend, dass er durch seinen unbedachten Einsatz von Verdünner und Farbe Chaos in diesem Refugium stiftet. Als ob das nicht genug wäre, erschafft er aus Versehen auch noch ein Phantom, welches die Bewohner des vormals so idyllischen Ortes terrorisiert. Im Spielverlauf werden die Charaktere, auf die der Held trifft, das Ereignis als die Verdünnerkatastrophe bezeichnen. Nicht wissend, dass ihr der Auslöser des Durcheinander wart.
Erschrocken vom Phantom und seinem angerichteten Unheil flieht Micky zurück in seine Welt. Erst Jahre später zieht ihn der Dunkle Schatten der von ihm geschaffenen Kreatur zurück in diese Welt um ihn zu vernichten. Doch ihr schafft es seinen Klauen zu entkommen. Dabei verliert der Mäuserich aber das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt ist er auf einem Stuhl gefesselt und ein verrückter Professor versucht ihm das Herz herauszureißen, so geschieht es mit jedem Geschöpf, dass in diesem Reich landet. Zum Glück könnt ihr euch befreien und die Flucht ergreifen.

Der Spielablauf

Wie man an dieser Stelle schon merkt ist der Titel, trotz des Aufdrucks Disney, nicht für kleine Kinder geeignet. Vielmehr sehen wir eine Zeichentrickwelt die stark an die Realität angelehnt ist. Und diese ist nun mal oft nicht freundlich und bunt, sondern hart und trist.
Aber Micky ist zum Glück nicht alleine. Euch steht von Anfang an ein Kobold zur Seite der euch die Welt, seine Bewohner und das Spiel selber erklärt. Im Laufe des Abenteuer trifft man immer wieder auf diese Kreaturen die sozusagen die Hausmeister des Ganzen sind. Helft ihr ihnen, so helfen sie euch. Vor allem im Bereich der Mechanik sind sie ungeschlagen und können euch so oftmals Arbeit ersparen.
Schnell wird dem Protagonisten klar, dass er für die Katastrophe verantwortlich ist. Nichts desto trotz ist sein oberstes Ziel diese Welt zu verlassen und in die eigene zurückzukehren. So macht ihr euch also zunächst auf den Weg zu Oswald, um mit ihm über die Angelegenheit zu sprechen. Da dieser natürlich bestrebt ist seinen Erzrivalen los zu werden, gibt er sich überglücklich euch helfen zu können, sein Reich wieder zu verlassen.
Die Welt in der sich der Spieler bewegt ist in viele verschiedene Abschnitte unterteilt. Es gibt Orte die sehen aus wie normale Zeichentrickstädte, andere wiederum wirken wie Kopien aus Vergnügungsparks.
Nach einer gewissen Spieldauer gelangt ihr zur Mean Street, welche einen zentralen Knotenpunkt zu den anderen Abschnitten bildet. Bürgermeister dieses Flecks ist einer von Kater Karlos älteren Ausgaben. Ihn und auch viele andere Figuren werdet ihr mehrfach im Spiel antreffen, da sie ja auch in verschiedenen Versionen und Formen in den vergangenen Geschichten mit Micky vorkamen.
Da leider ein absolutes Durcheinander in der Welt herrscht, gestaltet es sich alles andere als einfach, wieder aus ihr heraus zu kommen. Nichts funktioniert mehr so wie es soll. Dementsprechend liegt es an euch, die Welt wieder in Gang zu setzen um die Chance zu erhalten, wieder nach Hause zu gelangen. Im Spiel selber wird dies durch Aufgaben die erledigt werden müssen wiedergegeben.
Leider läuft es meist auf das Prinzip hinaus, dass ein Charakter etwas hat, was Micky benötigt, er es euch aber nur gibt, wenn ihr etwas anderes besorgt oder repariert.
Innerhalb der Welt gibt es viele versteckte Objekte zu entdecken, wie Filmrollen, Konzeptzeichnungen, Puzzleteile und Anstecker.
Um von einem Abschnitt in den nächsten zu gelangen springt die Maus kurzerhand in eine Filmleinwand. Dort muss der Spieler einen 2D Abschnitt absolvieren. Das Besondere daran sind die Hintergründe. Jeder dieser Intermezzos hat einen anderen Zeichentrickklassiker als Hintergrund.
Später im Spielverlauf lernt Micky dann auch mit Skizzen Objekte zu Zeichnen. So könnt ihr zum Beispiel Fernseher plazieren und damit kleinere Gegner anlocken und ablenken. Leider ist das Spiel oftmals inkonsequent. Auf der einen Seite richtet es sich vom Setting her sicher an ein älteres Publikum, nimmt den Spieler auf der anderen Seite aber ständig an der Hand und erklärt ihm was er wie/wo zu tun hat.
Auch das von Spector angedachte Prinzip der Konsequenz greift innerhalb des Spiels nicht wirklich. Zwar haben eure Entscheidungen akute Auswirkungen auf das momentane Geschehen, aber im Großen und Ganzen ändert sich nicht viel. Vielmehr wird das Spiel oft nur leichter dadurch, dass ein Charakter dem ihr geholfen habt euch an anderer Stelle ebenfalls hilft.

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