Spieletest: Mega Man 9 WiiWare

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Weitere Infos

Releasedate:
26. September 2008

USK 6 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles Leveldesign mit netten Ideen
begeisternde Bosskämpfe
Schöne Retro-Musik
technisch auf nostalgischem NES-Niveau
Negativ:
technisch auf nostalgischem NES-Niveau
kaum Innovationen
erwartungsgemäß ziemlich kurze Spielzeit
höhere Schwierigkeitsgrade etc. nur gegen Aufpreis erhältlich

Live-Report: Magma Man – Teil 4

Ein drittes Mal also in die heiße Stage hinein, ich komme noch mit dem ersten Leben bis zum Boss, nutze dieses und das zweite, um seine Taktiken vollkommen zu verinnerlichen und verarbeite ihn mit meinem “nullten Leben” schließlich und endlich zu Altmetall. Ihr seht schon: Die Endgegner sind diesmal wieder wirklich stabil ausgefallen (im Gegensatz zu etwa Teil 5 und 6) und stellen ohne die passende Waffe eine echte Herausforderung dar – hat man diese allerdings, wird es um ein Vielfaches einfacher.

Eine Lernkurve, die wirklich eine ist

Wer also noch nie einen Mega Man-Titel gespielt und die NES-Ära nicht miterlebt hat und mit dem Kauf liebäugelt, muss sich also im Klaren sein, dass sich die Lernkurve von MM9 stark von jener vieler anderer Titel unterscheidet: Gerade im 21.Jahrhundert bauten und bauen nur allzu viele Entwickler ihre Spiele nach dem Schema “fängt leicht an, der Schwierigkeitsgrad steigert sich langsam, aber wahrscheinlich wirst du den Game Over-Screen sowieso nie sehen” auf. Mega Man orientiert sich dagegen klar an der Philosopie Nietsches: “Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!” Kurz gesagt: Wer es generell frustrierend findet, einen Endgegner nicht beim ersten Versuch zu schaffen, der ist hier an der falschen Adresse.

Zurück in die Vergangenheit

Soviel dazu. Um noch einmal kurz zur technischen Seite zu kommen: In der Tat sieht das Spiel so aus und hört sich so an wie ein NES-Spiel (ob es auch so riecht und schmeckt, konnte ich leider nicht austesten, da es ja nur als Download erhältlich ist) – darüber kann man urteilen, wie man will. Klar ist die grafische Darstellung mehr als veraltet, aber sie sprüht vor Charme – wer die NES-Teile gespielt und geliebt hat, dem wird sicherlich das Herz aufgehen, wenn MM9 ihn um Jahre zurückversetzt. Auch mir ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen – aber freilich kann ich der Grafik objektiv keine hohe Punktezahl geben, so liebevoll sie auch designt wurde. Anders sieht es beim Sound aus: Wie gewohnt rasch ins Ohr gehend, zeigt er mit eingängigen Melodien, dass die kompositorische Seite bei der BGM mindestens ebenso wichtig wie die technische ist. Schelte gibt es allerdings für plumpes Recycling von drei Musikstücken, die dreist 1:1 aus Mega Man 2 übernommen wurden: Wieso, um Himmels Willen, wurde die todlangweilige, nervige MM2-Menü-Musik (bei der Modus-Wahl und nach dem Game Over) integriert? Die hat doch schon vor fast zwei Dekaden nur genervt! Oder das Jingle beim Anwählen eines Bosses: Klar, diese Musik ist eines der Markenzeichen der Serie und muss eigentlich vorkommen – aber den Track gab es in jedem Spiel in einer anderen Variante, und es wäre nun wirklich kein großer Aufwand gewesen, auch diesmal wieder eine leicht variierte Version einzubauen. Wirklich enttäuschend ist aber die plumpe 1:1-Kopie des Stückes, welches in MM2 schon den gleichen Zweck besaß: Nach den ersten acht Levels die finalen vier Stages im Schloss von Dr. - ach, verdammt, jetzt hätte ich fast den Namen des Endgegners vorweggenommen. Ich will euch die unglaubliche Überraschung nicht nehmen, also verfremde ich ihn eben. Ähem – also: Jene Musik hat den Zweck, nach den ersten acht Levels die finalen vier Stages im Schloss von Dr.X einzuleiten. Wie bitte? Ich sagte es doch schon, “Dr.X” soll nur den Namen des Endgegners verfremden! Und nein, das ist ein Mega Man-Spiel, nicht Action Man!

Endspurt

Eine kleine Vorwarnung: Wie gehabt müsst ihr die letzten Levels unbedingt am Stück spielen, da zwischen ihnen nicht gespeichert wird! Wollt ihr den Endgegner also angehen, müsst ihr euch schon Zeit nehmen, insbesondere da jener wirklich, wirklich knackig ausfällt – ich für meine Teil habe für die letzten vier Abschnitte inklusive Endboss schon über vier Stunden gebraucht. Wer sich allerdings im Shop mit Extraleben und Energietanks eindeckt, hat es natürlich viel leichter – aber ich rate euch, nur sehr spärlich einkaufen zu gehen. Denn so schwer das Spiel auch ist – mit Unmengen an Hilfsmitteln kommt man schlicht und einfach “zu schnell” vorwärts, und sonderlich umfangreich ist MM9 ja nicht unbedingt – mit 12 Stags gehört es sogar zu den kürzesten Teilen der Serie (oft gab es in der Saga nach dem vermeintlichen Endboss noch einen oder sogar mehrere Zusatzlevels – das ist hier leider nicht der Fall). Hinzu kommt noch, dass es wirklich keinerlei Geheimnisse in den Abschnitten zu entdecken gibt – in den meisten anderen Episoden gab es so manche versteckten Gimmicks, Adapter und Waffen; in MM9 gibt es hingegen überhaupt keinen Grund, bereits absolvierte Levels noch einmal zu besuchen – es sei denn, mal will Schrauben für den Shop sammeln.

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