Die Geschichte von Rare

von projectD

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Inhalt:
Seite 1: Einleitung / Wie alles begann... / Going multiplatform...
Seite 2: Pushing the envelope... / It's comming home
Seite 3: Von 16-Bit und Workstations... / Tree-und Farmhouse...
Seite 4: The Golden Years... / It's dark... / Es geht zu Ende..


The History of Rare

Rare- ein Name der Spieler Plattform übergreifend elektrisiert. Und dies im positivem Sinne, steht die Firma Rareware doch nun seit knapp 20 Jahren für erstklassige Games und Spielspass in Reinkultur.
Aus gegebenen Anlass (die Rare Akquisition seitens Microsoft und die Veröffentlichung von Rares ersten und letzten GameCube Spiel "Star Fox Adventures") wollen wir noch einmal die gesamte Geschichte Rares Revue passieren lassen.

Wie alles begann...

PongIm Anfang war Pong… Dies gilt nicht nur für die Videospielindustrie allgemein (obwohl Pong nicht das erste elektronische Spiel war, aber das ist ein anderes Thema…), sondern auch für Christopher und Timothy Stamper, die wie viele in dieser Zeit fasziniert von diesem neuen Medium waren. Während seiner Studienzeit an der Loughborough Universität (Physik/Elektronik) konvertierte Chris fleißig Space Invader Arcade Boards, wobei ihm sein drei Jahre jüngerer Bruder Tim, der "Technical Design" and er DeMontfort Uni (früher "Leicester Poly") studierte, bereits hilfreich unter die Arme griff. Nebenbei experimentierte Chris schon mit dem Heimcomputer ZX Spectrum (Zylog Z80a Prozessor; 4Mhz) der Firma Sinclair, der vor allem in Großbritannien große Erfolge feiern konnte (ebenso der Nachfolger Z81; weniger dessen Sequelgerät Sinclair QL, der zum finanziellen Ruin des Unternehmens wurde). Rund eine Million Geräte konnten im Vereinten Königreich abgesetzt werden. Als beide ihr Studium abgeschlossen hatten, gründeten sie 1982 zusammen mit Tims Freundin Caroline Ward (seine jetzige Frau) "Ashby Computer and Graphics Ltd.". Ashby daher, weil die Brüder im dem Dorf Ashby de la Zouch (Leicestershire; zwischen Birmingham und Nottingham) aufgewachsen waren und dort nun auch die Firma ihren Sitz hatte. Anfangs entwickelte man lediglich Konvertierungskits für Arcade Boards, doch kurze Zeit später kann der Wunsch auf, auch eigene Spiele zu entwickeln. Aus diesem Grund hob man eigens eine neue "Unterabteilung" von Ashby C. & G. Ltd. aus der Taufe - Ultimate-Play The Game! Sie sollte sich ausschließlich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Spielen widmen. Sechs Monate nach der Gründung war es soweit: Ultimates erstes (ZX Spectrum) Spiel erblickte das Licht der Welt. Jetpac, SpectrumDie Rede ist von "Jetpac", das Im Sommer 1983 in die Spectrum-Szene einschlug, wie die sprichwörtliche Bombe. Circa 330 000 Einheiten konnte Ultimate absetzten; mehr als jeder dritte Spectrum Besitzer hatte sich also Ultimates Erstlingswerk zugelegt! Ein wahnsinniger Erfolg, wenn man bedenkt unter welch schwierigen Umständen (Geldmangel, kein potenter Publisher, etc.). All diejenigen unter euch, die keinerlei Vorstellung von "Jetpac" haben (versucht als Astronaut eure Rakete aus Einzelteilen zusammenzubauen und aufzutanken und verhindert dabei von Gegnern getroffen zu werden), sollten sich unbedingt "Donkey Kong 64" zulegen, in dem "Jetpac" als kleines Gimmick versteckt ist (geht nach ein paar Leveln einfach mal in Cranky Kongs Hütte...).

Going multiplatform...

PSSST, SpectrumNoch im selben Jahr folgten Klassiker, wie "Pssst", "Tranz Am" oder "Atic Atac"; ebenfalls für den Sinclair Spectrum. Ultimates "Ein-Plattform-Strategie" sollte aber mit Beginn des Jahres 1984 ein Ende haben. So wurde beispielsweise "Alien 8" (später mehr dazu mehr) vom ZX Spectrum auch auf Amstrads (Alan Michael Sugar Trading - gegründet 1968) CPC 464 (CPC steht für "Colour Personal Computer"; in Deutschland hieß das Gerät übrigens "Schneider CPC 464"), Arcons BBC und diversen MSX-Geräten (MSX= Microsoft Extended Basic; erster einheitlicher Computerstandart; Geräte wurden u. a. von Fujitsu, JVC, Pioneer, Sony, Toshiba, Goldstar, Daewoo, Philips und Siemens etc. gefertigt) portiert. Und auch "Jetpac" blieb eine Umsetzung nicht erspart und landete kurzerhand auf Arcons BBC und Commodores VIC-20 (VIC= Very Important Computer; 20 steht für den Arbeitsspeicher, der aus 5Kilobyte Ram und 15Kilobyte Ram bestand; in Deutschland war Commodores Heimcomputer unter dem Namen VC-20 zufinden, was soviel wie "VolksComputer" bedeuten soll; der VIC-20 wurde 1980 für 300 $ in den USA auf den Markt gebracht und 1981 in Deuschland für knapp 1000 Mark verkauft). Eine weitere Tradition mit der gebrochen wurde, war, dass man erstmals Spiele mit 48 Kilobyte Speicher anstatt mit den übliche 16k aislieferte. Damals eine echte Sensation (vergleichbar mit dem Sprung von 128 Mbit auf 256/512 Mbit Modulen auf dem Nintendo 64)! "Lunar Jetman" war z.B. einer der ersten Titel, die von den neuen 48k-Datasetten Gebrauch machten ("Lunar Jetman" war ein Quasi-Sequel zum Longseller "Jetpac" und wurde auch für Arcons BBC umgesetzt). Nachdem Ultimates Spiele auf jedem Heimcomputer großartig ankamen, entschloss man sich auch einen der beliebtesten HC mit Software zu versorgen: den C64. Zwar blieb der Spectrum Ultimates Hauptbetätigungsfeld, doch gibt es neun Titel in Ultimates Spielebibliothek, die teilweise exklusiv auf dem Commodoregerät zu finden sind. Zwei davon genießen bis heute noch mehr als bloßen Kultstatus unter den C64-Fans. Die Rede ist von "Entombed" und "The Staff of Karnath", welche sich - für damalige Verhältnisse - sehr gut verkauften. Anderen C64 Spielen von Ultimate, wie z.B. "Blackwyche" oder "Outlaws" war dagegen weniger Erfolg beschieden. Vielleicht werden sich einige von Euch Lesern fragen, wie Ultimate so viele Spiele entwickeln und dazu noch auf andere Plattformen portieren konnte. Die Antwort ist von relativ simpler Natur: während ein fester Kernel der Ultimate Belegschaft sich ausschließlich mit der Entwicklung von Spectrum Games befasste, wurden die Ports um sogenannte "Freelance Teams" erledigt, welche Ultimate extra dafür beauftragte.

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