Spieletest: West Hunt NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
8. Februar 2024

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-6

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Wildwest-Setting
Nervenkitzel auf beiden Seiten
Negativ:
Extrem behäbiges Spieltempo
Grafikfehler
Balancing unausgewogen

Der wilde Westen ist und bleibt ein Dauerbrenner – sei es in Filmen, Büchern oder eben auch Videospielen. Der absolute Spitzenreiter ist mit Sicherheit Red Dead Redemption 2, aber es gibt auch kleinere Indie-Erzählungen, wie das vorliegende West Hunt. Das Among Us des wilden Westens möchte Katz-und-Maus-Partien mit bis zu sechs Spielern an die heimische Switch bringen. Spielspaß vorprogrammiert oder ein Game lahmer als sein Schatten? Unser Test sorgt für Klarheit!

Sheriff oder Bandit?

Das Spiel unterteilt, ganz nach der gängigen Polarität von Gut und Böse, zwischen Sheriffs und Banditen. Beide Gruppen können in allen möglichen Gestalten respawnen, was vor allem bei den Banditen wichtig ist, denn diese möchten ja unentdeckt bleiben. Der Bandit tarnt sich also „ganz normaler Bürger“ behält aber seine kriminellen Aufgaben stets im Blick: das Wasser vergiften, die Maschinen sabotieren, Diebstähle begehen und vieles mehr. Zwischendurch gilt es weniger auffällige, aber dennoch zeitkostenden Tätigkeiten auszuüben, um das Auffälligkeitslevel zu senken. Denn widmet sich der Bandit nur seinen düsteren Machenschaften steigt besagter Level in Form einer stets sichtbaren Skala und der Sheriff hat leichtes Spiel. Dieser erhält nämlich Hinweise über auf der Map verstreute Briefkästen und bei entsprechend auffälligem Verhalten des Schurken wird dieser auf der Karte sichtbar, wenn er in der Nähe ist. Zu Beginn eines Matches darf der Bandit auch noch eine Spezialfähigkeit wählen. Beispielsweise kann er kurz rennen oder die Gestalt wechseln. Das klingt zunächst wie ein massiver Bonus, der das Balancing komplett umwirft, aber weit gefehlt. Auf der Map rennt sonst niemand und auch Verwandlungen sucht man vergebens. Diese Funktionen möchten also nur mit äußerstem Bedacht angewendet werden.

Showdown

Nun aber zum Clou: Ist der Spieler, welcher den Sheriff steuert, sich sicher den Banditen erwischt zu haben, zieht er seinen Colt und bringt den Verdächtigen zur Strecke. Hatte er Recht mit seiner Vermutung, geht er als Sieger vom Platz. Hat er den Falschen erwischt, gewinnt der Bandit. Ebenso passiert es, wenn der Bösewicht vor Ablauf der Zeit alle seine Missionsziele erreicht. Andererseits gewinnt der Sheriff, wenn der Timer abläuft. Dafür bekommt man Exp und Moneten, die es dann im Game-eigenen Shop zu verpulvern gilt. Im Kern also ein sehr spannendes Setup! Wie steht es um den Spielspaß?

Panzer im Wilden Westen

Mit dem Spielspaß ist das, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt vor offiziellem Release, so eine Sache. Die Grafik ist – mit voller Absicht – rudimentär gehalten und lässt an eine Art gemoddetes Minecraft denken. Alles besteht aus kleinen Flächen, die in scharfen Kanten enden. Man denkt unweigerlich an Polygone aus der Playstation 1 Ära zurück. Das wäre an sich kein Problem, würden nicht dennoch Grafikfehler und Slowdowns an der Tagesordnung sein. Wenn Retro-Look, dann bitte richtig! Manchmal hängt der Colt ohne eine dazugehörige Hand einfach so in der Luft. Eine Markierung überdeckt die Figuren, welche definitiv vor ihr stehen und von solchen Situationen noch einige mehr.

Dazu kommt die maximal träge Panzersteuerung, die das knapp bemessene Zeitlimit zur Geduldsprobe verkommen lässt. Warum auf diese Art Steuerung zurückgegriffen wurde, ist anhand der wenigen Steuerungsbefehle ein Rätsel. Um das Gefühl der Trägheit weiter zu steigern, bewegen sich die Figuren so unnatürlich langsam, dass es wütend macht. Immerhin ist uns doch, der auf der Map gut sichtbare, Sheriff auf den Fersen. Beim Testspielen ist es uns oft passiert, dass wir als Bandit nicht alle Aufgaben vor Ablauf der Zeit geschafft haben oder erschossen wurden, bevor wir überhaupt besonders auffällig agiert haben. Letzteres liegt natürlich daran, dass man als menschlicher Spieler sich einfach anders bewegt als Bots.

Technik

Visuell ist das Spiel, wie bereits beschrieben, kein Hit. Die PC-Version sieht definitiv besser aus, was schade ist anhand der nicht gerade fordernden Technik. In der Handheld-Fassung wird das alles selbstredend nicht besser und Slowdowns braucht bei dem ohnehin gemächlichen Tempo auch niemand. Das Gamematching läuft gut und auch auf akustischer Seite ist alles stabil. Ganz gewohnte Wildwest-Kost wird hier serviert – kein Ennio Morricone, bei weitem nicht, aber es supportet das Spielgeschehen wie es soll.

In der Theorie wird der Spielspaß durch einen Voicechat gesteigert, aber dies ist ja bei Nintendo nicht immer ganz so einfach, wie beim großen Bruder, dem PC. Im Talk mit den Gegnern und Freunden könnten so die fiesesten Finten vorbereitet werden.

Fazit

West Hunt ist die Wildwest-Alternative zu Among Us. Bei schmalen 8€ Einsatz, soll mit bis zu sechs Spielern ein Online-Katz-und-Maus-Spiel beginnen, bei dem Sheriffs Hinweisen nachgehen und am Ende hoffentlich den Richtigen zur Strecke bringen. Leider schmälert die behäbige Panzersteuerung der Charaktere, eine durchschnittliche Präsentation und das ungeheuer langsame Spieltempo, bei gleichzeitig eng bemessenem Zeitlimit den Spielspaß beträchtlich. Beim Spiel gegen Freunde kann bestimmt Freude aufkommen, denn das den Hinweisen Nach-, bzw. dem Sheriff Davonjagen hat auch seine Stärken, aber Among Us macht das einfach besser. Nur wahre Wild West Fans sollten einen Blick riskieren.

Grafik
5
Sound
7
Gesamt
5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Snail Games USA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.Februar.2024 - 08:22 Uhr