Spieletest: Wario Ware Inc.: Minigame Mania GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2003

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 6 Meinungen

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Specials: 2-Player mit 1 GBA

Plus / Minus

Positiv:
Abwechslung
Action
Negativ:
Kein Tiefgang

Wario entdeckt die Bequemlichkeiten unserer Zeit! Wieso ständig Höhlen, Piratenschiffe oder ähnlich gefährliche Orte plündern, wenn man das Geld einfach zu sich kommen lassen kann? Und wenn man Firmenchef ist, muss man nicht einmal viel dafür tun, man kann ja einen Haufen Freunde zusammentrommeln und die arbeiten lassen. Und genau das ist die Story von Wario Ware. Wario eröffnet eine Spieleschmiede und sucht sich einige Leute zusammen, die ihre Spiele in seines einbringen. Aus einem nicht weiter definierten Grund muss der Spieler diese Spiele nun erfolgreich spielen, bevor es das Spiel auf den Markt schafft. Hört sich unsinnig an, ist unsinnig, genauso unsinnig, wie eine sinnige Story für ein Spiel wie dieses, oder besser gesagt, eine Spielesammlung, wie diese, zu erfinden. Meist ist die Aufgabe in Wario Ware nämlich die Spielabschnitte in fünf Sekunden hinter sich zu bringen, oder zumindest zu überstehen. Der Spieler sieht meist eine Zwischensequenz, wie eine Stereoanlage mit Warios Gesicht auf einem Display, einer Lebensanzeige und einem Zähler, aus dem dann in ein Minigame geblendet wird. Dieses dauert fünf Sekunden und anschließend wird zurückgeblendet. Solange man noch mindestens ein Leben hat wird der Zähler erhöht, nach und nach zusätzlich auch die Geschwindigkeit des ganzen Spiels. Klingt nicht nach Tiefgang und viel wird bei Wario Ware in der Hinsicht tatsächlich nicht geboten, Action gibt es dafür reichlich. Dabei beschränkt sich das Spiel jedoch nicht darauf die Reaktionsfähigkeit der Spieler beim Drücken der Tasten zu prüfen, sondern zwingt dazu auch den Kopf zu verwenden. Der wohl beste Aspekt von Wario Ware ist nämlich die Auswahl der Minigames. Es gibt sowohl Triggerspiele, wie klassische Ausweichaufgaben (Autorennen) und sogar kleine Jump&Run-Einlagen. So wird effektiv routiniertem Tastendrücken vorgebeugt, das bei vielen Spielen leider Alltag ist, die den Spieler stets mit der gleichen Situation konfrontieren und eine sich stets wiederholende Vorgehensweise Konzentration überflüssig macht. Dadurch ist nicht einmal die Tatsache, dass die Minigames stets sehr einfach gehalten sind, um in diesen fünf Sekunden überhaupt gespielt werden zu können, viel aus. Der Vorteil, den Wario Ware gegenüber anderen Spielesammlungen hat ist, dass nicht einzelne Spiele ausgewählt werden müssen und "zu Tode gespielt" werden (was bei einfachen Spielen nicht lange dauert), sondern in chaotischer Reihenfolge aufeinander folgen und so vom Spieler häufiges Umstellen verlangen. Monotonie wäre somit auch erledigt, doch der "Dauerspaß" (ein furchtbares Wort übrigens) macht bei diesem Genre oft Sorgen. Die Lösung in Wario Ware: Alles muss gelöst werden und es lässt sich viel freischalten. Die ersten Bonus-Games werden durch das Vorankommen an sich aufgedeckt, es sind stets Längere Fassungen von normalen Minispielen, einige von ihnen sind sogar von Minigames abgeleitete Zweispieler-Minigames, doch dazu später. Die Voraussetzungen werden nicht genannt, was darauf hinausläuft, dass einfach alles durchprobiert werden muss. Und kleinere Aufgaben gibt es reichlich, angefangen mit Highscores in den Themenpassagen, bis hin zum Erreichen vorgegebener Wertungen in den einzelnen Minigames (die auch allein gespielt werden können, ebenfalls mit steigendem Schwierigkeitsgrade und Highscore-Zähler). So kommen selbst die auf ihre Kosten, die nichts von Highscorejagden halten. Um auf den 'Multiplayer'-Teil zurückzukommen: Die Spiele, die zu zweit gespielt werden können, sind stets sehr einfach gehalten und doch bauen sie immer auf einem interessanten Spielprinzip. Bei anderen Spielen würden sie jedoch dennoch unter die Kategorie "Hauptsache Multiplayer" fallen. Bemerkenswert ist, dass für sie nicht nur ein Modul ausreicht, sondern sogar ein GBA, es wird nämlich stets nur mit den L und R Tasten gespielt. Gewarnt seien nur die, die einen roten Faden brauchen, an dem sie sich festhalten müssen, um ein Spiel länger spielen zu können. Sobald die Themengebiete allesamt beendet sind, bleiben nur noch einzelne Aufgaben übrig, die manche aufgrund ihres fehlenden Zusammenhangs nicht fesseln könnten. Sicherlich ist auch Wario Ware nicht für alle Spieler, manche werden schon von der Tatsache, dass es kein Spielkonzept gibt, das man routinemäßig abarbeitet, sondern eine ständig neue Situation, abgeschreckt, andere werden gerade davon gefesselt und doch muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist.

Schwer ist die Grafik bei diesem Spiel zu beurteilen. Es gibt reichlich bunt gehaltener Zwischensequenzen. Auch die Minigames sehen zum Teil wirklich sehr gut aus, mit verschiedenen Effekten versehen. Es gibt sogar eine Sequenz, die sehr nahe am Original aus F-Zero übernommen wurde. Auf der anderen Seite stehen Minigames, die in schwarz weiß gehalten sind, mit steuerbaren Strichmännchen. Dennoch ist auch die Grafik bei den Minigames nahezu "Liebevoll" gestaltet. Wird z.B. bei einer Torte (ein Foto) in einer Aufgabe die "Dekorationserdbeere" auf den Rand fallen gelassen, gibt dieser nach. Nur bei der Beschleunigung kann es passieren, dass wichtige Frames gar nicht mehr angezeigt werden und man nur noch nach Gefühl reagieren muss.

Der Klang des Spiels ist ähnlich eigentümlich. Es gibt viele, wenn auch nicht sonderlich auffallende, Musikstücke, die den passenden Hintergrundklang zu den Minigames bieten. Auch sie werden entsprechend dem Rest des Spiels immer schneller und hetzen auch mit. Die Effekte sind ebenfalls in einer reichlichen Zahl vorhanden, zusätzlich zu den Spielabhängigen haben die Charaktere, die das Spiel kommentieren, auch viele Sprachsamples. Diese Satzbruchstücke sind mit verschiedenen Effekten versehen, so dass sie ziemlich fremdartig klingen, man könnte annehmen man würde versuchen Qualitätsschwächen zu überspielen, davon ist dennoch nicht auszugehen.

Fazit

Nicht viel Tiefgang, dafür jedoch reichlich Abwechslung und Action. Das Spiel ist nicht zu kurz und wird nicht monoton, da man ständig mit anderen Aufgaben konfrontiert wird und sich immer wieder aufs Neue auf sie einstellen muss.

Grafik
8
Sound
7
Multiplayer
6
Gesamt
8.5

verfasst von „MOD666“

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Letzte Aktualisierung: 26.Mai.2003 - 10:46 Uhr