Genug der Vergleiche mit früheren Teilen der Wario Land-Serie! The Shake Dimension ist ein sehr gutes Jump&Run geworden und stellt besonders für jeden, der gerne alles aus einem Spiel herausholt, ein gefundenes Fressen dar – so viele versteckte Items und knackige wie motivierende Missionen wie hier findet man selten. Gerade heute, wo 2D-Jump&Runs auf stationären Konsolen extrem selten geworden sind, kann ich euch nur empfehlen, Warios Schatzsuche auf der Wii in eure Spielesammlung aufzunehmen.
Spieletest: Wario Land: The Shake Dimension WII
Weitere Infos
Releasedate:26. September 2008




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- sehr charmante Grafik
- Unmengen an Schätzen und Zusatz-Missionen
- witzige Bossfights
- versteckte Geheimlevels
- Negativ:
- zu kurz und zu leicht (auf das „normale“ Durchspielen bezogen)
- Spezialfähigkeiten Warios fast gänzlich gestrichen
- vergleichsweise wenig verschiedene Gegner
- Bewegungssteuerung nicht immer optimal
Punkt 5: Die Welten – Fünf gefährliche Kontinente
Bevor alles noch zu negativ klingt: Die Levels sind alle wirklich toll designt, was desöfteren besonders dann sichtbar wird, wenn man nach der Befreiung des Mürfels wieder zum Start zurück will und bemerkt, wie gut man nun zuvor scheinbar unerreichbare Wege benutzen kann, oder wenn man letzten Endes einen gut versteckten Schatz endlich einsacken darf (viele sind allerdings auch ziemlich einfach zu finden).
Aber, es tut mir Leid, hier drängt sich mal wieder ein Vergleich mit Wario Land 4 auf – und dieser schlägt The Shake Dimension in puncto optischer Abwechslung um Längen: WL4 hatte (abgesehen von Intro- und End-Stage) vier Welten mit je vier Stages und einem Boss, und selbst die Stages der gleichen Welt unterschieden sich meist immens: Die „Grusel“-Welt dort hatte etwa eine Geisterstadt, einen orientalischen Palast, ein „Hotel Horror“ sowie eine Lavahöhle, die sich ab dem Einsetzen des Zeitlimits in eine Eisgrotte verwandelte (solche genialen Einfälle fehlen in The Shake Dimension leider). Wenn man als Vergleich etwa den ersten Kontinent (=Welt) des Wii-Titels hernimmt, ist das Dschungel-/Ruinen-Thema in jedem der Levels dort ziemlich omnipräsent, wodurch sie sich ziemlich ähnlich sehen – und z.B. die wenigen Unterwasserwelten ähneln sich optisch extrem.
Aber klar – es gibt eine Pyramide, einen Vulkan, eine asiatisch angehauchte Landschaft, ein Geisterhaus, eine Wolken-Welt, einen Zug, eine nächtliche Metropole im Las Vegas-Stil: Von Monotonie kann ganz gewiss nicht die Rede sein! Ich versuche hier nur einen Vergleich zwischen sehr gut (The Shake Dimension) und erstklassig (Wario Land 4) zu ziehen – ersteres kommt einfach nicht ganz an den extremen Abwechslungsreichtum von letzterem heran. Dafür das Wii-Abenteuer unseres wenig vornehmen Freundes eine größere Anzahl von Levels zu bieten: Abgesehen von Intro-Abschnitt und Endkampf 5 Kontinente á 4 Levels plus Boss – und auch das war es noch nicht ganz (siehe später).
Punkt 6: Die Technik – "Mit scharf und alles!"
Gegen die Optik von The Shake Dimension kann man wirklich wenig sagen – Figuren und Animationen sind äußerst hübsch ausgefallen, und sowohl Akteure als auch Hintergründe sehen gestochen scharf und wie gemalt aus. Nichts, was die Wii-Hardware ausreizt, keine extremen „Wow!“-Effekte, aber nahezu perfekt für ein 2D-Jump&Run! Dass es nahezu keine größeren Gegner in den Levels gibt, ist allerdings wie gesagt schon recht schade – die Bosse sehen riesig und witzig aus; von der Art hätte ich gerne noch mehr zu Gesicht bekommen.
Zur Musik: Sie ist echt nicht schlecht, sogar richtig gut, nervt niemals und untermalt das Geschehen vortrefflich. Allerdings bleibt sie überwiegend ein klein wenig, naja, übertrieben ausgedrückt „farblos“ - sie lässt zeitweise ein wenig den typischen Wario-Stil vermissen, den man aus früheren Teilen kennt, und bietet insgesamt wenig Ohrwürmer (der Track der Las Vegas-ähnlichen Stadt hat allerdings schon einiges). Wenn ich da etwa an die BGM der letzten Welt in Master of Disguise denke...jene klang zwar auch eher Wario-untypisch, fast mehr nach einem RPG, aber war als Musikstück einfach phantastisch – einen solchen Höhepunkt vermisse ich ein wenig in The Shake Dimension.
Punkt 7: Die Langzeitmotivation – Schatzsuche extrem
The Shake Dimension ist klar der leichteste Teil der gesamten Wario Land-Serie, und wer es einfach nur „normal“ durchspielen will, wird damit wohl nach wenigen Stunden Erfolg haben – wer die Disk aber danach zu den Akten legen will, verpasst einiges! Beziehungweise, wer gleich beim ersten Durchspielen nicht nur darauf aus ist, das Exit zu finden, sondern auch Schätze sucht und Missionen erfüllt, hat deutlich mehr Spaß. Denn es gibt wirklich noch Unmengen zu finden und zu tun: Pro Level gibt es drei Schatztruhen und zumindest ebenfalls drei (oft noch mehr) Missionen zu erledigen (wer letzteres schafft, erhält übrigens die Musik-CD des entsprechenden Levels, um sie sich jederzeit anhören zu können) – bis Wario wirklich zufrieden ist, vergeht eine ganze Weile! Und das ist noch nicht einmal alles: Einige anspruchsvollere Geheimstages können ebenfalls noch freigeschalten werden!
Die Art und Weise, wie man das tut, ist allerdings nicht perfekt erdacht worden: Erst nachdem ihr das erste Mal den Abspann gesehen habt, werden euch die Mürfel erzählen, in welchen Levels ihr sogenannte „Geheimkarten“ (welche den Zugang zu besagten Arealen ermöglichen) finden werdet; weiters geben sie euch in diesen Stages dann Signale, an welchem Ort ihr die Schüttel-Attacke (jene, mit der Wario die Erde erbeben lässt) ausführen müsst, um die Karte sichtbar zu machen.
Dies ist einerseits ziemlich unkreativ – es ist nun mal deutlich interessanter, einfach geheime (Aus-)Gänge zu finden, um zu den versteckten Stages zu gelangen (wie es in früheren Teilen war), als besuchte Levels nochmal abzulaufen, um irgendwo darauf hingewiesen zu werden, jetzt eine bestimmte Attacke einzusetzen. Andererseits ist auf diese Art und Weise unmöglich, das Spiel mit allen Geheimnissen zu beenden und erst dann den finalen Boss zu bezwingen (was z.B. ich für meinen Teil ausgesprochen gerne mache).
Auf jeden Fall eine kurze „Warnung“ meinerseits: Höchstwahrscheinlich werdet ihr eine Geheimkarte gleich beim ersten Durchspielen finden (da man auf diesem Bildschirm zufälligerweise aus einem anderen Grund die Schüttel-Attacke auszuführen hat und besagte Map dadurch ebenfalls sichtbar wird). Sucht die anderen aber besser nicht, bevor ihr den Abspann gesehen habt – es ist ziemlich aussichtslos, wenn einem nicht gesagt wird, wo man den Boden erbeben lassen muss, um sie sichtbar zu machen. Weder Spiel noch Booklet erwähnen diesen Umstand, und ich habe auch eine Weile damit verplempert, vor der Niederlage des finalen Bosses nach Geheimlevels zu suchen – wollte euch nur davor bewahren.
Punkt 8: Das Fazit – Wo Licht ist, ist auch Schatten (aber nicht sonderlich viel)
Ganz klar, Wario Land: The Shake Dimension ist ein sehr gutes 2D-Jump&Run geworden, das zwar nicht ganz in der Liga der früheren Teile spielt, aber dennoch glänzende Unterhaltung bietet und ganz gewiss auch jenen, die von Master of Disguise enttäuscht waren, gefallen wird.
Das „normale“ Durchspielen geht deutlich zu schnell, die wenig üppige Gegner-Vielfalt enttäuscht etwas, die Bewegungssteuerung ist beim Kanonenschießen nicht optimal und die Zugänge zu den Geheim-Levels hätten spannender gelöst werden können – aber welches Spiel ist schon perfekt? Alles in allem ist es eine wunderbare Sache, endlich wieder mit Wario durch ansprechende 2D-Szenarien rennen (und rempeln), tonnenweise Schätze suchen und gegen abgedrehte Endgegner kämpfen zu dürfen. Nicht nur für Wario-Freunde und Jump&Run-Fans eine ganz klare Kaufempfehlung!
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 17.Februar.2009 - 15:24 Uhr