Spieletest: The Suicide of Rachel Foster NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
31. Oktober 2021

USK 16 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Geschichte mit Potential
tolle Atmosphäre
gute englische Sprecher
Negativ:
keine deutsche Synchro
Dialoge und viele Items haben keine spielerische Wirkung
kaum Wiederspielwert

Mit The Suicide of Rachel Foster erschien ein Walking-Simulator im Gruselstyle für die Switch. Ob uns dabei die Nackenhaare zu Berge gestiegen sind, erfahrt ihr in unserem Test.

Das Hotel

In The Suicide of Rachel Foster schlüpft ihr in die Rolle von Nicole. Nach dem Tod ihrer Eltern muss sie in das Hotel zurückreisen, welches von ihrer Familie geführt wurde. Das Gebäude soll nämlich verkauft werden, was für das Mädchen keine leichte Entscheidung ist. In Kindheitstagen hat sie das Hotel mit ihrer Mutter fast schon fluchtartig verlassen, weil ihr Vater eine Affäre mit der 16-jährigen Rachel Foster hatte und diese sich anschließend das Leben nahm. Obwohl sich ein Schneesturm anbahnt, will sich Nicole mit ihrem Makler im Hotel treffen. Leider fährt dieser zu spät los und wird vom Sturm erwischt, so dass dieser umkehren muss. Das Mädchen sitzt nun alleine im Hotel fest und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert… die Geschichte beginnt.

Erzählerisch wird vieles in Dialogen abgehalten. Unterstützung erhaltet ihr dabei vom FEMA (Federal Emergency Management Agency) Mitarbeiter Irving, der via Mobiltelefon immer wieder mit hilfreichen Tipps zur Seite steht. Es wird dabei sehr auf die Gefühlsdrüse gedrückt, vielleicht schon ein bisschen zu viel. Die Grundstimmung ist etwas zu negativ, wobei das durch die erlebte Vergangenheit auch etwas verständlich ist.

Das Gameplay ist rasch erzählt. Ihr durchstreift das Hotel, untersucht Räume und inspiziert dabei jede Menge Gegenstände. Dann wieder ein Blick auf die Karte oder ein Telefonat mit dem FEMA-Agenten. Gegner gibt es keine und auch keine wirklichen Rätsel.

Die Atmosphäre knistert vor Anspannung, bietet aber nie reine Horrorkost. Nach und nach entfaltet sich die Geschichte um den Selbstmord von Rachel Foster. Dabei sind aber viele Dinge oft vorhersehbar.

Gleich vorweg kann man sagen, dass das Game wenig Spieltiefe hat. Die Items sind meistens nur Mittel zum Zweck und haben selten spielerischen Nutzen. Wir gehen zum Zielort, schauen uns alle Sachen an und die Story geht weiter. Selbst die Antwortoptionen in manchen Dialogen mit Irving haben keinen spielerischen Einfluss.

Zumindest dürft ihr euch eine Dynamo-Taschenlampe, eine Polaroidkamera und ein Abhör-Mikro behalten und einsetzen. Erste braucht ihr, da es durch einen Stromausfall kein Licht gibt und mit dem Mikro müsst ihr ein akustisches Signal verfolgen.

Leider wurde hier sehr viel Potential verschenkt. Das Setting ist richtig schön düster und die Story würde viel hergeben. Man hätte hier erzählerisch noch viel mehr Details einbauen können, auch in Form der Gegenstände die man findet. Hier haben PC-Spieler einen kleinen Bonus weil da gibt es zumindest „lesbare“ Dokumente, welche etwas mehr über die Hintergrundgeschichte verraten. Zwar gibt es die auch auf der Nintendo Switch, aber da wären wir beim Problem…

Die Grafik

Egal ob ich euch für das „Alte-Modell“ oder die OLED-Variante entscheidet, die Switch hat mit Grafikeinbußen zu kämpfen. Nahe Dinge erscheinen noch scharf, aber wenn man in die Ferne blickt, so wirkt alles total verwaschen und Dinge sind nicht zu erkennen bzw. ploppen plötzlich auf. Hier hat die Switch das Problem mit den Dokumenten. Man kann einfach nicht entziffern, was darauf steht.

Selbst das Gameplay hat mit leichten Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Kameraführung ist nicht immer optimal und sehr wackelig. Leider war es uns auch schwer möglich, sich richtig mit dem Charakter zu identifizieren. Zuerst ist da eben das Problem, dass die Storytiefe fehlt, aber hinzu kommt noch, dass man Nicole spielerisch diese Nervosität, die sie eigentlich haben sollte, einfach nicht abnimmt. Egal was passiert, sie schlendert genüsslich durch die Areale, da hilft selbst das schnelle Gehen nichts. OK, es ist ein Walking-Simulator, aber hier ist das Stilmittel vielleicht falsch eingesetzt worden.

In Summe muss man einfach sagen, es wurde auf der Switch sehr viel Potential verschenkt. Man hat einfach keine Lust das Game ein zweites Mal zu zocken, weil die Spannung zu kurz kommt und der Funke zum Charakter einfach nicht überspringen mag. Wir wollten einfach die Hauptstory abschließen und es fehlte einfach die Lust noch mehr erkunden zu wollen, obwohl das der Titel sicherlich noch einige Stunden an Spielzeit geliefert hätte.

Fazit

The Suicide of Rachel Foster könnte so viel sein, hat aber dann schlussendlich an den wichtigsten Punkten geschwächelt. Seien es die technischen Schwierigkeiten auf der Switch, die fehlenden Hintergrundinfos um noch tiefer ins Geschehen eintauchen zu können oder einfach die Bindung zum Hauptcharakter. Man muss auch wissen, dass es sich um einen Walking-Simulator handelt, was unserer Meinung nach nicht ganz so perfekt zum Spiel passt. Es ist jetzt schwer eine Empfehlung auszusprechen. Es ist ein Titel, der durchaus Spaß machen kann, aber das kommt gerade bei diesem Titel noch mehr auf die Vorlieben des Spielers/der Spielerin an.

Grafik
7.5
Sound
8.5
Gesamt
6

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Daedalic Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.November.2021 - 09:44 Uhr