Spieletest: Tales of Symphonia Remastered NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. Februar 2023

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Eines der besten jRPGs
1080p Auflösung
Endlich auf der Switch
Negativ:
Keine nennenswerten Updates
Teils matschige Texturen
Framerate-Drops
Antiquiertes Save-System

Ein Remaster nach dem anderen flutet die Releaseliste unserer Lieblingshybridkonsole. Selbstverständlich schwankt dabei die Qualität der Neuauflagen erheblich und bei der Bewertung fällt es mitunter schwer zwischen der Qualität des Ausgangsmaterials und den vermeintlichen Verbesserungen zu differenzieren. So bekommen – auch bei uns – manchmal mittelmäßige Remaster hohe Wertungen, weil das Spiel an sich einfach unschlagbar war, bzw. weiterhin ist. Wo reiht sich Tales of Symphonia Remastered da wohl ein? Immerhin gilt es für viele als eines der allerbesten jRPGs jemals. Da kann doch nichts schief gehen oder etwa doch? Unser Test fühlt dem Spiel gehörig auf den Zahn.

Um was geht es?

Tales of Symphonia war zur Zeit seines Erscheinens der Inbegriff eines Hidden Gems. Zunächst nur in Japan und exklusiv für die GameCube erschienen, kamen in den folgenden Jahren auch der amerikanische und schließlich der europäische Markt in den Genuss dieses Spiels. In Japan kamen später sogar Playstation 2 Spieler an das Spiel, während der Rest der Sony-Welt auf nicht ganz so legale Übersetzungsvarianten zugreifen musste. Trotz der beschwerlichen Release-Geschichte des Games half Tales of Symphonia, als fünfter Teil, der Tails of Reihe zu großer Bekanntheit. Wobei man bis heute sagen muss, dass die Tales of Reihe die wohl unbekannteste erfolgreiche jRPG-Serie überhaupt ist. Damals überzeugte das Spiel alle Teile der Welt mit tiefer Story, grandios-sympathischen Charakteren, einem unglaublich großem Umfang und einer satt-flüssigen Präsentation in 60fps. Es folgten einige Re-Releases und ein Sequel für PS2, PS3 und Wii. Auf der dritten Playstation gab es sogar das erste Spiel und sein Sequel in einer Chronicles-Edition. Interessanter Weise waren alle Veröffentlichungen nach dem GameCube-Original nur noch in 30fps, jedoch in stets höherer Auflösung. Die Nintendo Switch Fassung brilliert zwar einerseits in 1080p HD Optik (im Docked-Modus), ruckelt und zuppelt sich ansonsten aber nur in 30fps dahin. Es „fehlt“ auch das Sequel, was es schon mal im Paket gab und auch ansonsten sucht man Neuerungen vergebens. Wer jetzt aber sagt „das ist mir doch egal!“, der bekommt ein astreines jRPG allererster Güte, von dem er sich für 60 bis 100 Stunden nicht so einfach losreißen können wird. Die teilweise synchronisierten Passagen, wie auch die seltenen, aber imposanten Anime-Zwischensequenzen, paaren sich mit einem gigantischen jRPG Soundtrack, der einen immer wieder mit der Nostalgiekeule erwischt. Hier hätte man natürlich auch aktuelle Standards mit Orchester und ähnlichem drüber bügeln können, aber Fans des Genres werden sich mit Sicherheit nicht beschweren. Dafür sind die Kompositionen einfach zu schön.

Tiefe

Tales of Symphonia Remaster macht ebenso wenig wie das Original irgendwelche Gefangenen. Das Spiel startet mit einem derart emotionalen Kickstart, dass man sich fragt, ob man irgendwelche Kapitel übersprungen haben könnte. Wer ist die Auserwählte namens Colette? Was heißt das überhaupt auserwählt zu sein und die Welt zu erneuern? Doch schnell merkt der Spieler, dass dies alles nur der Auftakt für ein riesiges Abenteuer rund um den sympathischen Lloyd, seiner Herzensdame Colette und einigen weiteren tollen Charakteren ist. Die gefährlichen Desians betreiben eine Menschenfarm, auf der sie Menschen zu Monstern mutieren lassen und scheuen nicht davor ein ganzen Dorf nieder zu brennen, nur weil man ihnen zu nah gekommen ist. Solche Schicksalsschläge entfalten schon früh einen ordentlichen emotionalen Punch, der den Spieler mit den Figuren zusammen wachsen lässt und schon bald vergehen die Spielstunden im Dutzend, ohne dass man es selbst richtig mitbekommen würde. Das liegt nicht zuletzt am anspruchsvollen und actionreichen Kampfsystem, welches damals mit untypischen Echtzeitmechaniken beeindrucken konnte, aber auch heute noch mächtig was her macht. Man bewegt sich meist auf einer zweidimensionalen Schiene, aber im dreidimensionalen Raum. Gegner und Freunde laufen also durchaus quer umher und doch spielt sich der eigene Kampf meist auf einer gerade Achse, wie auch schon im Erstling, Tales of Phantasia, ab. Dabei führt man Standardattacken aus, ebenso wie Street Fighter ähnliche Specialmoves, die man mit vorher ausgewählten Tastenkombinationen antriggert. Wer sich aber dem stupiden Buttonmashing hingibt wird sehr bald merken, dass der Schwierigkeitsgrad hoch ist und die Gegner recht unbarmherzig zuschlagen, wenn man nicht zwischen Angriffen, Blocks und Ausweichmanövern entsprechend herumbalanciert. Dabei gilt es auch den Mitstreitern passende Taktiken zuzuweisen, denn niemand möchte Feuerattacken auf ein feuerabsorbierendes Wesen geworfen oder die Mana-Punkte in Sekundeneile verbraucht sehen. Dass Bosse die Party beim ersten und zweiten Mal vernichten ist bei Tales of Symphonia im späteren Spielverlauf eher die Regel, als die Ausnahme und erfordert gute Setups, ein wenig Grinding und die Beschäftigung mit Sidequests und optionalen Bossen.

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