Spieletest: Super Mario Galaxy WII

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Weitere Infos

Releasedate:
16. November 2007

USK 6 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 18 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
grandiose Ideen
superbes Level-Design
großer Umfang
toller Grafik, toller Sound
Negativ:
wenig Exploration

Mario, bleib auf dem Boden!

Den verschiedenen Gameplay-Elementen ist es zu verdanken, die nahezu perfekt ineinander verwoben sind, dass sich Galaxy „wie aus einem Guss“ spielt. Da wären zum einen die lustigen Verwandlungen zu nennen, die sich merklich auf das Spielgefühl auswirken. Das Bienen-Kostüm ist dabei der Hit im Kosmos-Karneval. Mario kann bei gehaltener A-Taste nicht nur eine gewisse Zeit fliegen, sondern an klebrigen Honigwaben hinaufklettern. Premiere für Feuer-Mario in einem 3D-Jump-and-Run! Durch Schütteln der Wiimote wirft der Klempner Feuerkugeln gegen Gegner und entzündet Fackeln. Daneben entdeckt ihr noch weitere Kostüme, mit denen ihr die Spielwelt auf andere Weise manipuliert. Die Vielfältigkeit sorgt für Überraschungen – und Spaß! Das allgegenwärtige Spiel mit der Gravitation ist ebenso ein „Fun-Faktor“: Kugelförmige Objekte dürft ihr in der Regel von allen Seiten bekunden. Manchmal zeigen euch jedoch alles verschlingende Schwarze Löcher an, dass ihr bei eckigen oder flacheren Plattformen Obacht geben solltet, nicht von der Kante zu fallen. Die glänzenden Retro-Abschnitte unterstreichen die Genialität des Schwerkraft-Prinzips: Hier steuert ihr Mario wie im klassischen Super Mario Bros. nur in zwei Dimensionen. Die Gravitation ändert sich ständig, sodass Mario potenziell an allen Seiten eines Raumes operiert. In Abschnitten voller bunter Gravitationsfelder wird es dann besonderes knifflig: Bei den Sprüngen ist Timing gefragt, um nicht ins Weltall gesogen zu werden, sondern zum Beispiel rechtzeitig auf einer fahrenden Plattform zu landen.

Mario scheint im Vergleich zu den Vorgängern etwas empfindlicher geworden zu sein: Anstatt der gewohnten sechs Lebensenergieeinheiten verfügt er in Galaxy nur noch über drei. Ein Glück, dass es die Superpilze gibt, die ihn zwar nicht größer werden lassen, aber seine Lebenskraft auf sechs Punkte verdoppeln. Leben sind aber schnell wieder zu regenerieren. Die einfachste Möglichkeit ist natürlich, einen 1-up-Pilz aufzulesen. Wenn ihr fünfzig Sternenteile oder dieselbe Anzahl von Münzen sammelt, steigt euer Lebenskonto ebenfalls um eins. Leider erfüllen die Münzen sonst keinen Zweck mehr: Sie haben im Gegensatz zu den 3D-Vorgängern an Stellenwert verloren, wo ihr für einhundert Taler einen Bonus-Stern erhieltet. Aber sie waren noch für eine andere Funktion verantwortlich: Als Spieler musste man die Levels bis zum letzten Winkel erkunden, um genügend Bargeld aufzutreiben. Auch wenn ihr bei Galaxy relativ frei auswählen könnt, welche Levels ihr besucht, so hinterlassen diese an sich einen recht geradlinigen Eindruck, da sie so konzipiert sind, dass sie in der Regel nur einen Stern bereit halten. Bei Super Mario 64 bot sich die Gelegenheit, zufällig auf andere Sterne zu stoßen, wenn man sich nur eingehend mit der Spielumgebung befasst hat. Das Spielelement der Erkundung gerät in Galaxy leider ein wenig ins Hintertreffen, wenn es vorsätzlich darum geht, möglichst schnurstracks von Planet zu Planet zu reisen.

Beim Barte des Kometen!

Aber Moment! Auch in Galaxy dürft ihr euch ab und an auf die Expedition nach einhundert violetten Münzen begeben, vorausgesetzt, euch stehen die „Kometen“ günstig. Die so genannten Schabernack-Kometen ändern Parameter in schon besuchten Welten. Der violette lässt wie erwähnt lila Münzen regnen, der grüne begrenzt eure Lebenskraft auf eins, um damit noch einmal eine Passage, meist Endgegner-Kämpfe, zu meistern. Der rote setzt euch für eine schon einmal absolvierte Aufgabe ein Zeitlimit, der gelbe Tempokomet beschleunigt Gegner und Mechanismen wie Wummp-Attacken oder Plattform-Fahrten und beim blauen steht euch ein Wettrennen gegen Schatten-Mario bevor. Was zunächst nach einer Streckung des Spielumfangs klingt, entpuppt sich als eine sehr intensive, spannende und vor allem nicht immer einfache Modifikation der Spielwelt, die die Galaxien mit einem neuen „Kick“ versieht. Vor allem für eingefleischte Videospieler stellen die schwierigeren Aufgaben in den Kometennebeln eine willkommen fordernde Abwechslung dar. Denn Galaxy weist, etwa im Vergleich zu Sunshine, einen niedrigen Schwierigkeitsgrad auf, zumindest was die ersten achtzig bis neunzig Sterne angeht. Schon nach sechzig Sternen könnt ihr euch dem finalen Kampf stellen. Anfänger haben somit den Vorteil, Marios Weltraum-Odyssee zu beenden, während Fortgeschrittene alle 120 Sterne (und mehr…) frei spielen und erst recht spät ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen können.

Wem Galaxy dennoch zu schwer vorkommt oder wer einfach gerne zu zweit spielt, bietet Nintendo einen Mehrspielermodus. Der ist zwar bei weitem nicht so gehaltvoll wie ein simultaner Kooperationsmodus (auch wenn Luigi einsatzbereit wäre…), dennoch handelt es sich dabei um eine nette und vor allem unkomplizierte Dreingabe. Mit einer zweiten Wiimote (ohne Nunchuk) kann sich ein Mitspieler jederzeit dazuschalten und Mario unterstützen. Ein weiterer Stern erscheint auf dem Bildschirm, der jetzt dem zweiten Spieler als Zielkreuz dient. Außerdem kann euer Assistent die Bewegung einiger Gegner mit A anhalten oder Mario zu einem Sprung oder Dreher bewegen.

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