Marios Debüt auf dem 3DS ist mehr als nur gelungen. Obwohl man sich stets fragt, was wohl noch neues geboten werden kann, schafft es Nintendo immer wieder. Die Welten sind abwechslungsreich mit vielen lustigen neuen Ideen. Das Spiel verfügt über einen großen Umfang mit Hommagen an frühere Mario-Teile (Tanuki-Anzug usw.). Mario kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Retro-Feeling ist also vorprogrammiert. Altbekannte und neue Items sorgen für umfangreichen Spielespaß und in Verbindung mit einem grandiosen 3D-Effekt kratzt das Spiel nahezu an Perfektion. Obwohl die Story schon angestaubt ist, die Stages ziemlich linear, kurz und einfach sind, handelt es sich hier wohl um eines der besten Klempnerspiele mit fantastischen visuellen Effekten und Gameplaymomenten. Wer noch immer keinen 3DS besitzt, der hat nun jeden Grund, sich schleunigst einen zu holen!
Spieletest: Super Mario 3D Land 3DS
Weitere Infos
Releasedate:18. November 2011



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: Wendecover
Plus / Minus
- Positiv:
- toller und nützlicher 3D Effekt
- großer Umfang
- neue Power-ups
- ALT trifft NEU
- kreatives und liebliches Leveldesign
- Negativ:
- etwas zu einfach
- kurze Levels
- wiederholende Titelmelodie
- wiederholende Bosskämpfe
3D-Effekt mit Nutzen
Oft wurde bei 3DS-Spielen hinterfragt, welchen spielerischen Nutzen der 3D-Effekt hätte. Bei „Super Mario 3D Land“ kann man diese Frage eindeutig beantworten, denn hier wurde dieser ins Spiel implementiert und einzelne Stellen lassen sich dadurch leichter spielen. So gehen Sprungpassagen leichter von der Hand und das Landen auf Blöcken von höheren Ebenen funktioniert genauer. Auch die Lage diverser Dinge lässt sich leichter einschätzen. Zwar ist der 3D-Effekt kein Muss, doch gibt es einige Bonusräume, die erst durch die richtige Perspektive entdeckt werden.
Prinzipiell kann man sagen, dass der neue Mario-Titel eine Mischung aus allen bisher erschienen Teilen ist, wobei eines besonders auffällt: Die anfangs angesprochene „Geradlinigkeit“ zieht sich durch alle Welten. In den bisher erschienen „3D-Titeln“ wie „Super Mario 64, Super Mario Sunshine und Super Mario Galaxy“ konnte man eine relativ offene Spielewelt erkunden. Bei „Super Mario 3D Land“ hält sich dies in Grenzen. Zwar wird einem auf eindrucksvolle Weise das Gefühl eines riesigen Handlungsspielraumes suggeriert, doch hat man nicht wirklich sehr viel Entscheidungsfreiheit.
So durchquert man die Wüste, um dann doch wieder in der Pyramide zu landen, durchläuft grüne Wiesen, um sich erneut in Gängen wiederzufinden. Der Titel erinnert dann doch immer wieder sehr an ein „New Super Mario Bros.“ und das, wie ein Fachmagazin witzelte, „in 2,5D“. Die Level sind also sehr linear mit einem klaren Weg vom Anfang bis zum Ziel und dennoch wirken sie dank toller Kameraperspektiven sehr weitläufig. Um Feinden wie zurasenden Kugel-Willis auszuweichen oder um versteckte Münzen einzusammeln, gilt es schon einmal in den Bildschirm „hinein oder heraus“ zu laufen. Auch muss man sich hier und da von oben nach unten oder umgekehrt vorarbeiten.
Dennoch ist der Schwierigkeitsgrad sehr leicht angesetzt und in ca. 4 bis 5 Stunden hat man die Hauptstory durch, sowie die meisten der versteckten Items entdeckt. Für einen Mario-LAND-Teil ja eigentlich keine schlechte Leistung. Genrekenner werden mit dem Spiel keine größeren Probleme haben, aber auch Neueinsteigern werden durch Linearität und einfache Steuerung keine Hürden in den Weg gestellt. Glaubt man jedoch nach kurzer Spielzeit alles entdeckt zu haben, der hat falsch gedacht...
Leute, die nicht „gespoilert“ werden wollen, bitte bei der nächsten Zwischenüberschrift fortfahren!!

--SPOILER--
Wurden die Prinzessin befreit und die Credits hinter sich gelassen, kann man durch eine Röhre in eine "Spezialwelt" abtauchen, denn nun ist auch noch Bruder Luigi in die Fänge von Bowser geraten. In diesem Spezialuniversum gibt es erneut acht Extrawelten mit nahezu so vielen Stages wie die Hauptstory. Viele davon sind neu, aber auch einige wiederholen sich mit neuen Hürden wie dem Time-Attack-Modus und vielem mehr. Weiters gibt es ein altes Power-up mit neuen Features. Ein steinernes Verwandlungsblatt ermöglicht unseren Helden, sich in Tanuki-Mario zu verwandeln, welcher sich zuätzlich auch noch versteinern kann.

Über Marderhunde und andere Power-Ups!
Nintendo präsentiert mit „Super Mario 3D Land“ ein umwerfendes Spiel mit packender Spielerfahrung. Auch Marios Bewegungsrepertoire ist eine Mischung aus seinen 2D- und 3D Abenteuern. Das Spiel steuert sich ähnlich der NES-Version mit Steuerkreuz (hier natürlich mit Digipad) und zwei Buttons, wobei einer für Aktionen und Schnelllauf, der andere zum Hüpfen verwendet wird. Auch klassische Elemente wie die Stampfattacke, sowie den Wand- oder Hechtsprung gibt es noch immer. Verzichtet wurde auf den Dreifachsprung und Mario kann sich auch nicht mehr an Abgründen festhalten, sondern stürzt im schlimmsten Fall ab. Mittels der Schultertasten kann man in Röhren abtauchen, sich ducken oder besagte Weitsprünge durchführen.
Natürlich darf man auch wieder auf die unterschiedlichsten Power-ups zurückgreifen. Neben Pilz, Feuerblume und Stern, findet der Tanuki-Anzug Rückkehr in einem Abenteuer des Klempners. Nebenbei erwähnt wird dieser oft mit „Waschbär-Mario“ bezeichnet, wobei es sich hier um einen Übersetzungsfehler aus dem Japanischen handelt und es sich eigentlich um einen „Marderhund“ (sieht aus wie ein Waschbär, gehört aber zur Familie „Hund“) handelt.
Bekannt aus „Super Mario Bros. 3“ kann man mit besagtem Suit jedoch dieses Mal nicht fliegen, sondern nur schweben. Mit dem Schwanz lassen sich Blöcke und Gegner beseitigen, aber auch Räder drehen, die Ebenen anheben und somit Mario Alternativwege anbieten. Es handelt sich hier wohl um das Hauptitem des Spiels und so begegnen einem auch immer wieder Gumbas und Kugel-Willis, welche auch einen Waschbärschwanz besitzen (oder doch den eines Marderhundes?).

Bekannt ist auch der böse Purpur-Pilz (Giftpilz), der unseren Klempner schrumpfen lässt oder gar tötet. Eine Neuheit ist aber die Bumerang-Blume, dessen Wirkung offensichtlich ist. So schleudert man, wie Bumerang-Koopa, ein Wurfgeschoß nach dem anderen, um sich den Weg ans Ziel zu erkämpfen. Ein weiteres Gimmick ist die Propellerbox in die man steigen darf, um in luftige Höhen zu gelangen. Als kleiner Hubschrauber durch die Lüfte fliegend, ist der 3D Effekt sehr beeindruckend, wenn man von oben in tiefere Ebenen schwebt um auf dem richtigen Block zu landen. Höhenangst sollte man keine haben...
Wie bereits erwähnt ist das Game sehr leicht zu absolvieren. Als Kenner wird man schnell eine Vielzahl an 1UPs angehäuft haben und somit auch gelegentliche „Aussetzer“ vertrösten können. Die häufig auftretenden Items unterstützen auch Neulinge bei der Rettungsmission. Sollte dennoch eine Hürde unüberwindbar sein, bietet Nintendo wieder eine Hilfe an. Dieses Mal nicht in Form des „Super Guides“, der einem das Level bis zum Ende spielt, sondern als „Power-Block“. Dieser erscheint, wenn man zu oft das zeitliche gesegnet hat und spendiert euch ein Blatt, welches unverwundbar macht, doch nicht vor Abgründen rettet. Stößt man dennoch an seine Grenzen, erscheint nach neuerlichen Versuchen ein weiteres Power-up, welches Mario auf Wunsch direkt zur Zielflagge warped.
3D Land wie es leibt und lebt
Grafisch zeigt das Spiel, was der 3DS auf dem Kasten hat. Das „3D Land“ erstrahlt in wundervoller, bunter und scharfer Optik. Der Titel braucht sich auch vor Konsolenversionen für den TV sicher nicht verstecken. Die Charaktere sind liebevoll und schön gestaltet, die Effekte kommen gut rüber und die Umgebungen runden das Ganze zu einem stimmigen Gesamtbild ab. Details wie schwankende Blumen, fliegende Vögel und Löwenzahnsamen, sowie nasse Burgmauern sind nur das Tüpfelchen auf dem i. Zusammengefasst kann man von einer Miniversion von „Mario Galaxy“ mit Zügen von „Super Mario Bros. 3“ sprechen.
Akustisch schließt der Titel an seine Vorgänger an und enthält allerlei bekannte Musikstücke aus dem Mario-Universum. Das Spiel bietet auch ein neues Titellied, welches aber nach meinem Geschmack zu oft verwendet wird, anstatt etwas mehr Abwechslung zu bieten. Eine Sprachausgabe, bis auf die typischen Laute, gibt es nicht, ist aber auch nicht nötig.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.November.2011 - 09:32 Uhr