Spieletest: Spells & Secrets NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
9. November 2023

USK 6. unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
liebevolle Designs
tolle Zauber und -Effekte
magische Melodien
Couch-Koop vorhanden
Negativ:
schnelles Grind-Gefühl
starke Performance-Issues
Koop überfordert Technik

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir bereits Rokaplay, das ambitionierte deutsche Team mit dem Titel Super Dungeon Maker kennenlernen können. Nun geht es mit Spells and Secrets in die nächste, deutlich magischere Runde. Ob uns das frische Abenteuer verzaubern konnte, lest ihr in unserem Nintendo Switch Test zu Spells & Secrets.

Die Zauberakademie von Greifenstein

Ihr startet euer Abenteuer mit der Konfiguration eures Charakters. In einem etwas hakeligen Mouseover-Clickeditor könnt ihr entscheiden, ob ihr einen weiblichen oder männlichen Zauberschüler spielen wollt. Dabei könnt ihr neben Körpergröße, paar weniger Kleidungsstücke, diverse Gesichtsformen, Gesichtsmerkmale, Accessoires, Frisuren, Augenfarben und andere Eigenschaften definieren. Sobald ihr damit durch seid, lernt ihr auch schon die Professoren der Akademie für Zauberei kennen. Ihr erlernt eure ersten Zauber und bekommt ein Zimmer im Zauberschloss zugewiesen.

Die Idylle hält allerdings nicht lange an. Denn ein mysteriöses Ereignis sorgt dafür, dass jemand verschwindet und mehrere Mitschüler befreit werden müssen. Gleichzeitig haben es sich in etlichen Zimmern der Akademie magische Wesen bequem gemacht. Ihr müsst also für Ordnung sorgen und in mehreren Akten der Geschichte folgen.

Das spannende Spielprinzip ist dabei, dass ihr euch in einem Rogue-Lite befindet. Heißt also, dass ihr euch immer wieder vom Schulhof aus, dem HUB des Spiels, an dem ihr diverse Charaktere wie Schüler und Lehrer sprechen könnt, aufmacht, um in die Tiefen des Schlosses hervorzudringen. Ihr sammelt für Gespräche mit anderen NPCs Erfahrungspunkte, vor allem aber für das Besiegen von magischen Gegnern. Hier wären grüne, blaue und rote Wesen zu erwähnen, die beim Besiegen eine Giftlache, Explosion oder anderes hinterlassen. Auch ein Portal-erzeugender Fuchs, der über elektrische Blitze verfügt, begegnet euch früh im Spielverlauf.

So säubert ihr immer mehr Gänge des Schlosses, die jeweils über mehrere Schlafzimmer von Schülern oder Gemeinschaftsräumen verfügen. Stellt ihr euch aber nicht kreativ mit euren verfügbaren Zaubern an, verliert ihr schnell eure drei Herzen Leben, die zu Beginn zügig aufgebraucht sind. Passiert dies, verliert ihr alle temporären Items wie magische Artefakte und Goldklumpen und werdet zum Schulhof zurückgeschickt. Der nächste Anlauf wird auch deshalb neu aussehen, weil sich das Schloss bei den Runs verändert, somit also prozedural generierte Level entstehen, wie es für Rogue-Lites nicht unüblich ist.

Auf eurer magischen Erkundungsreise werdet ihr auch einige Rätsel lösen, die euch wiederum Zugang zu versteckten Räumen mit Goldsäcken oder Artefakten verschaffen. Manchmal muss man dafür an versteckten Schaltern hinter Wandbeleuchtungen drücken oder Gemälde gerade-Rücken, Gegenstände bewegen o.ä. Insgesamt ist die Anzahl an Rätseln aber sehr überschaubar und ihr Schwierigkeitsgrad nicht gerade überfordernd.

Je länger ihr in einem Run durchhaltet bzw. je häufiger ihr neu startet, desto mehr Erfahrungspunkte werdet ihr sammeln, die ihr dann bei den Professoren in verbesserte Zauberkünste oder neue Zaubertricks einlösen könnt. Auch lassen sich allgemeine Hilfsmittel, wie zusätzliche Herzen erwerben. Mit der Zeit werdet ihr stärker und die kleineren Gegner machen euch nichts mehr aus. Also werdet ihr euch besonderen Zauberer-Clubs anschließen können, die als Einstiegsvoraussetzung für das Erreichen einer gewissen Klasse bzw. das Erlernen aller Grundzauber verlangt werden. Auf diese Weise könnt ihr euch weiteren Herausforderungen im Schloss stellen und zusätzliche Informationen über die mysteriösen Störenfriede im Schloss erfahren.

Design und Gameplay/h2>

Die Aufmachung von Spells & Secrets weiß von Beginn an zu überzeugen. Alles begegnet euch mit warmen Farben, ist weich gezeichnet und in einem gewissen Anime-Stil gehalten. Ihr begleitet euren Charakter in einer isometrischen Perspektive und habt dabei keine Twin-Stick Steuerung in Nutzung, sondern könnt per rechtem Steuerkreuz die Zauber auslösen. Per ZL zielt ihr auf einen Gegner und könnt ihn so fixieren. Euch steht ein Zauberschuss von Anfang an zur Verfügung, der durch sehr hübsche Partikeleffekte besticht. Die Zauberfunken prallen ab und schweben ansehnlich durch den Raum, in höheren Leveln sogar in wahrer Effektflut. Die Zimmer, durch die ihr stöbert, haben viele kleine Details vorzuweisen, z.B. Sternbildteppiche, Mond-Lampen und andere magische Objekte. Per ZR öffnet ihr Räume bzw. plündert Goldsäcke, aktiviert Schalter oder löst Gespräche aus. In manchen Räumen müsst ihr Objekte durch den Raum schweben lassen oder euch in eine Maus verwandeln, um Orte erreichen zu können. Die Lösung für einzelne Aufgaben bleibt also oftmals vielseitig.

Technik und Performance

Bei der technischen Betrachtung von Spells & Secrets müssen wir direkt die Katze aus dem Zaubersack lassen. Leider schafft es das Spiel nur äußerst selten, durch eine solide Performance zu überzeugen. Die Regel sind hingegen visuelle Artefakte, Verzögerungen, lange Ladezeiten, Texturfehler. Dies begegnet euch schon nach dem Startbildschirm, wenn wir durch Türen laufen und das Gefühl haben, wir sehen in Zeitlupe beide Bereiche gleichzeitig wie an einem Gummiband. In Kämpfen, trotz ihrer mäßigen Komplexität, sehen wir regelmäßig Delays und auch die normale Fortbewegung fühlt sich nicht flüssig an. Bei den Menüinterfaces bzw. den Interaktionsanzeigen seht ihr teilweise Überlappungen von Schriftzügen, sodass der Eindruck entsteht, der Multi-Konsolenrelease kam einen Ticken zu früh, sodass nicht mehr genug Zeit für das Polishing und die mobile Optimierung blieb.

Magischer Soundtrack

Der Sound hingegen ist in Spells & Secrets über nahezu jeden Zweifel erhaben. Euch begegnen über 50 Tracks und hunderte Soundeffekte, die die Magie der Akademie von Greifenstein einfangen. Klavier, Klarinette bis hin zur Harfe, euch werden verträumte bis hitzige Klänge präsentiert, die je nach Begegnung und Erlebnis variieren. Wenn ihr den düsteren Magiern begegnet zum Beispiel ganz andere Töne hören als im gemütlichen Schlafsaal.

Spielspaß zu zweit

Eine tolle Idee ist es auch, dass die Entwickler hier einen Zwei-Spieler Couch-Koop für die Nintendo Switch anbieten und ihr euch aus dem HUB-Bereich direkt zu zweit ins Abenteuer stürzen könnt. Ihr teilt euch zwar die Herzen, dafür aber auch die verfügbaren Zauber, ihre Level und gesammelte Artefakte.

Die Gegneranzahl bleibt gleich hoch, es gibt keine zusätzlichen Erfahrungspunkte, jedoch geht einer von euch Zauberern in die Knie, so kann der jeweils andere zu Hilfe eilen und wiederbeleben. Gleichzeitig wird das gemeinsame Spielen die nächsten technischen Herausforderungen in euer Spiel bringen. Ihr seid nahezu dauerhaft mit Lags und Delays verflucht und die Framerate sinkt regelmäßig ordentlich ab, selbst bei nur kleinen Kämpfen mit 2 flubberartigen Elementar-Monstern. In unserem Test-Spieldurchläufen zu zweit mussten wir aber auch feststellen, dass beim Scheitern und Zurücksetzen zum HUB die zwei Spieler plötzlich eingeforen waren und sich ohne Neustart bzw. Neuzuweisung der Controller nicht steuern ließen. Auch das spricht für Abstriche in der finalen Politur trotz eines ersten Patches.

Fazit

Spells & Secrets ist ein Zauberabenteuer mit Tücken! Ihr werdet Zauberschüler und könnt auch zu zweit komplett konfigurierbare Charaktere durch die Hallen der Zauberakademie von Greifenstein streifen lassen. Mysteriöse Vorkommnisse sind aufzudecken, Rätsel zu lösen und etliche Zauber und Artefakte zu meistern. Dabei begegnen euch verschiedene magische Geschöpfe, die ihr für besiegen müsst, während sich die Räume des Rogue-Lites von Durchgang zu Durchgang verändern und nur die Erfahrungspunkte und Zauber bleiben. Um euch neue Zauber leisten zu können, werdet ihr an einem gewissen Grind nicht vorbeikommen. Neben einem wirklich zauberhaften Soundtrack leidet das Spiel jedoch sehr unter einer schwachen Switch-Performance, die sich vor allem durch lange Ladezeiten und viele Delays und Lags zeigt. Mit ein paar Patches hat Spells & Secrets aber durchaus das Potenzial, von einem durchschnittlichen Erlebnis zu etwas Magischem für Zwischendurch zu werden!

Grafik
6
Sound
9
Multiplayer
5.5
Gesamt
6.5

verfasst von „ Maik“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Merge Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Dezember.2023 - 20:26 Uhr