Spieletest: OCTOPATH TRAVELER 0 NSW2
Weitere Infos
Releasedate:4. Dezember 2025
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Taktisch anspruchsvolles Kampfsystem
- Großartige Atmosphäre und Artdesign
- Starker Soundtrack
- Große Freiheiten im Gameplay
- Negativ:
- Visuell nicht ganz auf Höhe der Vorgänger
- fehlende deutsche Texte und Menüs
- kein 4K
- Zufallskämpfe mit der Zeit nervig
Wer die bisherige Teile der Octopath-Reihe gespielt hat, der weiß, was einen erwartet: kunstvolles HD-2D-Design, ein ausgeklügeltes Kampfsystem und mehrere ineinander verwobene Geschichten. Mit Octopath Traveler 0 wagt Square Enix nun einen Schritt zurück. Zeitlich gesehen geht es nämlich vor die Ereignisse des ersten Spiels. Und dennoch geht es auch einen Schritt nach vorne, denn das Prequel erweitert bekannte Mechaniken und es wirkt persönlicher, umfangreicher und ambitionierter. Wie uns der Titel gefallen hat, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Sei dein eigener Held
Im Jahre 2020 erschien ein Zwischenteil der Reihe - "Octopath Traveler: Champions of the Continent" - für mobile Geräte. Square Enix entschied sich nun, eine eigene Version für Konsolen zu entwickeln: Octopath Traveler 0. Es handelt sich dabei weder um eine einfache Portierung des Originals, noch um ein komplett neues Spiel. Ein zuvor fragmentiertes Spiel wurde ohne Online-Elemente und Mikrotransaktionen in ein vollwertiges, zusammenhängendes RPG verwandelt. In Octopath Traveler 0 schlüpft ihr das erste Mal in die Rolle eines selbst erstellten Helden, dessen Heimatdorf Wishvale zerstört wurde. Verantwortlich dafür sind drei mächtige Schurken: ein selbsternannter „Held“, eine exzentrische Dramatikerin und eine reiche Händlerin, die ein gefährliches Drogennetzwerk kontrolliert. Alle drei tragen auch Mitschuld am Tod eurer Eltern und somit gibt es nur eine Aufgabe: Rache! Es geht also um Vergeltung und daneben um den Wiederaufbau und der Hoffnung eines Landes.
Zum ersten Mal in der Seriengeschiche ist es möglich, euer Aussehen und das Auftreten eures Helden selbst zu bestimmen. Der Editor ist, passend zum Design, sehr simpel aufgebaut. Ihr bestimmt Geschlecht, Augenfarbe, Frisur, Hautton und Stimme. Ihr könnt eure Stärke (Kampf, Heilung, usw.), euer Lieblingsgericht und 3 Ausrüstungsgegenstände, sowie euren Namen wählen. Manche der Ausrüstungsgegenstände sind sehr kryptisch und es wird spannend, deren Einsatz bzw. deren Bedeutung herauszufinden. Es verleiht der gesamten Story eine gewisse persönliche und interessante Note.

Die Story verteilt sich auf mehrere Erzählstränge. Habt ihr die Einführung hinter euch gelassen, müsst ihr euch für eine der ersten großen Stränge entscheiden: „Master of Wealth“, „Master of Power“ oder „Master of Fame“. Keine Sorge, die Wahl ist nicht endgültig. Ihr dürft später jederzeit zwischen den Storylines wechseln.
Habt ihr alle drei absolviert, öffnet sich das Grande Finale, welches schließlich in die „Master of All“-Geschichte übergeht. Hinzu kommen zahlreiche Nebenaufträge, die euch neue Party-Mitglieder, neue Ausrüstung, Gelder und ein besseres Verständnis für die Welt Orsterra liefern.
Während unseres Tests wurde uns der Umfang des Spiels bewusst, Square Enix spricht sogar von rund 100 Stunden Hauptstory. Euch erwartet eine spannende Reise mit zahlreichen Charakterentwicklungen, Wendungen, Rache- und Matchkämpfen, sowie zahlreichen Bossen.
Das Kampfsystem
Wie schon bei den Vorgängern ist auch in Octopath Traveler 0 das Kampfsystem eine der großen Stärken. Die Serie etabliert seit Jahren das „Break-&-Boost-System“.
Break: Jeder Gegner besitzt Schwachpunkte, die es zu entdecken gilt. Die Auswahl der Elemente (Feuer, Eis, Licht, usw.) oder der richtigen Waffen (Schwert, Axt, Bogen) ist entscheidend, um nach und nach die Schildpunkte der Feinde zu brechen. Ist ein Feind „gebrochen“ erhaltet ihr einen wertvollen Zugvorteil. Dies bedeutet nichts anderes, als dass euer Gegner für kurze Zeit K. O. ist und somit zu keinen neuen Gegenschlägen ausholen kann.
Boost: Jeder Charakter erhält am Ende eines Zuges automatisch Boost-Punkte (BP). Mit diesen ist es möglich, Angriffe, Heilungen oder Fähigkeiten zu verstärken. Pro Aktion ist es möglich, bis zu 3BP einzusetzen. Je mehr ihr ausgebt, desto mächtiger wird der Effekt (z. B. Mehrfachangriffe, verstärkte Zauber etc.). Auch die Boosts sollten geschickt eingesetzt werden, da ihr dann im darauffolgendem Zug keine neuen BP bekommt. Taktisch gesehen ist das schon von Vorteil, denn kennt ihr die Schwächen, könnt ihr mit gezielten und aufgemotzten Attacken sehr schnell den Gegner besiegen oder zumindest den Schildwert dramatisch senken.
Acht Charaktere im Kampf ist bei Octopath Traveler nichts Neues. Interessant ist aber, dass ihr im neuesten Ableger bis zu acht Figuren „gleichzeitig“ einsetzen könnt. Vier Akteure kämpfen dabei aktiv an der Front, während die aus den anderen vier Kämpfern bestehende Reihe jede Runde automatisch Lebenspunkte und SP regeneriert. Der Wechsel zwischen beiden Linien ist jederzeit möglich, vorausgesetzt natürlich, dass keine Gegnermechanik die Aktion blockiert. Die Kämpfe werden dadurch flexibler und strategisch deutlich komplexer, denn euren Feinden ist es möglich, gezielt Charaktere in den hinteren Reihen anzugreifen oder die Position durcheinander zu würfeln. Konzentration und taktisches Feingefühl sind auf alle Fälle gefragt.










