Spieletest: Sophies Freunde: Unsere Tierarztpraxis NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
18. Oktober 2007

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
herzige und grafisch ansprechende Tiere
nette Minispiele
Negativ:
etwas zusammenhanglose Untersuchungen
wenig Spieltiefe
Warum dürfen wir die Tiere nicht behandeln?

Klischees sind doch was Tolles, oder? Nehmen wir etwa uns Österreicher: Selbstverständlich muss ich mich beim Verfassen von Reviews immer extrem überwinden, weder im Dialekt zu schreiben noch zumindest alle zwei Sätze einen kurzen Jodler einzufügen; auch weiß ich jetzt schon, dass ich für den Wii Fit-Test nicht in Frage kommen werde, da mich das Balance Board aufgrund meiner Nur-Schnitzel-und-Mozartkugeln-Diät sicher nicht aushalten wird. Oder gehen wir mal zu den Traumberufen von Kindern: Na, was wollt ihr denn mal werden, wenn ihr groß seid? Ganz klar – die männliche Fraktion brüllt natürlich „Lokführer!“, während die weibliche Teilmenge „Tierärztin!“ kreischt (gut, Friseurin wäre auch ein toller Tipp, aber dann wäre diese Einleitung eine Themaverfehlung, also vergessen wir das lieber ganz schnell). Und wisst ihr, was ich euch mitgebracht habe? Nein, kein Densha de Go! oder Railroad Tycoon (die Nachwuchs-Bahnbediensteten wenden sich enttäuscht ab) – es ist Sophies Freunde: Unsere Tierarztpraxis (Mädchen: „Jaaaa!“)! Jo, des is leiwand!

Dr. Stiles´ kleine Schwester?

Sophie wohnt samt Großeltern und Cousin auf dem Land und übernimmt die hiesige Tierarztpraxis – soviel zur Vorgeschichte; der Spieler (oder die Spielerin) landet allerdings zunächst mal im Wohnzimmer des großelterlichen Anwesens und bekommt von der guten Oma noch einen weisen Ratschlag mit auf den Weg: Sie erklärt uns, dass wir uns zum Kleiderschrank bewegen (geht mit Steuerkreuz oder Stylus) und uns dort ein schönes Outfit aussuchen sollen – ah ja. Es folgen weitere Rundgänge durch das polygonale Haus, während denen wir uns noch mit Opa und Vetter unterhalten dürfen; die Musik dudelt hier im Hintergrund ohne groß zu stören, aber auch ohne wirklich zu gefallen, während die grafische Gestaltung hingegen durchaus liebevoll ausfällt (freilich in schreiend bunten Farben gehalten). Doch dann wird es ernst: Unsere erste Kundin hat die Praxis betreten und hofft auf rasche Heilung ihrer armen kranken Katze. Auf geht´s! Dr. House, Dr. Brinkmann und der Bergdoktor können einpacken – denn hier kommt Sophie!

Nein – eher Cooking Mamas Tochter!

Es liegt wohl nahe, jetzt eine Art Trauma Center für angehende Veterinäre zu erwarten – das Gameplay erinnert allerdings überraschenderweise deutlich mehr an Cooking Mama! Nein, nicht falsch verstehen – wir kochen das süße Kätzchen natürlich nicht, sondern heilen es. Sieht man sich aber an, wie dies vonstatten geht, zeigen sich die Gemeinsamkeiten: Die Untersuchungen laufen nämlich so ab, dass ihr sehr kurze, aufeinander folgende Mini-“Eingriffe“ durchzuführen habt (je nach tierischem Patienten müsst ihr mal dieses, mal jenes tun; aber viele Aufgaben kehren immer wieder wieder), die immer für sich unter knappem Zeitlimit laufen, wobei euch jedes Mal zuvor respektive dazwischen einen kurze Erklärung zeigt, was denn nun eigentlich zu tun ist: Vielleicht muss die gute Sophie einfach per Stylus-Bewegungen ein Mikroskop scharf stellen, um das Fell unserer Katze näher zu untersuchen, vielleicht muss sie einfach das Stethoskop, ebenfalls mittels Touchpen, auf blinkende Symbole (welche mit der Zeit immer woanders auftauchen und verschwinden)am Katzenfell hin bewegen, um den Herzschlag optimal zu hören; oder sie hat sich gar der anspruchsvollen Jagd nach Parasiten verschrieben: Einfach kurz ins Mikrofon pusten, um die bösartigen kleinen Flöhe auf unserem Stubentiger aufzuscheuchen, und sie mittels Stylus entfernen, bevor sie sich wieder verstecken – solche und ähnliche Aufgaben erwarten die angehende Medizinerin.

Diagnose: Wir haben es hier mit einer Katze zu tun! Glaube ich...

Was euch sicher aufgefallen ist, falls ihr Trauma Center kennt, ist folgender Unterschied: Während Dr.Stiles dort immer lange Briefings über sich ergehen lassen muss und somit jedes Mal gleich ziemlich genau erfährt, was für Probleme sein Patient hat und wie er ihn behandeln muss, weiß Sophie hier lediglich, dass die zu untersuchenden Tiere krank sind – mit mehr rücken die unsere Praxis besuchenden Besitzerinnen auch nicht raus (in der Regel sagen sie auch immer das selbe). Somit muss zunächst einmal die Diagnose gestellt werden – eigentlich eine schöne Idee: Hätte sich sicher auch in Trauma Center gut gemacht, herausbekommen zu müssen, was dem Patienten fehlt, bevor es Zeit für die Behandlung ist. Schade nur: In Sophies Praxis wird die Behandlung einfach ausgeklammert! Denn haben wir ein Tierchen mehr oder weniger erfolgreich untersucht (ein Balken zeigt nach jeder „OP“ an, wie gut wir insgesamt gearbeitet haben), spricht Sophie lediglich ein paar Zeilen Monolog, in dem sie uns ihre Diagnose verrät und meint, sie würde den domestizierten Patienten nun behandeln – das dürfen wir allerdings weder sehen noch spielen; in Bezug auf die Behandlung sind wir, die Spieler, also handlungsunfähig. Sehr schade, denn gerade ein solches Element hätte sicher wirklich interessant werden können!

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