Spieletest: Sonic Generations 3DS
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Releasedate:25. November 2011



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- tolle Grafik, schöne Musik
- gelungene Neuinterpretationen klassischer Welten
- bekanntes, aber sehr unterhaltsames Gameplay
- massig Zusatzmissionen
- Negativ:
- keinerlei Gameplay-Evolution
- keine 3D-Levels
- kurze Spielzeit
Während das Jubiläumsspiel zum 20er des bekanntesten Igels der Videospielwelt Wii-Besitzern vorenthalten bleibt, werden im Nintendo-Bereich zumindest Handheld-Jünger mit einer Variante von Sonic Generations bedacht: Nur ein belangloses Trostpflaster oder ein Fest für Freunde des blauen Blitzes?
Sonic Team´s Time Bandits
Apropos Fest: Mit einem solchen beginnt die hanebüchene und eher spartanisch präsentierte Story (spätestens seit den „geheimen Ringen“ scheint Sonic Team ja ohnehin keine Lust mehr auf vernünftige Hintergrundgeschichten zu haben) – auf Sonics Geburtstagsparty tauchen plötzlich Zeitlöcher auf und verschlucken Tails, woraufhin unser stachelige Held seinen Kumpel natürlich nicht im Stich lassen will und gemeinsam mit ihm in einer seltsamen Zwischenwelt landet, in der nicht nur die jüngeren (sprich im Stil der Mega Drive-Ära gezeichneten) Abbilder von Fuchs und Igel, sondern auch Dr.Robotnik alias Eggman sowie das ach so mysteriöse „Time Eater“-Monster ihr Unwesen treiben. Und um aus diesem Schlamassel wieder herauszukommen, müssen sich die beiden Stachelköpfe auf ihrer Zeitreise verbünden und sich durch sieben Levelklassiker in neuen Gewänden schlagen...
Ein Blick über den Tellerrand...
Noch mehr als sonst ist die Story diesmal nur Mittel zum Zweck: Sonic Generations stellt auf Heimkonsolen wie Handhelds eine Art „Best of“ der Sonic-Serie dar – auch am 3DS garniert mit wirklich hübscher Grafik samt sehenswerten 3D-Effekt und tollen Remixes der teils überaus kultigen Tracks. Leider musste das grundsätzliche (geniale) Konzept dieses Jubiläumsspiels auf Nintendos 3D-Kiste jedoch spürbar Federn lassen.
Denn auf PS3 und Xbox360 wurde eine Auswahl von 2D- und 3D-Levels aus Sonics langer Geschichte als Jump&Run-Protagonist getroffen, aber jede Abschnitt auf doppelte Weise integriert: Dreidimensionale Welten sind dort als solche, aber auch als neue 2D-Versionen vorhanden und umgekehrt – erstere durchquert der „moderne“ Dreamcast-Sonic, zweitere werden als klassische Sidescroller von dem pummeligeren Mega Drive-Original unsicher gemacht. Scheuchen PS360-User den (oder besser die) blauen Igel mal durch eine an das DC-Original angelehnte, aber dennoch neu designte Version des kultigen Sonic Adventure 2-Levels „Escape from the city“ und mal durch eine abgesehen vom gleichen grafischen Thema völlig eingenständige zweidimensionale Variante, dann macht sich nicht nur angenehme Nostalgie breit, sondern bietet sich auch ein völlig neuer Spielabschnitt.
...und wieder zurück
Der 3DS-Port dagegen setzt – abgesehen von ebenso seltenen wie aufgrund ihrer Kürze kaum erwähnenswerten Passagen innerhalb der Levels und den simplen Bonusrunden, die schon auf dem Mega Drive mit Räumlichkeit verblüfften und sich immer noch genauso spielen wie damals – gänzlich auf 2D-Abschnitte, was nicht zuletzt aufgrund der Hardware leicht paradox erscheint (Wir erinnern uns an die durchaus interessante Sonic 3D-Demo aus der DS-Frühzeit – unglaubwürdig, dass die Nachfolgekonsole keine ansprechenden Igel-Levels komplexerer Struktur auf den Bildschirm hätte zaubern können) und das Generations-Konzept selbst ein wenig torpediert: Von den sieben Welten basieren nur zwei bis drei auf dreidimensionalen Vorbildern – jene aus Sonic Adventure 1 und 2 sind als 2D-Varianten wirklich völlig neu, Sonic Colours dagegen erschien neben der Wii auch für den good old DS und gilt von daher nicht wirklich. Und da die restlichen vier Abschnitte gänzlich auf ohnehin rein zweidimensionalen Stages basieren, halten sich Momente der Marke „Wow, in der Form wirkt dieser Level ja ganz anders!“ im Gegensatz zu den Heimkonsolen-Versionen in engen Grenzen.
Spaß? Definitiv!
Wobei diese Beobachtung aber keineswegs als Anzeichen, bei dem 3DS-Generations handle es sich um kein ansprechendes Spiel, gewertet werden soll – im Gegenteil: Es macht Riesenspaß, abwechselnd mit „Classic Sonic“ (samt eher beschränktem Bewegungsrepartoire aus 16Bit-Tagen) und „Modern Sonic“ (samt begrenzt einsetzbarem Turbo Boost und der automatisch zielsuchenden „Homing Attack“) mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die hübsch modellierten, bunten Szenarien zu laufen und, angetrieben von mal fröhlicher, mal fetziger Musik die kultige Gegnerschaft zu zerlegen. Die einen oder anderen nervigen Stellen sind vorhanden, aber rasch schon wieder vergessen und können das gute Feeling nicht trüben.
Das Leveldesign kopiert die großen Vorbilder dabei natürlich nicht 1:1 und bietet durchaus Überraschungen wie auch nette Perspektivenspielereien (wie gesagt überwiegend leider ohne spielerische Auswirkungen) und die – bedauerlicherweise vergleichsweise seltenen – Bosskämpfe (welche jeweils von eher mäßig spannenden Wettrennen gegen Shadow the Hedgehog und Konsorten, welche leider gar nicht in die Story integriert wurden, eingeleitet werden) machen ebenfalls ordentlich Laune.