Spieletest: Shadow the Hedgehog NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. November 2005



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- spaßiges Gameplay
- guter Sound
- wieder mehr Story als in Sonic Heroes
- Negativ:
- SEHR gewöhnungsbedürftige Steuerung
- zum Teil misslungene Missionen
- grafisch auf gehobenem Dreamcast-Niveau
- schwacher Mehrspieler-Modus
Optik und Akustik
Nach dem hübschen Render-Intro landet Shadow in der bombardierten Stadt, welche schon einiges über die Technik des Spieles aussagt. Nicht, dass die Grafik lieblos oder wirklich schlecht wäre – nur kann man Folgendes nicht verleugnen: Sonic Adventure war anno ´99 grafisch der helle Wahnsinn, und Teil zwei sah gegen Ende der Dreamcast-Ära noch um vieles besser aus, was auch den Cube-Port absolut zeitgemäß aussehen ließ. Für das hierzulande Anfang 2004 erschienene Sonic Heroes wurden gegenüber SA2 in dieser Hinsicht aber kaum Änderungen vorgenommen, was okay, aber nicht herausragend wirkte. Jetzt haben wir das Ende der GameCube-Ära, und es ist doch etwas ernüchternd, dass auch Shadow the Hedgehog letztendlich grafisch nur gehobenes Dreamcast-Niveau bietet. Weder Texturen noch Polygon-Count der Charaktere sind wirklich zeitgemäß; etwas mehr hätte hierbei schon drin sein können. Wenig zu kritisieren gibt es jedoch beim Sound: Gute Sprachausgabe und hübsche, nur in Einzelfällen nervende Musikstücke wissen zu gefallen, und die gesungenen Lieder sind wie gehabt von überwiegend sehr guter Qualität. Sonic Heroes wird in den meisten Belangen übertroffen, die beiden Adventure-Teile werden musikalisch jedoch nicht erreicht; in SA1 war geradezu jedes Thema ein Ohrwurm, und in SA2 wurden viele Stages mit gesungenen Tracks begleitet – Shadow bietet jedoch abseits von Vorspann und Outro nahezu nur Instrumentalstücke. Nett ist jedoch ein kleiner Wiedererkennungswert – in einem Bosskampf wird das Thema des Kampfes gegen die GUN-Roboter aus SA2 wieder aufgegriffen, ebenso Robotniks Track „I am the Eggman“ (letzteres jedoch extrem verkürzt).
Rebellion der Analogsticks....
Wie erwähnt „landet“ Shadow in der Stadt – was daran liegt, dass die ersten paar Sekunden in der Luft verbringt, indem er von einer Rampe gehüpft durch einen einstürzenden Wolkenkratzer springt respektive fliegt. Als der schwarze Igel dann nun am Boden aufkommt, will ihn der geneigte Spieler natürlich weiter manövrieren – ob er es auch kann, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Denn im ersten Moment schockt die Steuerung – man will einen Ring aufsammeln, lenkt in diese Richtung – und klebt plötzlich an der rechten Wand. Kurz darauf stürzt man beim Versuch, einen Feind anzugreifen, in einen Abgrund und macht eine 180°-Wende, obwohl man eigentlich nur leicht nach links steuern wollte. Keine Frage: Die Steuerung ist definitiv schlechter als die der Vorgänger, welche auch schon nicht ganz makellos war. Die Sensibilität der Controls ist vollkommen übertrieben und es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum sie dermaßen hochgeschraubt wurde. Und als man sich zum ersten Mal in ein herumstehendes Fahrzeug setzt und losfährt, wird dieses schlechte Gefühl noch gesteigert. Anfangs wirklich störend und mir ist es, wie gesagt, absolut unverständlich, was Sonic Team dazu bewogen hat, die Steuerung derart zum Negativen zu verändern.
Des widerspenstigen Sticks Zähmung
Jedoch – kaum zu glauben – gewöhnt man sich tatsächlich mit der Zeit daran. In der ersten Stage fragt man sich noch, wie man jemals Ringe einsammeln soll, die nicht auf einem absolut geraden Weg liegen. Im zweiten Level ist das Gefühl noch ähnlich, auch wenn man langsam eine gewisse Toleranz zu entwickeln beginnt. In Welt drei und vier kann Shadow schon einigermaßen griffig unter Kontrolle gehalten werden, auch wenn man sich noch oft genug ärgert. Stufe fünf und sechs spielen sich dann schon ganz angenehm, und beim darauf folgenden Endgegner stellt man subjektiv schon kaum mehr einen Unterschied zu der Steuerung der Vorgänger fest. Beginnt man schließlich ein weiteres mal bei Stage eins, hat man sich nahezu komplett an die Steuerung gewöhnt und die extremen Ärgernisse des ersten Anspielens sind beinahe vergessen. Der Rest der Controller-Funktionen ist ohnehin wie immer simpel und unproblematisch: Gesprungen und mit Körpereinsatz attackiert wird mit A, dabei visiert man das Opfer wie gewohnt automatisch an. Mit B schießt Shadow seit Neuestem mit davor aufgesammelten Waffen, welche mit Y weggeworfen werden können (ebenso können mit diesem Knopf unter bestimmten Voraussetzungen Spezialattacken ausgeführt werden, aber dazu später mehr). Mit X wird der klassische Spin Dash ausgeführt, ebenso können Objekte damit angehoben oder umgedreht sowie Fahrzeuge benutzt werden. Mit gehaltener R-Taste bewegt sich Shadow seitwärts und der C-Stick dreht die Kamera (wobei letzteres wie gehabt nicht immer optimal geschieht und das Bild manchmal in ärgerlichen Winkeln verharrt). Insgesamt kann man zur Steuerung also sagen: Optimal ist sie wahrlich nicht, aber man gewöhnt sich daran.