Spieletest: Milanos Odd Job Collection NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
9. Dezember 2025

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Hübsch verpackte Minispielsammlung
Charmante Pixeloptik
Wenige, aber sinnvolle Neuerungen
Motiviert zur Highscore-Jagd
Negativ:
Repetitive Feierabende
Überschaubarer Umfang
Kein Multiplayer-Modus

Am 1. Juli 1999 wurde ein kleines Spiel namens «Milano no Arubaito Collection» für die originale PlayStation veröffentlicht. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der japanexklusive Titel zu einem echten Geheimtipp, für den heute Preise von mehreren hundert Euro bezahlt werden. Dank Publisher XSEED Games kehrt der Titel mit einem erschwinglichen Preisschild zurück und erscheint erstmals in einer komplett lokalisierten englischen Fassung als «Milano’s Odd Job Collection» auch im Westen.

Zeit für Ferienjobs

Ihr schlüpft in die Rolle der 11-jährigen Milano, deren Mutter ausgerechnet während den Sommerferien für mehrere Wochen ins Krankenhaus muss. Für diese Zeit nistet sie sich in Zucchini Town im Haus ihres Onkels ein, der wiederum grad verreist ist. Statt nun alleine im Haus rumzusitzen, entschließt sich Milano Ferienjobs anzunehmen und so etwas Geld zu verdienen, aber auch um ihren Liebsten zu beweisen, wie erwachsen sie geworden ist

Zu Beginn eurer beruflichen Karriere dürft ihr euch als Tellerwäscherin oder beim Melken von (fliegenden!) Kühen beweisen. Mit fortschreitender Erfahrung und Entwicklung offenbaren sich Möglichkeiten in einem immer breiter werdenden Tätigkeitsfeld. Insgesamt 8 Ferienjobs warten darauf von Milano ausgeführt zu werden. Es winken Stellen als Kuchenbäckerin in einer Konditorei, Servicemitarbeiterin in einem Burger-Restaurant oder Erntehilfe auf der Obstplantage. Im Krankenhaus kümmert sie sich um Patienten, liefert für den lokalen Italiener Pizzen aus und versucht sich bei Konzerten als Musikerin auf der Bühne.

Nach getaner Arbeit geht es zurück ins Haus, wo ihr die Aktivitäten für die verbleibenden Stunden des Tages festlegen könnt. Wollt ihr euch etwas Gutes tun und gemütlich eine Tasse Tee trinken, etwas zu Abendessen kochen oder doch eher den Haushalt durch Staubsaugen oder Wäsche waschen auf Vordermann bringen? Am Ende eines langen Tages darf Milano wahlweise einen Wunsch Richtung Himmel schicken, zum Einschlafen ein Buch lesen oder im Shop ihr hart verdientes Geld beispielsweise für Einrichtungsgegenstände oder Rezepte ausgeben.

Work-Life-Balance

Statt Arbeiten zu gehen, könnt ihr den Tag auch nutzen, um das Haus mit den frisch erworbenen Produkten auszustatten und so neue Möglichkeiten für abendliche Aktivitäten zu schaffen. Eine Musikanlage lädt zum Tanz ein, ein Pult wiederum schafft Platz zum Lernen. Die verschiedenen Aktivitäten wiederum haben Einflüsse auf die Statuswerte von Milano. Früher zu Bett gehen steigert die Energie, TV schauen kann beim richtigen Programm Skills erhöhen und ein leckeres Essen hebt die Laune. Manche Tätigkeiten hingegen haben keinen Effekt. Die Statuswerte wiederum haben Einfluss auf die zur Auswahl stehenden Jobs und deren Schwierigkeitsstufen. Umso schwerer die Aufgabe, desto mehr Lohn winkt am Ende des Tages.

Die Arbeitseinsätze sind allesamt in Minispielform gestaltet. Innerhalb eines kurzen Zeitlimits muss ein bestimmtes Ziel erreicht werden, um am Ende auch ausbezahlt zu werden. Dabei kann es sich um eine Anzahl bedienter Kunden im Burger-Schuppen oder eine bestimmte Menge an Milch auf der Farm handeln. Spielerisch unterscheiden sich die Spiele alle voneinander. In der Bäckerei beispielsweise ist euer Knobeltalent bei einem simplen Puzzle-Spiel gefragt, der Konzertauftritt verlangt gut getimte Tastendrücke und der Pizza-Lieferdienst stellt eure Reaktionsfähigkeit auf die Probe. Neben all der Arbeit hat Milano auch die Option sich mal einen freien Tag im Park zu gönnen und die Batterien aufzuladen.

Dezente Anpassungen

Inhaltlich entspricht die Neuauflage praktisch 1:1 dem 1999er-Original. Die Emulation läuft einwandfrei, wie erwähnt wurden die Texte und Sprachausgabe ins englische übersetzt, nur in den FMV-Filmchen finden sich noch japanische Schriftzeiten. Musikalisch werden muntere und zum Geschehen passende Tracks geboten. Die detaillierte Pixel-Optik offenbart sich als zeitlos und gefällt auch heute noch. Für richtiges Retro-Feeling können optional verschiedene Scanline-Filter aktiviert und auch die Wölbung eines Röhrenfernsehers simuliert werden.

Ebenfalls neu im Gepäck ist ein Achievement-System, das euch für bestimmte Errungenschaften auszeichnet. Quick-Saves erlauben das jederzeitige Speichern und Laden von Spielständen und eine Rewind-Funktion lässt euch das Spielgeschehen nochmals zurückspulen. Die Galerie verschafft euch Einblick in verschiedene Artworks und Konzeptzeichnungen.

Ein kurzer Spaß

Der Story-Modus umfasst insgesamt 40 Tage bis Milanos Mutter aus dem Krankenhaus zurückkehrt. Am Ende eurer Ferienjob-Karriere erhaltet ihr ein Arbeitszeugnis in Form einer Bewertung eurer Leistung. Diese zu verbessern dürfte wohl der Hauptanreiz sein einen erneuten Versuch zu starten, zumal der Zeitraum relativ schnell absolviert ist. Wer sich lieber auf die Minispiele konzentrieren möchte, der darf nach erfolgreichem Abschluss der Story auf den freigeschalteten Arcade-Modus zugreifen. Hier können alle Ferienjobs in sämtlichen Schwierigkeitsstufen absolviert und die eigenen Bestleistungen getrackt werden.

Wer sich nicht für Highscore-Jagden begeistern kann, der hat leider relativ schnell alles gesehen. Der Story-Modus ist in 1-2 Stunden absolviert und ein Mehrspielermodus wird schmerzlich vermisst. Trotzdem wird man in dieser Zeit gut unterhalten. Die Ferienjobs sind hübsch inszeniert und gelungen mit der kleinen Geschichte verflochten. Die Steuerung lässt keinen Raum für Mängel und wird zusammen mit dem Ablauf des Minispiels jeweils vor dem ersten Antritt der Stelle kurz erklärt Die abendlichen Aktivitäten hingegen werden trotz liebevoller Aufmachung schnell zur lästigen Pflicht, lassen sich aber immerhin auf Knopfdruck etwas beschleunigen.

Fazit

«Milano’s Odd Job Collection» ist eine charmant inszenierte Minispielsammlung, die mit einem abwechslungsreichen Angebot an Ferienjobs für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Der Klassiker wurde mit kleinen, aber sinnvollen Ergänzen aufgewertet und ist für jedermann spielenswert. Aufgrund des überschaubaren Umfangs dürften die meisten recht schnell damit durch sein, Highscore-Jäger erhalten etwas länger Beschäftigung geboten.

Grafik
7.5
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Seppa“

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Vielen Dank an die Firma Marvelous für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2025 - 15:50 Uhr