Selfloss ist ein emotionales Erlebnis! Es ist so mystisch - traurig, dass es schon wieder happy macht! Ein Titel, der durch sein gefühlsbetontes Abenteuer, seine dichte Atmosphäre und seine melancholische Geschichte fesselt. Ein Spiel, welches Ruhe und Geduld erfordert und mehr auf das tiefgründige Erlebnis, als auf Action setzt. Die Rätsel und Kämpfe sind gut integriert, wenn auch durchwegs sehr simpel. Für Fans von Indie-Abenteuern oder Atmosphäre-Junkies ist Selfloss definitiv ein Blick wert.
Spieletest: Selfloss NSW
Weitere Infos
Releasedate:12. September 2024
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fesselnde Atmosphäre
- emotional & tiefgründig
- interessante Rätsel
- Negativ:
- angsames Gameplay
- teils sehr einfach
- kaum Dialoge
Der Publisher Merge Games und das Entwicklungsstudio Goodwin Games haben das Spiel Selfloss für die Nintendo Switch veröffentlicht. Ein Action-Adventure, welches nicht durch sein Tempo, sondern die Atmosphäre besticht. Wie uns das Spiel gefallen hat, könnt ihr hier in diesem Test nachlesen.
Nordische Folklore
Selfloss ist in einer fiktiven, mythischen Welt angesiedelt, die stark von slawischer und isländischer Folklore inspiriert wurde. Ihr schlüpft in die Rolle eines alten Mannes, der sich auf eine Reise begibt. Das Spiel wirft euch sogleich ins Abenteuer, ohne einer großen Erklärung / Einführung. Ihr müsst magische Kreaturen retten und anderorts verlorene Seelen heilen. Das Game besticht vor allem durch seine melancholische Geschichte und seinem einzigartigen visuellen Stil.
Spielerisch erwartet euch ein Trip, der ca. 6 bis 8 Stunden Spielzeit dauert. Es geht um den Kampf gegen Trauer und Dunkelheit. Die Trübnis erwartet euch überall im Spiel. Die Story wird dabei subtil erzählt, fast ohne gesprochene oder geschriebene Dialoge. Einerseits geht die Handlung nur langsam voran, andererseits erzeugt gerade dieses Element eine gewisse Mystik. Mehr als durch Worte und Text wird durch die Umgebung, die Musik und die Interaktion mit den Kreaturen der Welt vermittelt. Auf eurem Weg durchstreift ihr verschiedenste Landschaften, die von dunklen Wäldern bis hin zu tiefen, geheimnisvollen Seen reichen. Dabei stoßt ihr immer wieder auf mythische Figuren und Fabelwesen, welche in dieser Welt zuhause sind. Gerade diese Kombination aus Legenden und Mythen versus modernes Gameplay schafft eine bedrückende, aber faszinierende Atmosphäre. Das Triste wird durch den minimalistischen Soundtrack und der graublauen Farbpalette noch unterstrichen.
Wo Schatten ist, ist auch Licht
Die Steuerung ist sehr simpel. Via L bewegt ihr euren Charakter durch die Areale. Mit A könnt ihr schnell laufen und mit ZL interagieren. Mit L könnt ihr eine Sichel schwingen, um Pflanzen aus dem Weg zu räumen. Mit dem rechten Stick + zur Verstärkung ZR könnt ihr mit eurem Gehstock Licht erzeugen, um Schattengegner zu eliminieren. Diese sind anfangs bewegungslos, fangen aber im Laufe des Abenteuers an sich zu bewegen. Manchmal ist es notwendig euren Stab abzulegen, um sich selbst von der Fäulnis zu befreien, indem ihr euch selbst bestrahlt. Hier stand beim InGame-Tutorial, dass dies durch Drücken des linken Sticks funktioniert. Anfangs dachten wir, dass wir einfach zu blöd sind, bis wir merkten, dass es ein Fehler im Spieletext war und eigentlich der Druck auf R gemeint ist. Die Magie des alten Mannes ist ein zentrales Gameplayelement, da er damit Heilung auf die Kreaturen und Seelen ausüben kann – was sich wiederum heilend auf die gesamte Spielewelt auswirkt.
Das Gameplay konzentriert sich insgesamt auf eine Mischung aus Erkundung und Rätsellösen, gepaart mit so manchen Kämpfen mit Kreaturen. Letztere sind durchwegs sehr simpel, stehen aber auch nicht im Vordergrund des Spiels. Ihr nutzt, wie bereits erwähnt, euer Licht, um verlorene Seelen zu befreien oder Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Um andere Abschnitte zu erreichen, müsst ihr auch immer wieder einmal in euer kleines Boot steigen, um zum nächsten Areal zu fahren.
Die Rätsel selbst fügen sich nahtlos in die Umgebung ein, erfordern oftmals kreative Ideen, führen aber nie zu Frustmomenten. Selfloss ist bewusst langsam und nachdenklich gestaltet – was nicht jedem gefallen könnte.
Die Kunst im Spiel
Der Stil in Selfloss ist bewusst minimalistisch und sieht aus wie ein handgezeichnetes Kunstwerk. Die Welt ist in gedämpften Farben gehalten und die Schlichtheit ist Mittel zum Zweck. Somit erzeugt man bewusst eine tiefe, melancholische Stimmung. Auf der Switch läuft alles mit stabiler Framerate und kurzen Ladezeiten. Die Animationen sind flüssig und die Magie- und Lichteffekte sehen spitze aus. Die Umgebungen sind voller Details – auch wenn einerseits alles sehr schlicht gehalten ist. Das Leveldesign nimmt euch mit in verschneite Wälder, verlassene Städte, dunkle Gewässer und mystische Ruinen. Es mangelt nicht an Abwechslung und der Entdeckungsdrang ist groß.
Im Vergleich zum angetesteten Gamescom-Build wirkte beim Testmuster die Optik sehr verschwommen / unscharf. Während es am TV noch eine Spur besser funktioniert, geht im Handheld-Modus die visuelle Klarheit komplett verloren, da die Details manchmal verschwimmen. Das sorgte dafür, dass wir bereits nach kurzer Zeit Pausen einlegen mussten, da uns schwindelig wurde – ähnlich einem schlechten Sehvermögen. Wir haben das mit verschiedensten Menschen getestet und alle meinten dasselbe. Hier wäre unserer Meinung nach großer Handlungsbedarf, weil es einfach das Spielerlebnis trübt – egal ob am Handheld oder TV.
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UPDATE: Mit dem Day-1-Patch sind die besagte Verschwommenheit und Textfehler (siehe zB oben mit dem falschen Stick) so gut wie gefixed worden, was enorm zur Verbesserung des Spielerlebnisses beiträgt!
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Der Soundtrack ist minimalistisch, unterstreicht aber die Atmosphäre perfekt. Klavier- und Geigenklänge begleiten euch durch die mystische Landschaft. Oftmals ist es aber genau die Stille, die am lautesten spricht. Geräusche wie die des Windes, das Knirschen des Schnees etc. tragen perfekt zur Immersion bei.
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Vielen Dank an die Firma Merge Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.September.2024 - 17:48 Uhr