Schlag den Star - das 3. Spiel" bietet eine breite Palette von unterhaltsamen Spielen und Modi, die die Spannung der TV-Show einzufangen versuchen. Die Spieleauswahl ist gelungen und bietet Abwechslung. Allerdings leidet das Spiel unter diversen technischen Mängeln, einschließlich Verzögerungen in der Steuerung und veralteten Animationen. Auch der neue Online-Modus enttäuscht durch das Fehlen von aktiven Lobbys. Trotzdem kann das Spiel im lokalen Mehrspielermodus mit Freunden für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Die Vielfalt der Spiele und die Anpassungsoptionen sind die stärksten Aspekte des Spiels.
Spieletest: Schlag den Star - Das 3. Spiel NSW
Weitere Infos
Releasedate:28. September 2023




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- 25 spannende Spiele
- diverse Modi-Konfigurationen
- Negativ:
- reduzierte Gameplay-Vielfalt
- veraltete Animationen
- Lags, Glitches
- wenige Assets
Die Schlag den Star-Reihe hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Franchise entwickelt, das die spannenden Herausforderungen der gleichnamigen TV-Show auf die Nintendo Switch bringt. Mit "Schlag den Star - das 3. Spiel" verspricht bitComposer erneut eine packende Erfahrung für Fans des Formats. Wir haben das Spiel ausgiebig getestet und präsentieren euch in diesem Testbericht unsere Eindrücke.
Spielmodi und Herausforderungen
Es stehen euch 13 Aktivitätsspiele und 12 Quizspiele zur Verfügung. Die Quizspiele umfassen bekannte Klassiker wie "Blamieren oder Kassieren" sowie Schätzspiele wie "Sachen Treffen" und "Schätzrechnen". Die Aktivitätsspiele bieten eine breite Palette von Herausforderungen, von "Speed Darts" über "Tomahawk" bis hin zu "Hufeisenwerfen" und "Torwandschießen".
Ihr dürft alle 25 Spiele in verschiedenen Modi mit bis zu 3 weiteren realen oder KI-Gegnern spielen, nachdem ihr eine kurze Erklärung der Regeln per unschöner, langer und kleiner Textbox erhalten habt. Dabei könnt ihr die TV-Show nachspielen, bei der 15 von 25 Spielen zufällig ausgewählt werden und es so lang geht, bis ein Spieler 120 Punkte erreicht hat. Ihr könnt aber auch eine halbe Show spielen, ein Freies Spiel wählen, bei dem ihr von vorn herein auf spezifische Spiele eurer Wahl Zugriff habt & auch die benötigten Punkte halbieren könnt, sodass die Runden noch schneller werden. Darüber hinaus wartet eine eigene Show auf euch, in der ihr die Spiele und ihre Anzahl nach Belieben zusammenstellen könnt. Wem das nicht reicht, kann sich mit viel Geduld an den Online-Modus wagen, bei dem reale Spieler auf euch warten - zumindest in der Theorie. In mehreren Versuchen an unterschiedlichen Tagen unseres Tests war keine Lobby auffindbar und damit der Online-Modus nicht spielbar. Ihr könnt zwar auch ein Passwort festlegen und mit Freunden spielen, denen ihr dieses Passwort mitteilt, so ist aber ein zweites Spielexemplar erforderlich.
Gamedesign & KI
Darüber hinaus könnt ihr aus vorgefertigten Charakteren wählen oder euch eigene erstellen. Hier wird aber die Namenswahl schon der individuellste Part sein, da ihr aus wenigen Gesichtern, männlich und weiblich und etwa 3 Kleidungsstücken auswählen könnt. Ein Editor, der damit also nicht allzu viel bringt. Was tatsächlich interessant ist, ist die Tatsache dass KI Spieler mit unterschiedlicher Erfahrung angezeigt werden, also Erfolgen in Mini-Spielen und gewonnenen Shows. So habt ihr einen Indikator, auf wie viel Herausforderung ihr euch bei der KI-Gegnerwahl einlasst. In unserem Test mit verschiedenen KI-Kontrahenten war jedoch in allen Fällen eine übermäßig starke Konkurrenz gegeben. Quiz- und Logikspiele hinterließen immer den Eindruck, tatsächlich gegen einen Computer zu spielen, der über mehr Informationen verfügt, als wir es tun. Beim Schätzspiel war dadurch stets ein sehr gutes Näherungswissen gegeben, doch ein realer Spieler liegt eben auch mal kräftig daneben & kann nicht eben so die Einwohner pro Quadratmeter in Berlin definieren. Bei den Aktivitätsspielen, von denen die Mehrzahl etwas mit Werfen zu tun hat, gibt es eine Richtungssteuerung, die meist durch ein rechtzeitiges Drücken der A-Taste einen schwankenden Regler zum Stillstand bringt und dann in einem zweiten Regler die Wurfintensität bestimmt. Tatsächlich war die Verzögerung nach dem Tastendruck zu hoch bzw. der Regler zu schnell in seiner Bewegung, sodass auch hier die KI nicht selten einen entscheidenden Vorteil hatte.
Bei den Animationen müsst ihr euch auf viel Eintönigkeit einstellen. Wenn es zur Betrachtung von Ergebnissen kommt, gibt es immer wieder den gleichen Kameraschwenk. Auch die Spieler werden beim Jubeln und Jammern in immer gleichen Posen gezeigt. Wir haben nur wenige Spiele gespielt, da konnten wir den ewigen Dab-Move schon nicht mehr sehen. Generell sehen die Charaktere und ihre Körper, vor allem aber die Gesichter und ihre Bewegungsanimationen grotesk aus. Sie sind weder gut noch in irgendeiner Weise modern animiert. Auch das Einlaufen von Moderator Elton und der Kandidaten ist träge und sieht besonders bei Elton so hölzern aus, als wäre er aus einer frischen Hüft-OP entlassen worden. Assets sind, egal ob Deko, Publikum, Spiele oder Interfaces, so wenig wie nötig gebaut und verwendet worden und die einzige Melodie, die wir immer wieder hören, ist die des Titel-Einspielers.
Das Gesamterlebnis
Technisch und inhaltlich macht Schlag den Star - das 3. Spiel vielleicht einen kleinen Schritt zum Vorgänger, da die gesamte Videospielindustrie aber in der Zwischenzeit 10 weitere Schritte zurückgelegt hat und wir auch von Nintendo ein neues Benchmark mit "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" präsentiert bekommen haben, kann ein Titel wie dieser nur durchschnittlich eingestuft werden.
Die unverbindliche Preisempfehlung von 39,99€ wird auch hier sicher bald fallen, denn der Preis ist zu hoch angesetzt, auch wenn ihr mit dem ein oder anderen Quiz- und Action-Spiel sicher einen netten Zeitvertreib haben werdet. Insgesamt ist die Qualität und Gameplay-Variation der einzelnen Spiele zu niedrig und auch audio-visuelle Fehler bzw. in an Spielehandlungen angeschlossene Charakter-Animationen sind nicht intuitiv oder monoton. Es wird auch bei den Aktivitätsspielen nicht das Potenzial der Joy-Cons genutzt und gerade Wurfspiele wie "Speed Darts" oder "Skee Ball" verkommen dabei zu einem mittelmäßigen Vergnügen. Auch der Kamera-Zoom ist bei einzelnen Spielen unglücklich weit gesetzt und bei Quizspielen müssen Antworten in zu kurzer Zeit eingeloggt werden oder teilweise auf Fragen geantwortet werden, deren Antwort man erst nach dem Buzzern sieht. All das sorgt dafür, dass wir Schlag den Star - das 3. Spiel nur als halbherziges Erlebnis wahrnehmen können, dass bei einer entsprechend optischen Politur und einer Verstärkung des potenziell reichhaltigen Gameplays zu einem wirklich tollen Spiel hätte werden können, denn die Spieleauswahl ist per se wirklich fantastisch!
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Vielen Dank an die Firma bitComposer für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Oktober.2023 - 14:22 Uhr