Spieletest: STAR WARS: Knights of the Old Republic II: The Sith Lords NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
8. Juni 2022

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Großartige Story und Charaktere
Neue Steuerung sehr gut
Jede Entscheidung zählt
Negativ:
18 Jahre alte Bugs
Grafik altbacken
Kaum Innovation zum Vorgänger

Edit:

Die Gesamtwertung von 8 muss temporär auf 5 gesenkt werden, da das Spiel auf Grund eines Bugs nicht durchspielbar ist. In der Mitte bleibt man hängen und kommt beim Planetenwechsel nicht mehr weiter. Ein Patch ist in Arbeit, aber so lange dieser nicht da ist, bleibt es bei dem Downgrade.

Eine exzellente 9 von 10 erhielt Knights of the old Republic, kurz KotoR, im Nintendofans Test. Damals wie heute besticht das storybasierte Spiel, in dem man nach und nach zur dunklen oder hellen Seite wechselt, durch eine ungeheure Tiefe und ein Star Wars Feeling, das sehr stark in der Macht ist. In Rekordzeit erschien damals der zweite Teil und konnte zwar begeistern, aber nicht ganz wie Teil eins. Wie steht es heute um die Portierung auf unsere herzallerliebste Nintendo Switch? Lest den Test und ihr wisst mehr!

Im Westen nichts Neues

Auf den ersten Blick scheint sich im KotoR Universum nicht allzu viel verändert zu haben. Optisch, wie spielerisch ist man sehr nah am Erstling dran. In Anbetracht der kurzen Entwicklungszeit ist das aber auch kein Wunder. Die zu Beginn auswählbaren drei Klassen unterscheiden sich vor allem in ihren Fähigkeits- und Machtwerten, hätten aber ansonsten vor allem optisch ein wenig diverser konzipiert sein dürfen. Immerhin bietet das Star Wars Universum Millionen von möglichen Wesen, da scheint die Begrenzung auf Menschen irgendwie lahm. Im Kampf stützt sich das Spiel im Großen und Ganzen immer noch auf die altbewährte Dungeons & Dragons Formel, nach der bei jeder Attacke unsichtbar gewürfelt und damit über das Gelingen des Angriffs entschieden wird.

Kann man KotoR II deshalb fehlende Originalität vorwerfen? Vielleicht, aber man muss ein fantastisches Spielprinzip auch nicht auf Sith komm Raus verändern, denn das Game bringt seine Neuerungen an ganz anderer Stelle zum Vorschein.

Jedi-Jagd

Unsere Hauptfigur war ein Jedi. Die Vergangenheitsform bezieht sich auf die Verbannung aus dem Jediorden, die dazu führt, dass man sich ohne Unterstützung der großen Meister durch die Galaxis schlägt. Ohnehin sind von den anderen Jedi nicht mehr viele übrig nach den Bürgerkriegen. Einige sind tot, andere haben sich versteckt, was erstaunlich an die Story der aktuellen Obi-Wan-Serie erinnert, obwohl diese tausende Jahre später als KotoR II spielt. Ähnlich aussichtslos wie bei Anakin Skywalkers früherem Mentor sieht die Situation für unsere oder unseren Jedi aus. Denn die namengebenden Sith-Lords sind auf der Suche nach allen Rittern der hellen Seite, ob sie nun als Jedi aktiv sind oder nicht. Nicht weniger als die Auslöschung aller Jedi steht auf ihrem Programm und ob dies gelingt, hängt in weiten Teilen auch davon ab, welche Entscheidungen man während des Spiels trifft.

Wie im Vorgänger ist es dem Spieler überlassen, welche der beiden Seiten er wählt. Über viele einzelne Antworten und Handlungen sammelt man Punkte für die eine oder die andere Seite, was starken Einfluss auf die (Jedi)Fähigkeiten hat. Klassische Heilzauber beispielsweise sind der hellen Seite vorbehalten, während böse Angriffszauber, wie Macht-Blitze nur im Repertoir der Siths zu finden sind. Ein willkommenes Update ist die Möglichkeit auch die Mitstreiter in die eine oder andere Richtung manipulieren zu können, sodass auch diese, trotz bester Absichten, der dunklen Seite der Macht erliegen können. Man meint beim Spielen das Kribbeln in den Fingern zu spüren, mit so viel (Entscheidungs-) Macht ausgestattet und mit so viel Variabilität gesegnet.

Viel Zeit, bringt viel Tiefe

Das Kernstück des Spiels, welches bis heute nichts von seinem Charme verloren hat, sind die Charaktere. Es ist unglaublich mit wie viel Hingabe diese Figuren in Kotor II entworfen wurden. Selbst Gespräche mit NPCs bergen das Potenzial Stunden zu fressen, wenn man sich vornehmen würde mit allen zu sprechen. Wer das Spiel weniger intensiv beenden möchte, wird um die 50 Stunden investieren müssen, mit Fokus auf die vielen Sidequests kann diese Zahl schnell in die Höhe schnellen.

In Anbetracht der heftigen Story-Twists und der herzbewegenden Geschichten unserer Mitstreiter, wird diese Zeit euch so kurz vorkommen wie Han Solos Kesselflug in weniger als 12 Parsec. Im Laufe des Spiels wird man von vielen verschiedenen Figuren unterschiedlichster Rassen begleitet. Die blinde Jedi-Meisterin Kreia fungiert zu Beginn als unsere Mentorin, denn wegen der Verbannung aus dem Orden muss der Zugang zur Macht erst wieder geöffnet werden. Die Kämpfe laufen weiterhin in Echtzeit ab, auch wenn man jederzeit das Pausenmenü aufrufen kann, um die Übersicht nicht zu verlieren. In Anbetracht der wechselhaften KI der Mitstreiter ein Feature, das man häufiger nutzen wird. Neben Kreia stoßen im Laufe des Spiel weitere Mitstreiter dazu und auch diese verblüffen mit ihrer Individualität, wie sie vielen heutigen RPGs gut zu Gesicht stehen würde.

All die vorangegangenen Zeilen machen klar: obwohl das Spiel nun auch portabel gespielt werden kann, ist es kein Game für Zwischendurch, sondern, wie im Dungeons & Dragons Metier üblich, eher was für ausgedehnte, nächtelange Sessions.

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