Das Spiel verdient nur ein Wort: Wow! Die Atmosphäre ist unglaublich, die Präsentation stellt alles bisher dagewesene in den Schatten, die Spieltiefe ist im Genre unerreicht und das Spiel macht soviel Spaß, wie kein anderes Konsolenspiel. Wenn Du einen GameCube hast, kauf Dir das Spiel. Wenn Du keinen GameCube hast, kauf Dir einen. Lediglich Menschen mit einer Antipathie gegen Gewalt sollten vor dem Kauf erst einmal reinschnuppern. Also: Warum sitzt Du noch hier? Auf ins nächste Geschäft!
Spieletest: Resident Evil 4 NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2005



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 15 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- stimmungsvolle Atmosphäre
- geniale Grafik
- atemberaubender Sound
- Negativ:
- teilweise mangelhafte Kollisionsabfrage
Eine Geschichte mit epischem Ausmaß
Natürlich stellt sich schnell heraus, dass es nicht Leons einzige Aufgabe bleiben wird, die Tochter des Präsidenten zu retten, denn die Geschichte nimmt schnell weitaus größere Maßstäbe an. Sobald Du Ashley befreit hast, folgt sie Dir wie eine Klette. Es ist zwar generell möglich, sie in herumstehenden Kisten zu verstecken, allerdings befinden sich nicht überall solche Verstecke. Du kannst Ashley auch einfach irgendwo stehen lassen, das ist aber nicht zu empfehlen, da sie dann meistens nach kurzer Zeit verschleppt wird. Du musst also nicht nur ein Auge auf Leon werfen, sondern auch auf die kleine Göre. Denn wenn sie stirbt, ist der Auftrag gescheitert und das Spiel zu Ende. Allerdings werden die beiden an einigen Stellen im Spiel getrennt und einmal darfst Du sogar Ashley für eine gewisse Zeit alleine durch eine sehr dunkle Passage steuern. Da sie keine Waffen hat und sich auch anderweitig nicht verteidigen kann, ist dieser Teil einer der gruseligsten im ganzen Spiel.
Sobald Leon mit Ashley zusammen auf der Flucht ist, finden die beiden immer mehr Hinweise auf eine größere Verschwörung, die extrem große Ziele verfolgt. Also musst Du mit Leons Hilfe nicht nur seinen Anhang beschützen und einen Weg nach draußen finden, sondern auch noch verhindern, dass die gegnerische Gruppe ihren Plan in die Tat umsetzt... Und glaube nicht, dass Du am Dorfausgang das Spielende bereits erreicht hast, denn danach folgen mit dem Schloss und der Insel noch zwei ebenso umfangreiche Locations.
Im Spiel gilt stets: Egal was Du tust, die anderen werden Dir immer einen Schritt voraus sein. Du findest zwar hier und da Notizen, die über die Geschehnisse auf Deiner oder der anderen Seite informieren, allerdings kommen diese Infos meist zu spät, da Leon dann eh keine Wahl mehr hat, als den aktuellen Weg fortzusetzen. Dies alles fesselt so unglaublich an das Spiel, dass ich die Konsole nur zum schlafen und essen verlassen habe. Und Dir wird es genau so gehen!
Darüber hinaus bietet das Spiel die wohl beste Grafik, die ich jemals auf einer Konsole gesehen hat. Leons Haare wehen im Wind, seine Gesichtszüge bewegen sich beim sprechen beinahe perfekt, die Gegner sind unglaublich detailliert und die Umgebungen sind fast fotorealistisch. Viel mehr brauche ich wohl nicht zu sagen, außer dass das Spiel einfach so gnadenlos genial aussieht, dass Du denkst, Du bist wirklich live dabei. Wenn es regnet, hast Du Angst nass zu werden, wenn es dunkel ist, möchtest Du Dich unter der Bettdecke verstecken, wenn es blitzt zuckst Du zusammen und wenn plötzlich ein Wolf auf Dich zu gerast kommt, möchtest Du am liebsten den Controller wegwerfen und die Beine in die Hand nehmen.
Diese unglaubliche Atmosphäre wird durch den sehr stimmigen Soundtrack perfekt untermalt. Oft gibt es zwar gar keine Musik, aber auch das unterstützt die Stimmung optimal, denn es verstärkt die Angst ungemein, da man jederzeit mit einem Schocker rechnet. Auch die Soundeffekte und die Stimmen der Charaktere sind sehr stilvoll umgesetzt worden. All das sorgt dafür, dass die Atmosphäre in Resident Evil 4 so dicht und drückend ist, wie in noch keinem Spiel zuvor.
Allerdings hat die Grafik auch einen großen Schwachpunkt, denn sie produziert Clipping-Fehler am laufenden Band. Türen werden plötzlich von Händen durchdrungen, Arme verschwinden in einer Wand und Waffen werden durch Köpfe geführt, als wären diese nicht vorhanden. Auch wenn diese Fehler teilweise recht häufig auftreten, ist die Grafik über jeden Zweifel erhaben. Es ist lediglich ein wenig unschön, genauso wie das 16:9 Format, dass den Bildausschnitt auf 4:3 Fernsehern ein wenig verkleinert. Wirklich störend ist dies allerdings nicht.
Umwerfend umfangreich
Ich könnte jetzt noch zeilenweise Lobeshymnen anstimmen und die tollen Vorzüge und Verbesserungen des Spiels anpreisen, aber dann gäbe es ja für Dich nichts mehr zu entdecken. Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall noch, dass das Spiel das umfangreichste in der Reihe ist. Selbst im normalen Modus braucht ein durchschnittlicher Spieler etwa 20 Stunden um den Abspann zu sehen. Bei ungeübten Spielern, gründlicher Geheimnissuche oder im hohen Schwierigkeitsgrad erhöht sich diese Zahl auch ohne Probleme um einige Stunden. Es empfiehlt sich vor allem für Genreneulinge mit dem leichteren Modus anzufangen, da diese hier weitaus weniger Probleme mit den Gegnern haben werden. Außerdem ist Munition in höheren Schwierigkeitsgraden eher Mangelware.
Durch das umfangreiche Waffensystem und die große Bewegungsfreiheit sind dem Spieler quasi keinen Grenzen gesetzt. Es gibt fast immer die Möglichkeit, umzudrehen und an einen beliebigen Ort zurückzugehen um dort ein weiteres Geheimnis zu lüften. Es gibt lediglich ein paar Wendepunkte in der Geschichte, die gewisse Orte ab diesem Zeitpunkt unzugänglich machen. Dies ist immer der Fall, wenn Leon einen völlig neuen Bereich betritt, also beim Wechsel vom Dorf ins Schloss und von Schloss auf die Insel. Daher solltest Du am besten direkt am Anfang eine Schatzkarte kaufen, um keine Schätze zu übersehen, denn Geld ist auch in diesem Spiel sehr wichtig. Wie schon erwähnt, kannst Du bei einem Händler neue Waffen kaufen und die alten verbessern. Dies ist auch bitter nötig, um mit dem ansteigenden Schwierigkeitsgrad mithalten zu können. Eine große Auswahl an verschiedenen Waffen macht einige Passagen erst passierbar. Selbst die Tatsache, dass das Spiel zu 95 % linear abläuft, fällt kaum auf, da man nie das Gefühl hat in eine bestimmte Richtung gezwungen zu werden. Außerdem bietet das Spiel auch nach der ersten Runde durchaus einen Reiz es noch mal anzugehen. Neben einem höheren Schwierigkeitsgrad kann man dann für einen „geringen“ Geldbetrag die ultimative Waffe kaufen.
Eben weil die Bewegungsfreiheit im Spiel so groß ist, braucht es eine Steuerung, mit der es gut zu bedienen ist. Auch hier wurde alles richtig gemacht. Leon wird mittels analogem Stick bewegt. In Verbindung mit dem B-Knopf fängt Leon an zu rennen. Der gelbe C-Stick steuert die Kamera in sehr begrenztem Umfang. Viel mehr als ein paar Zentimeter nach links, recht, oben und unten sind nicht drin. Der A-Knopf hat diverse Sonderfunktionen, die variieren, je nachdem was gerade zu tun ist. Er kann über Zäune springen, Leitern umwerfen, Schränke schieben, Gegenstände aufheben, schwimmen, rennen, usw. Die Waffen werden hauptsächlich mit den Schultertasten bedient, wobei L das Messer aktiviert und R die gerade gewählte Feuerwaffe. Wenn Du R gedrückt hältst, kannst Du mit A feuern und mit B nachladen. X ist für Befehle an Ashley zuständig, Y führt ins Menü und Z wählt die Karte an. Kurz gesagt: Die Controllerfunktionen sind sehr umfangreich, allerdings ist die Tastenbelegung sehr intuitiv, so dass man den Dreh sehr schnell raus hat. Anfängliche Verwechslungen sind auch nicht weiter tragisch, da man zum feuern immer zwei Tasten drücken muss und so vor ungewollten Attacken „geschützt“ ist. Auch hier gibt es nichts auszusetzen.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.April.2005 - 21:10 Uhr