Spieletest: Metroid Prime 4: Beyond - Switch 2 Edition NSW2
Weitere Infos
Releasedate:4. Dezember 2025
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Fantastische Atmosphäre, tolle Dungeons
- Neue PSI-Fähigkeiten, viel Scanbares
- Stabile Performance
- Cleveres Leveldesign
- Negativ:
- Leeres Wüstengebiet, tlw. matschige Texturen
- Coole Features hinter amiibos versteckt
- Keine Schnellreisepunkte
- Nur englische Sprachausgabe
Sechs Jahre hat Nintendo an Metroid Prime 4: Beyond gearbeitet. Ein Zeitraum, der schon fast ein eigenes Qualitätsversprechen darstellt. Die Erwartungen dahingehend sind gigantisch, vor allem, da man an die legendäre Prime-Trilogie anknüpfen, wenn diese nicht sogar überflügeln sollte. Kurz gesagt: Das Comeback fühlt sich vertraut an. „Beyond“ orientiert sich klar an den früheren Serienteilen und dennoch wurde an manchen Stellen neu gedacht. Wie uns der Titel gefallen hat, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Samus is back!
Eure Reise beginnt auf dem Planeten Tanamaar. Die Föderation bittet euch um Hilfe, einen Angriff von Sylux und seinen Space-Pirates zurückzuschlagen. Die Anfangssequenz ist ideal, um euch mit Samus‘ typischen Bewegungs- und Waffenrepertoire vertraut zu machen, bevor ihr die Dinge im klassischen Metroid-Stil wieder verliert. Ein Zusammenstoß mit Sylux und die Verkettung unglücklicher Dinge katapultiert euch schlussendlich nach Viewros, eine feindselige Welt voller unbekannter Kreaturen. Dort stoßt ihr auf eine geheimnisvolle Kultur: den Lamorn.
Ihr müsst die alten Prime-Teile nicht gespielt haben, um euch im neuen zurechtzufinden. Die Story handelt vorwiegend um das Verschwinden/das Aussterben der Lamorn und dem Mysterium, welches dahintersteckt. Samus erhält einen Psi-Kristall, welcher wie ein drittes Auge nun Teil ihres Helms ist. Dieser ermöglicht es ihr, telepathischen Kontakt mit Hologrammen der Lamorn aufzunehmen. Unsere Heldin hat nun die ehrenvolle Aufgabe, als „erkorenes Wesen“, das Wissen und die Erinnerungen der alten Kultur zu sichern und in eine neue Welt zu überbringen. Dazu benötigt sie aber fünf Teleporterschlüssel, welche ihr auch den Weg zurück in ihre eigene Welt ermöglichen. Euer Abenteuer kann nun starten.
Alte Schurken wie Phazon oder Dark Samus spielen keine Rolle mehr, stattdessen rückt Sylux als Antagonist in den Vordergrund.
Willkommen in Viewros
Auf dem Planeten erkundet ihr mehrere große Gebiete, wie die Wälder von Fury Green oder die frostigen Anlagen der Ice Belt Zone. Wie bei den Prime-Teilen üblich steuert ihr Samus aus der Ego-Perspektive. Ihr habt wieder die Möglichkeit, Dinge zu Scannen, um Informationen zu erhalten, die sich auch in eurer Datenbank abspeichern. Ihr nutzt also den Scan-Visor, um Lebensformen und Gegenstände in eurer Umgebung zu analysieren. In Kombination mit den Psi-Fähigkeiten (Psy-Visor), welche ihr von den Lamorn erhaltet, ist es möglich von der Ferne Mechanismen zu bewegen, indem ihr Energiesphären zu euch zieht und an anderer Stelle wieder einsetzt. Außerdem könnt ihr Bomben im Morph Ball schleudern oder die Flugbahn des neuen Control Shots selbst steuern. Damit ist es euch möglich, schwer zugängliche Vorrichtungen oder andere schwer zugängliche Ziele besser zu erwischen.

Die neuen Psi-Kräfte integrieren sich angenehm ins Gameplay und wirken in keiner Weise gezwungen oder aufgesetzt. Zwar sind es im Kern nur Varianten bekannter Mechaniken, aber es macht Spaß. Vor allem der Control-Shot ist ein kleines Highlight und ihr erhaltet ihn schon ziemlich zu Beginn eures Abenteuers.
Auch Samus’ Waffenarm bekam ein paar Neuerungen spendiert. Bei der Aufladung von Schüssen ist es nun möglich, Items, welche Gegner hinterlassen, anzuziehen. Neben den bekannten Missiles ermöglicht euch ein besonderer Elementar-Chip (erhaltet ihr im Laufe der Story), welcher aus der Lamorn-Technologie stammt, die Kontrolle über drei Elemente zu erlangen. Der Fire Shot lässt Dinge in Brand stecken oder Eis schmelzen, der Ice-Shot lässt Lava gefrieren und Gegner erstarren und der Thunder Shot versorgt Lamorn-Technologie mit dem nötigen Strom oder schockt eure Feinde.
Dafür benötigt ihr aber Elementarmunition (Shots), welche ihr, wie bei den normalen Raketen, als Container sammeln könnt.
Die Gegnertypen gehören sicherlich zu den bestentworfendsten der Serie. Retro setzt dabei auf neue Kreaturen und Bossdesign, die spielerisch, wie visuell, überzeugen. Einziger Kritikpunkt hier ist, dass es nach unserem Geschmack etwas wenig unterschiedliche Gegnertypen gibt. Sie sind reaktiv, aggressiv und nutzen ihre Angriffsmuster gut aus, wirken aber nicht „intelligent“ im modernen Sinne.

Auch in Metroid Prime 4: Beyond erwartet euch wieder klassisches Backtracking. Manche Wege öffnen sich erst mit neuen Tools, Abkürzungen führen zurück zu früheren Bereichen und gut versteckte Upgrades motivieren, Orte erneut zu besuchen. Retro-Studios hat es geschafft, dabei eine gute Balance zu schaffen. Man fühlt sich nie verloren, ihr wisst meistens wo ihr als nächstes hinsolltet und dennoch versprüht der Titel ein gewisses Maß an Freiheit. Eine Schnellreisefunktion gibt es nicht, was vor allem im Wüstensegment (dazu später), ein großer Minuspunkt ist. Die Rätsel orientieren sich stark an den Stärken der Prime-Reihe: Sie sind logisch, visuell gut kommuniziert und verlangen oft ein genaues Verständnis der Umgebung und der Fähigkeiten. Der Schwierigkeitsgrad ist daher knifflig, aber immer lösbar. Die Gegner lassen genug Energiekugeln für euren Gesundheitsstatus zurück, so dann es nie unfair oder zu schwierig wirkt. Es gibt aber drei Schwierigkeitsstufen (schwer nach erstmaligem Durchspielen) zur Auswahl, somit sollte für jeden etwas dabei sein.
Auch in punkto Steuerung habt ihr reichlich Auswahlmöglichkeiten: klassische Dual-Sticks und/oder Gyro-Unterstützung, sowie den Mausmodus könnt ihr einsetzen. Mithilfe der neu entwickelten Joy-Con 2-Controller lässt sich der Spielcursor wie mit einer PC-Maus bewegen – präzise, direkt und erstaunlich flüssig. Zwar erfordert das Umgreifen zu Buttons wie X oder Y anfangs etwas Eingewöhnung und auch die Schultertasten sind ergonomisch nicht ganz optimal (was mit der Zeit ermüden kann), doch der nahtlose Wechsel zwischen klassischer Knopfsteuerung und Bewegungsmodus funktioniert hervorragend.
Die Möglichkeiten sind also da, wobei für uns das Spiel mit dem Pro Controller am stimmigsten war.









