Spieletest: Red Steel 2 WII

Weitere Infos

Releasedate:
25. März 2010

USK 16 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: Wii-Motion-Plus Unterstützung

Plus / Minus

Positiv:
gelungene Cel-Shading Optik
stimmungsvoller Sound
präzise Steuerung
vielseitiges Kampfsystem
Negativ:
monotone Missionsaufgaben
kurze Spielzeit (ca. 10 Stunden)

Mit „Red Steel“ kam vor über drei Jahren ein Launch-Titel auf dem Markt, welcher gleich in toller Manier alle Möglichkeiten der Wii-Konsole demonstrierte. Was damals noch nicht einwandfrei funktionierte, soll mit dem zweiten Teil nun perfekt in Szene gesetzt werden. Wilde Schießereien und Schwertkämpfe sind auch bei „Red Steel 2“ wieder das Um und Auf. Aber hält das Spiel auch, was es verspricht?

Willkommen im „Wilden Osten“

Gleich zu Beginn kann man sagen, dass das Spiel viele Erwartungen noch übertrifft. Der saubere Cel-Shading Look kann mit den HD-Konsolen mehr als nur mithalten und holt wirklich alles aus der Wii heraus. Der Einstieg ins Game ist spektakulär und reißt einen gleich mitten ins Geschehen. So wird man von einem verrückten „Jackal“ hinter einem Motorrad durch die Wüste geschliffen. Durch Glück gelingt natürlich die Flucht und das Abenteuer oder besser gesagt der „Rachefeldzug“ kann beginnen.

Pure Waffenkontrolle

Ein gutes Spiel kommt über ein tolles Gameplay nicht hinweg. Red Steel 2 kann man weder als Ego-Shooter, noch als eine Art Schwertkampf Simulation bezeichnen. Die Entwickler bezeichnen das Game zu Recht als „Action-Brawler“.

Man verfügt über zwei Waffen, nämlich zu einem das Katanschwert und zum anderen eine Schusswaffe. Von Zweiterem kann man sich im Laufe des Spiels verschiedene Variationen zulegen. Ein wichtiger Bestandteil ist natürlich der Einsatz der Wii-Motion Plus Technologie, welche erst beim Einsatz des Katana so richtig in Schwung kommt. Jede horizontale und vertikale Bewegung wird 1:1 auf den Spielverlauf übertragen.
Die Steuerung funktioniert also 1A, wobei die Präzision dann doch in den Hintergrund gerät, da man eigentlich nur wie ein wilder in der Gegend herumfuchtelt und sich fühlt, wie ein echter Samurai. Doch nicht nur Schwingen ist wichtig. Hin und wieder braucht man auch den A-Knopf, ob zum Blocken oder für verschiedene Kombos, die man im Spielverlauf erlernen kann.

Die Eingaben sind sehr variantenreich und werden vom Spiel immer präzise erkannt. So kämpft man sich von Kapitel zu Kapitel, verabreicht dem Gegner Vertikalhiebe um ihn in die Luft zu befördern, springt hinter diesen und setzt ihn mit einem Stoß außer Gefecht, kombiniert Schusswaffe und Schwert und vieles mehr. Dem Spielspaß ist hier kein Ende gesetzt und bietet viele Möglichkeiten.
Auch die Art, wie man seine Waffen verwendet, wirkt sich auf das Spielgeschehen aus. Schießt man den Gegner ins Knie, geht er zu Boden oder bewegt sich nur mehr langsam fort. Alle gelernten Moves können kombiniert und mit bedacht eingesetzt werden, was wiederum einen großen Reiz des Spiels ausmacht.

Was sich jetzt kompliziert und sehr umfangreich anhört, ist aber sehr einfach. Zu jedem erlernten Move gibt es ein passendes Tutorial. Vergisst man wirklich einmal was zu tun ist, so kann man jederzeit im Hauptmenü nachschauen. Was vor drei Jahren also noch ein Wunschtraum war, wurde mit „Red Steel 2“ endlich realisiert. Die Bewegungserkennung ist mehr als nur gut geworden.

Und auf geht’s...

Das Spiel bietet stets einen mehr oder weniger frei zugänglichen Teil der Stadt, in dem sich auch ein stets gleich aussehendes Dojo (Übungshalle für japanische Kampfkünste) befindet. In diesem kann man Waffen kaufen oder seine Techniken verbessern. An diesen Orten findet man auch hin und wieder „Freunde“ und man wir nach und nach mit Missionen versorgt, die einem in das umliegende Gebiet befördern. Die Aufgaben werden im Laufe des Spielverlaufs immer schwieriger. Zu Beginn muss man beispielsweise noch Sendemasten aktivieren, später kommen auch noch optionale Aufgaben dazu, wie „Zerstöre 10 LKWs“ usw.

Für jeden Auftrag bekommt man Geld, welches man in Techniken und Waffen investieren kann. Auf den Streifzügen trifft man natürlich immer wieder auf die Schlägertrupps der Jackals. So wird man schrittweise mit dem Kampfsystem vertraut. Wie schon bei „Metroid Prime“ bleibt dabei die Sicht immer auf den Gegner gerichtet. Somit wird das Zielen deutlich einfacher, da mit dem Pointer nicht mehr die Kamera bewegt werden kann – ein großes Problem des Vorgängers.
Natürlich kann man die Kamerafunktion selber auch steuern und mit einem Druck auf den Z-Knopf kann man sich blitzschnell hinter einen anderen Gegner fokussieren.

Diese bedienen sich auch gerne der üblichen Waffen, wie den Schwertern oder Schusswaffen und haben in der Regel verschiedene Stärken, Schwächen und Angriffsmuster. Insgesamt aber ist die Anzahl an verschiedenen Gegnertypen recht überschaubar. In unregelmäßigen Abständen erscheinen aber immer wieder Bosse, die wieder erneut eine Herausforderung bieten.

Der Schwierigkeitsgrad des Titels ist schwankend. Oft fühlt man sich etwas unterfordert und auf einmal steht man schon wieder vor einer etwas schwierigeren Hürde. Allerdings ist dies auch der Zeitpunkt, an den man sehr gut beim Spielen feststellen kann, dass man an den neuen Aufgaben wächst und man immer mehr das Spielprinzip hinter Red Steel 2, welches darin besteht seine Angriffe zu kombinieren, versteht. Mit durchschnittlich nur zehn Spielstunden, währt dieser Spass allerdings nichts sehr lange.

Grafik und Optik

Wie schon erwähnt ist das Spiel im Cel-Shading-Look gehalten, welcher der Leistung der Wii-Konsole mehr als nur zu Gute kommt. Der Stil weiß in allen Punkten zu überzeugen. Die Feinde bewegen sich schnell und flüssig und auch die Schwertkämpfe sehen dank toller Animationen sehr gut aus.
Auf den Straßen Calderas ist aber außer den Kämpfen mit den feindlichen Trupps nur sehr wenig los. Man begegnet keinen anderen Charakteren und überhaupt ähnelt das ganze einer Geisterstadt

Musikalisch orientiert sich das ganze natürlich dem Western-Style, nachdem der Vorgänger noch sehr fernöstlich geprägt war. Die Lieder und Hintergrundmelodien wirken dabei zu jeder Zeit stimmig und passend, allerdings ohne besondere Highlights. Manche Stücke erinnern doch an die klassischen Tarantino-Filme. Die Soundeffekte sind sehr gut und klar. Feinde hört man schon von weitem miteinander Smalltalk halten und Explosionen hören sich klasse an. Obendrauf gibt es noch deutsche Synchronstimmen, die dem Spiel noch den letzten Schliff geben.

Fazit

Das Spiel hält was es verspricht. Dank der neuen Techniken verfügt es über einen eigenen Charme. Grafik und Sound sind überzeugend. Sobald man sich mit der Steuerung vertraut gemacht hat, ist das Spiel kampftechnisch sehr abwechslungsreich und reizt zum Lernen vieler neuer Moves. Kleine Wermutstropfen sind vielleicht die kurze Spielzeit und das seichte Missionssystem. Dem Spielspass selber tut dies aber keinen Abbruch. Die Fan-Wünsche nach dem ersten Teil wurden sehr gut umgesetzt und Ubisoft ist mit dem Spiel ein echtes Highlight gelungen. Fehlt nur noch ein passender Online-Multiplayer Modus.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
9

verfasst von „Neo2010“

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Vielen Dank an die Firma UBISOFT für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Mai.2010 - 09:56 Uhr