Spieletest: Pilotwings 64 N64

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Weitere Infos

Releasedate:
32. März 1997

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Specials: keine

Wie einst Leonardo träumt heute beinahe jeder Mensch davon, sich wie ein Vogel durch die Lüfte zu schwingen. Dank des amerikanischen Simulations-Spezialistens Paradigm ist dies zumindest für N64-Besitzer möglich geworden.

Als einer von sechs Flugschülern gilt es, den Umgang mit nicht ganz alltäglichen Flugmaschinen zu erlernen. Jeder Pilot besitzt individuelle Eigenschaften in Bezug auf Wendigkeit und Stabilität und muss entsprechend der Mission und des Gefährts ausgewählt werden. Natürlich stehen nicht alle der insgesamt sieben Gefährte von Anfang an zur Verfügung. Zunächst müsst ihr mit einem Drachenflieger, einem Raketenrucksack und einem Gyrochopter (eine Mischung aus Helikopter und Flugzeug) verschiedene Lizenzen erkämpfen. Erst dann dürft ihr euch nach und nach als fliegende Kanonenkugel, Fallschirmspringer oder mit Sprungstiefeln versuchen. Sind auch in diesen Missionen jeweils ein Bronze-Abzeichen erkämpft, geht es als "Vogelmensch" zu missionsfreien Flügen.

Die Standard-Missionen reichen vom "einfachen" durch Ringe Fliegen bis zu waghalsigen Stunts. So stürzt ihr euch beispielsweise mit dem Drachen einen steilen Berg herab. Für die maximale Punktzahl wird außerdem eine punktgenaue Landung verlangt. Die actionreichen Missionen des Gyrochopters, in denen man unter Anderem einen riesigen Roboter mit Raketen jagt, können jedoch die Trockenheit und Langsamkeit einiger Missionen nicht völlig ausgleichen.

Abgesehen vom Fallschirmsprung sind die Bonusmissionen aber ziemlich uninteressant. Als Kanonenkugel auf Zielscheiben zu fliegen ist viel zu einfach durch Ausprobieren und Mitschreiben verschiedener Abschusswinkel zu lösen. Hier würde ein Zufallsgenerator für mehr Abwechslung sorgen. Und mit Sprungstiefeln die Landschaft zu durchqueren ist schlicht langweilig.

Aber selbst diese fiktiven Fortbewegungsmittel verhalten sich absolut realistisch. Trägheit, Schwerkraft und Wind wirken sich naturgetreu auf die Bewegungen aus. Dadurch wird zum Beispiel die Landung mit dem Raketenrucksack auf kleinen Plattformen äußerst schwierig. Um alle Missionen perfekt zu meistern, braucht es also seine Zeit. Die einfach und intuitiv gehaltene Steuerung ermöglicht einen schnellen (Wieder-)Einstieg und treibt den Schwierigkeitsgrad nicht unfair in die Höhe.Mit Sonne, Wind und Schnee (der das Flugverhalten nicht beeinflusst) ist die Anzahl der Witterungsbedingungen leider etwas knapp ausgefallen. Aber zumindest passen sie zu den vier Inseln, die das Szenario des Spiels bilden.

Die Aufmachung des Spiels kann bedauerlicherweise nicht ganz mit dem Realismus mithalten. Die Grafik besitzt zwar viele Highlights, wie den zu verschiedenen Tageszeiten, und zeigt viel Liebe zum Detail. So wurden beispielsweise die USA exakt, natürlich verkleinert, als Insel nachgebildet. Allerdings gibt es auch genügend *gegenteil von Highlights* wie den völlig deplaziert wirkenden Mario-Kopf im sonst recht ansehnlichen Mount Rushmore. N64-typisch dürfen aus der Nähe unscharf wirkende Texturen natürlich nicht fehlen. Störend sind vor allem das hin und wieder auftauchende Ruckeln und die scheinbar willkülich auftretenden Ladezeiten zwischen den Missionen. Als Spiel der ersten Generation ist auch die PAL-Umsetzung miserabel. Kein anderes Spiel hat derart dicke PAL-Balken.

Auch die Ohren werden nicht gerade verwöhnt. Ein Musikstück pro Gefährt ist ziemlich dürftig, wobei ihre Qualität in Ordnung ist. Und aus Moterengeräuschen ist an Effekten nicht viel herauszuholen.

Fazit

PilotWings ist auf dem N64 derzeit konkurenzlos. Wer auf Action steht, sollte aber lieber zu Lylat Wars greifen, denn hier wurde der Schwerpunkt eindeutig auf Fluggefühl gelegt, das vor allem in der Ego-Perspektive überzeugt.

Grafik
7
Sound
6
Gesamt
8

verfasst von „Nik“

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Letzte Aktualisierung: 09.Juli.2000 - 18:08 Uhr