Spieletest: Paper Mario: The Origami King NSW
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Releasedate:17. Juli 2020




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Liebevoller, flüssiger Grafikstil
- Bisweilen heitere Dialoge
- Negativ:
- Stark gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
- Olivias Gamebreaks
Das war noch längst nicht alles
Das Kampfsystem ist in Paper Mario: The Origami King schon ein wenig komplex. Es ist einerseits schon interessant aufgebaut und mal was anderes als die üblichen rundenbasierten Prügeleien. Doch nach bereits nach sehr wenigen Spielstunden stellt sich das Gefühl der Langeweile ein. Im Grunde möchte man gern die Story erleben. Dass diese von Kämpfen unterbrochen wird, ist an dieser Stelle noch okay und im Grunde ein Stilmittel in so vielen anderen Spielen. Doch diese Prozedur der Anordnung ist ab einen gewissen Zeitpunkt nur noch störend. Zumal man das nicht einmal pro Kampf, sondern zu jeder Runde neu machen muss. Das ist irgendwann nur noch belastend und man ist dann nur noch bestrebt, den Gegnern auf der Oberwelt auszuweichen, weil man keine Lust an den Kämpfen hat.
Obendrein gesellt sich dann die Frage hinzu, wozu man das überhaupt macht. Denn das einzige Feedback nach einem Kampf, sind Münzen. Es gibt Münzen für den Sieg, einen Münzbonus für die Anordnung und einen weiteren Bonus, wenn man den Kampf unbeschadet überstanden hat. Zusätzlich kann es noch Münzen oder Items geben, wenn Ihr vom Kampfgeschehen in die Oberwelt wechselt. Da „explodiert“ der frisch besiegte Gegner dann und hinterlässt noch ein paar Schnipsel, Trinkgeld und mit viel Glück einen großen Münzbeutel bzw. ein Item. Was es nicht gibt sind beispielsweise Erfahrungspunkte oder irgendwie ein Level-Up. Letzteres gibt es in einer abgewandelten Art und Weise nach dem ersten Boss bei einem Toad zu kaufen. Die bei ihm erhältlichen Power-Ups geben Euch mehr Schadenspunkte, Angriffspunkte und Zeit für euren Anordnungszug. Diese Power-Ups sind nicht gerade kostengünstig und erklären die vorherige Flut an Münzen. Und schnell wird einem als Spieler klar, dass es in diesem Spiel weitere Upgrades zu diesen Power-Ups gibt, die vermutlich noch teurer sind. Man muss also noch mehr Kämpfe bestreiten, um Münzen zu erhalten. Ab einen gewissen Zeitpunkt könnt Ihr schwächere Gegner ganz klassisch an der Oberwelt durch einen Kopfsprung bzw. durch einen Hammerschlag k.o. machen. Das gibt jedoch bei weitem keine Massen an Münzen, sondern eher ein spärliches Trinkgeld. Ist man also auf Münzen angewiesen, so muss man sich den Kämpfen stellen.
Genau hier ist vielleicht die größte Schwäche des Spiels auszumachen. Man braucht die Münzen einerseits, doch das Kampsystem wird sehr schnell sehr langweilig, so dass man nach einer gewissen Zeit dazu neigt, Gegner auf „dem kurzen Dienstweg“ platt zu machen oder denen aus den Weg zu gehen. Zudem sind plattgemachte Gegner nicht auf ewig weg. Sie spawnen wieder, wenn ein Gebiet erneut betreten wird. Da darf man tatsächlich froh sein, dass es ab einen gewissen Zeitpunkt im Spiel zusätzliche Kampfgefährten im Spiel gibt. Jeder Hitpoint, der zusätzlich ausgeteilt wird, kann den Kampf schneller beenden.
Witzige und nervige Dialoge
Neben dem Kampsystem gibt es noch eine weitere Komponente, die in diesem Spiel für zwiespältige Gefühle sorgt - die Dialoge. Diese sind bisweilen sehr amüsant gestaltet und nicht selten mit Flachwitzen bestückt. Doch wenn jeder gefundene bzw. befreite Toad etwas zum Besten gibt, dann wird es irgendwie langweilig auf Dauer. Erschwert wird die Angelegenheit, dass man die Dialoge nicht skippen; alternativ vorspulen kann. Sprecht Ihr also aus Versehen einen NPC an, dann müsst Ihr euch den Dialogen auch aussetzen.
Doch die eigentliche Krone wird durch einen ganz bestimmten NPC aufgesetzt. Eure ständige Begleiterin Olivia quasselt gern mal in einer Tour. Selbstverständlich ist vieles nur gut gemeint, mit wertvollen Tipps und dem ganzen Drum und Dran. Eigentlich ist sie wie Navi aus Ocarina of Time. Jedoch nur redefreudiger. Dass es anfangs im Spiel aufgrund Tutorial zu einem erhöhten Redebedarf kommt, das ist verzeihlich. Wenn jedoch der Spielfluss ständig durch aufgezwungene Gespräche unterbrochen wird (und an dieser Stelle sei erinnert: kein Skip, kein Vorspulen), dann verliert das Spiel rasch an Fahrt. Das Kampfsystem tut dabei sein Übriges.