Spieletest: Ori and the Will of the Wisps NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. September 2020

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Hinreißendes Design
perfektes Preis-Leistungsverhältnis
träumerische Story, hervorragender Umfang
grandioses, fließendes Gameplay
Negativ:
Minimale Bugs und Freezes
z.T. Entscheidungshürden durch Möglichkeitenvielfalt

Die Ori-Spiele, welche beides Platformer im Metroid-Stil sind, werden aus unterschiedlichen gründen hoch gelobt und von Presse wie Spielern gefeiert. Warum dies so ist und nun auch Moon Studios zweites Ori Abenteuer den Weg zur Switch gefunden hat, lest ihr in diesem Test.

Eine weitere Reise beginnt

Die Geschichte, in die wir geworfen werden, beginnt mit dem Eulen-Waisen Ku und dem kleinen Geist Ori. Auf einem gemeinsamen Flug-Abenteuer durch den Wald kommen die beiden in ein Gewitter und werden voneinander getrennt, als die Flugkünste der liebenswerten Kleineule versagen. Kurzerhand finden sich beide an unterschiedlichen Enden des Waldes wieder, sodass von nun an unser Auftrag sein wird, die beiden wiederzuvereinen. Dies wird nicht nur mit magischen Videosequenzen begleitet, in denen wir die dramatischen Erlebnisse geschildert bekommen, sondern auch durch die Begegnungen mit allerlei Fabelwesen gestützt, die uns den ein oder anderen Hinweis zur Wahl des Weges geben.

Während der Reise gilt es einiges zu entdecken: Wir graben uns durch Tunnel, erklimmen Anhöhen und besiegen die verschiedensten Gegner mit unseren Fähigkeiten, die wir gemäß des Fähigkeitenbaumes mit der Zeit erweitern. Wo wir am Anfang den Doppelsprung und den Dash gezielt einsetzen, uns mit der Geisterklinge zur Wehr setzen und später mit Hammer auf die Gegner einschlagen, ergänzt der Bogen mit einem dreiteiligen Pfeil unser Arsenal mehr als prächtig. Mit der Zeit gesellt sich auch ein Greifhaken dazu oder ein Feder-Gleitschirm, der nicht nur das horizontale Gameplay bereichert, sondern auch die taktische und erkundungstechnische Raffinesse erhöht.

In einzelnen Levelabschnitten erwarten uns neben den vielen kleineren Widersachern auch größere Boss-Gegner. Egal ob widerlicher Riesen-Spinne oder Käfer-Guru, wir müssen allen den Gar aus machen und werden dabei stetig stärker gefordert, unser Repertoire an Fähigkeiten und Waffen getimed zum Einsatz zu bringen.

Vereinzelt war zu hören, dass gerade im Vorgänger Ori and the Blind Forest die Speicherpunkte zu weit auseinander lagen, die Schwierigkeitsgrade und gerade die Einsteigerfreundlichkeit suboptimal waren. Daran haben Moon Studios intensiv gearbeitet. Nun gibt es ein Autosave an allen Ecken und Enden. Stattdessen werden wir nun in der großen Spielwelt mit so vielen Nebenaufgaben konfrontiert, dass es zeitweilig etwas überwältigend sein kann, wohin man zuerst gehen, welchen Gegner man zuerst niederringen oder welche Passage zuerst erkunden soll.

Wenn die Augen leuchten

Ein Highlight von Ori and the Will of the Wisps ist natürlich ungefragt die Präsentation. Der Titel kommt derart schön daher, dass man auch beim Spielen immer mal wieder einfach nur innehält - sofern wir nicht gerade in einem auf Zeit basierenden Stück gefangen sind – und staunt. Die Detailverliebtheit der Entwickler spricht gefühlt aus jedem Pixel des Spiels. Die Wassereffekte sind atemberaubend, die Beleuchtungs- und Wettereffekte wortwörtlich magisch und die Dynamik der Umgebung ist wunderschön gestaltet und ausbalanciert. Hinzu kommen regelmäßig beeindruckende Animationen, die Hand in Hand mit klugen Rätseln gehen. Doch nicht nur im Gamedesign und Gameplay macht Ori and the Will of the Wisps alles richtig, auch die Interfaces sind hervorragend. Wir werden mit einem stufenlosen Fähigkeiten- und Upgrade-System bedacht und können uns ebenso in Windeseile einen Überblick über Sammelobjekte wie die Lichtfragmente verschaffen.

Hinreißend ist weiterhin, dass das Spiel fast durchgängig an den 60 frames per second kratzt und im Docked-Mode ca. 900 Pixel erreicht. Es ist also unbedeutend, ob ihr das Abenteuer unterwegs oder zuhause genießt, hübsch ist es jederzeit. Dennoch muss fairerweise erwähnt sein, dass gerade knifflige Passagen mit einem Pro Controller deutlich einfacher zu meistern sind, als im Handheld-Modus, gerade der normalen Switch.

Beruhigende Klänge

Durch das gesamte Spiel hinweg weiß es Moon Studio mit beruhigenden, entspannten Klängen zu überzeugen. Diese gewinnen natürlich an Dynamik, wenn es das Szenario erfordert und Ori Bedrohung erfährt. Insgesamt werden hier aber zum malerischen Setting die entsprechenden Soundtracks geliefert, die sich mühelos in das Spielgeschehen einbetten.

Wenn der Hunger gestillt, der Appetit aber noch groß ist

Auch wenn der Titel von vorn herein durch seine Ambitionen gegenüber dem Vorgänger eine beachtliche Spielzeit ermöglicht, wird durchweg deutlich, dass man sich mehr wünscht. Nicht mehr im Sinne eines besseren Spiels, sondern mehr insofern, dass Ori and the Will of the Wisps einer dieser Titel ist, von dem man nicht genug bekommen kann. Der Entwickler hat sich intensiv mit dem Nutzerfeedback auseinandergesetzt und an vielen Mechaniken, den Welten und dem fießenden Gameplay gefeilt. Dies sorgt dafür, dass das Spiel enorm viel Spaß macht und permanent so viel Atmosphäre vermittelt, dass man beim Abspann nichts anderes wünschen kann, als auch künftig neue Abenteuer von Ori und seinen Freunden erleben zu dürfen.

Fazit

Ori and the Will of the Wisps knüpft nicht nur inhaltlich ein Stück weit dort an, wo the Blind Forest aufgehört hat, sondern perfektioniert die Formel des verträumten Platformers, der um den sympathischen Protagonisten Ori gesponnen wird. Die Wow-Momente lösen sich dabei in Kleinstabständen ab: die orchestrale Begleitung, die verzaubernden Kulissen, das märchenhafte Level-Design und das leichtgängige Gameplay mit einem fulminanten Fähigkeiten- und Talente-Baum betten Ori and the Will of the Wisps in eine erinnerungswürdige Geschichte mit emotionalem Tiefgang. Insgesamt ein wahres Meisterwerk von Moon Studios, das glücklicherweise nun auch der breiten Zielgruppe Nintendos zugänglich ist.

Grafik
10
Sound
9.5
Gesamt
9.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma XboxGameStudios für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 27.Oktober.2020 - 10:30 Uhr