Durch die Zusammenlegung der Episoden hätte man die Mängel des Originals reduzieren können. So wird ein an sich solides Action-Adventure durch abwechslungsarme Materialsuchen getrübt. Besitzer der Wii-Version sollten sich fragen, ob der Marineford-Modus einen erneuten Kauf rechtfertigt. Denn die Portierung weißt kleinere Mängel auf und Episode 2 wird in Europa wieder getrennt.
Spieletest: One Piece: Unlimited Cruise SP 3DS
Weitere Infos
Releasedate:10. Februar 2012



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Speicherstand soll in Episode 2 weiterverwendet werden können.
Plus / Minus
- Positiv:
- Humorvoll inszeniert
- Neuer Missions-Modus
- Sprachausgabe (nur japanisch)
- Negativ:
- Eher was für One-Piece-Fans
- Material-Suche langatmig
- Portierung könnte besser sein
- Episode 2 und VS-Modus fehlen
Materialschlacht
One Piece wurde also von einem reinem Kampfspiel zu einem Action-Adventure erweitert. Zwischen den Auseinandersetzungen mit Bossen und Schlammpuppen hat man viele nette Nebenbeschäftigungen wie Angeln oder Kochen eingebaut. So wäre es zumindest in klassischen Genre-Vertretern wie The Legend of Zelda: Skyward Sword der Fall.. Denn in Unlimited Cruise werden „Sidequests“ zur Hauptaufgabe Pflicht. Denn Gabri will nicht nur normale Materialien durch den Verzehr in Punkte umwandeln, sondern auch ganz spezielle Items, um den Weg frei zu machen, die man sonst nur zur Stärkung der Charaktere verwendet hätte.
Das Sammeln kann zwar Spaß machen, aber nur wenn man auch alle Zutaten findet. Denn oft weiß man nicht, wo man suchen soll, oder der wertvolle Käfer ist geflohen, und ihr müsst einen Neuen finden. Oder ihr müsst aus jenen Materialien Items, Essen oder Tränke herstellen, um den Weg zu öffnen. Der große Unterschied zu Zelda ist, dass Items entweder leicht zu finden waren, oder nur optional eure Waffen stärker machten. Hier wirkt es leider so, als wollte man die Spielzeit künstlich verlängern, um das Spiel auf zwei Episoden auf zu teilen… Was man durch die Zusammenlegung auf ein Spiel vielleicht hätte ausbessern können. Bei 8 Inseln hätte man das Geschehen nicht unnötig in die Länge ziehen müssen…
Land in Sicht!
Die Inseln sind verschieden thematisiert: Waldinsel, Schluchteninsel (ein Felslabyrinth), Eisberginsel und die Höhleninsel. Doch diese sind alle unbewohnt und nicht sonderlich prägnant gestaltet. Die wesentlich interessanteren Inseln findet ihr in Episode 2, die in Europa ja leider nicht mit von der Partie ist…
Um die Prüfungen zu bestehen muss die Crew nicht nur Inseln erkunden, sondern wie bereits in früheren One Piece-Spielen Bosse besiegen. Diese werden von bekannten Charakteren aus der Serie vertreten. Dazwischen muss man sich im Sinne eines „Beat’em’Ups“ gegen schwächere Gegner durch das Level kämpfen. „Schwach“ trifft es auch sonderlich gut, denn sie sind höchstens ein lästiges Hindernis, und sollte man einmal umkippen hat man immer noch acht Reserve-Mitglieder zur Verfügung. Wesentlich spannendere Kämpfe kommen auch hier erst in Episode 2 zum Tragen, da man hier über optionale Kampfstile der Figuren verfügt und daher auch die Gegner ein wenig mehr Strategie erfordern. Dafür sind die Bossgegner umso stärker.
Wer erwartet hat, mit der Thousand Sunny epische Schiffsschlachten zu schlagen (wie in Skies of Arcadia oder anderen Piratenspielen), der wird hier leider auch enttäuscht. Man hat zwar Zugang zu den Maschinenräumen und zu den Kanonen, diese stehen jedoch nur zur Zierde da, und auch erst in Episode 2 kann man Fahrzeuge wie die Mini-Merry benutzen zur Erkundung von bestimmten Inseln nutzen…
Mann über Port!
Wie fuktioniert die Portierung? Leider hat die Framerate an manchen Stellen ein klein wenig an Fluss verloren. Auf der Thousand Sunny und in großen Handgemengen (z.B. auf der letzten Insel), kann es manchmal zu kleinen slow-downs kommen, was auf der Konsole seltener der Fall war. Auch das Kantenflimmern ist immer noch da, und sticht vor allem bei eingeschaltetem 3D-Effekt mehr heraus. Daher trägt der Effekt nicht viel zur Atmosphäre bei. Auch manche Hintergrundtexturen mussten beim Farbspektrum einbüßen, wodurch manche Verläufe zu harten Übergängen werden.
Dafür holt der Titel sehr viel aus den kleinen 3DS-Boxen heraus. Man merkt am Sound kaum Unterschiede zur Konsolen-Version. Die Melodien sind an die Serie angelehnt, und können durchaus zum Ohrwurm werden.
Dafür funktioniert die Steuerung ein wenig besser. Der Sprint kann jetzt über einen einfachen Knopfdruck aktiviert werden, was auf der Konsole mit einem „Doppelklick“ des C-Knopfes doch relativ umständlich war. Außerdem hat man auf Schüttelsteuerung verzichtet, und jene Kommandos auf X gelegt. Manche Items werden allerdings über den Touchscreen aktiviert und angesteuert. Items, Charakterwechsel und zusätzliche Informationen erscheinen jetzt auf dem Touchscreen, was den kleineren 3D-Bildschirm an Inhalt entlastet. Vier spezielle Items sind die Spitzhacke, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder Materialien auszugraben, die Angel und das Fangnetz, um Tiere einzufangen sowie einen Staubsauger um Gift und Materialien aufzusaugen.
Ihr werdet übrigens äußerst gemächlich in die Vielfalt des Spiels eingeführt: Die Vielfalt an Kombos muss erst erlevelt werden. So könnt ihr anfangs bewusst nur wenige Angriffe ausführen, und lernt mit der Zeit stärkere, aber komplexere Angriffe. Aber keine Angst: Street Fighter-Kombos bleiben euch erspart.
Was ist also neu?
Trotzdem haben Besitzer der Wii-Episode einen Grund, sich auch die 3DS-Portierung anzusehen. Der Versus-Modus wurde zwar entfernt, dafür gibt es aber den Marineford-Modus. Dieser basiert auf der großen Schlacht im Marine-Hauptquartier aus der Serie. Ihr könnt hier eure Lieblingskämpfe in Form von Missionen nachspielen, unterstützt wird das ganze durch Film-Sequenzen, die zwischen den Missionen abgespielt werden.
Hier seid ihr nicht nur auf die Strohhüte beschränkt (v.a. da ja nur Ruffy am Handgemenge teilnimmt) sondern könnt die Schlacht auf allen Seiten übernehmen. Hierbei werden sequentiell Pfade auf einem Spielbrett freigeschaltet, die bspw. den Weg der Whitebeard-Piraten, der Impel-Down Insassen (und Ruffy), der Samurai oder der Marine-Soldaten beschreibt. Hierbei wurden auf sämtliche Adventure-Elemente wie Level-Ups oder Items verzichtet. Daher dauert der Spielmodus auch nur ca. 2-3 Stunden, inklusive Filmsequenzen. Wer also diesen Kampfmodus bevorzugt, sollte vielleicht eher überlegen One Piece: Gigant Battle auf dem Nintendo DS aufzutreiben, da dieses Spiel sich ebenfalls auf den Kampf fokusiert hat.
Außerdem gibt es wieder den Boss-Kampf und den Survival-Modus. Dort könnt ihr nicht nur die Strohhüte, sondern auch andere Charaktere steuern, sofern ihr sie freigeschaltet habt – und ist in der 3DS-Version auch die einzige Möglichkeit Charaktere zu spielen, die nicht auf dem Marineford waren. Hierbei kämpft ihr mit der Figur eurer Wahl gegen jede Menge Gegner und versucht dabei, so lange wie möglich zu überleben. Neue Charaktere aus dem Marineford-Modus können hier auch freigeschaltet werden.
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Vielen Dank an die Firma Namco Bandai für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Februar.2012 - 15:04 Uhr