Mit etwas mehr Umfang im Storymodus und dem Verzicht auf alberne Minispiele hätte sich Need for Speed The Run wesentlich besser aufstellen können. So führen viele kleine Macken dazu, dass der Titel weit hinter seinem Potential zurückbleibt. Neben der ansehnlichen Optik und dem gelungenen Sound könnten noch der Mehrspielermodus und die Challenges punkten. Diese sind allerdings ohne Mitspieler mehr als hinfällig. Da nützen einem auch die 40 freischaltbaren Fahrzeuge nichts, da man diese eben nur im Multiplayer verwenden kann. Schade, dass der erste Ableger der berühmten Serie auf dem 3DS so unrund läuft. Wer kurzen Rennspaß für zwischendurch sucht oder Spieler kennt mit denen er sich in dem Titel messen kann, für den könnte das Spiel aber trotz seiner Schwächen interessant sein.
Spieletest: Need for Speed: The Run 3DS
Weitere Infos
Releasedate:17. November 2011



Anzahl der Spieler: 1-8
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- gute Sprachausgabe
- ansehnliche Optik
- reale Fahrzeuge
- Negativ:
- sehr kurz
- nervige Minispiele
- starres Fahrverhalten
Seit über 15 Jahren versorgt EA die Spieler mit immer neuen Ablegern der Need for Speed Serie. Auch Nintendos Konsolen werden hiervon natürlich nicht ausgeschlossen. Der letzte Ableger Need for Speed: Hot Pursuit zeigte allerdings, dass man sich einige Fassungen wohl besser sparen sollte. Mit The Run versucht das Rennspiel nun auf Wii und 3DS erneut Fuß zu fassen. Ob EA dies gelingt, könnt ihr im folgenden nachlesen.
Heißer Ritt
Die Story ist eben so schnell erzählt wie euer fahrbarer Untersatz von 0 auf 100 beschleunigt hat. Ihr schlüpft in die Rolle von Matt, einem ehemaligen Rennfahrer, der bis zum Hals in Schulden steckt. Um ihm zu verdeutlichen, dass sie ihr Geld gerne wieder zurück hätten, versenken seine Schuldner ihn kurzerhand mit seinem Wagen im Hafenbecken.
Nachdem es ihm gelungen ist dem nassen vermeintlichen Grab zu entfliehen, trifft er auf eine mysteriöse rothaarige Unbekannte, welche ihm einen Weg aus dem Schlamassel anbietet.
Er soll sie als Beifahrer bei einem Rennen, genannt The Run, quer durch die Staaten von San Francisco nach New York, mitnehmen.
Ihre Motive hierfür erläutert sie euch nicht. Da euch allerdings auch die Alternativen ausgehen, willigt ihr ein und beginnt eine halsbrecherische Jagd durch das ganze Land.
Während des Rennens wird nicht nur Matt von seiner Vergangenheit in Form seines ehemaligen Rennfahrkollegens eingeholt, sondern auch seine Beifahrerin scheint mehr zu sein als sie zugibt.
Scheinbar waren die Entwickler des Titels der Meinung, dass es Pflicht sei bei einem Nintendospiel auch Minispiele zu integrieren. Dementsprechend müsst ihr mit Hilfe des Touchscreens Reifen wechseln, eure Bolide umlackieren oder anderweitige nervige Aufgaben erledigen. Im Gegensatz zu so manch anderem Rennspiel bietet The Run zumindest durch die Hintergründe der beiden Fahrzeuginsassen etwas Abwechslung und Anreiz die Story weiter zu verfolgen. Diese Minispiele unterbrechen den Spielfluss nicht nur, sie nehmen dem Titel auch ein Stück weit seine Ernsthaftigkeit. Und als wäre das noch nicht genug, schaltet das Spiel stellenweise in eine Art Aktionsmodus. Hier muss durch gezieltes Ausweichen, Beschleunigen oder Abbremsen verhindert werden, dass es zu einem Unfall kommt. Diese Szenen werden oftmals so unvermittelt eingeblendet, dass ein Crash beim ersten mal fast nicht zu vermeiden ist. Wie auch bei den Minispielen wird hier versucht den Titel an Stellen aufzuwerten, wo es gar nicht nötig gewesen wäre.
Eine längere Spielzeit wäre hingegen sehr zu begrüßen gewesen. Nach nicht mal zwei Stunden kann man The Run als Erster beenden und die Verwirrungen der Story auflösen.
Dabei hat der Titel durchaus positive Ansätze: Durch gekonntes Fahren kann, ähnlich wie bei Driver : San Francisco, Nitro gesammelt und in einen Geschwindigkeitsboost umgewandelt werden. Wer also immer fleißig driftet, das Gaspedal möglichst durchdrückt und waghalsige Überholmanöver durchführt, der kann sich stets über das gewisse Etwas an Motorleistung freuen.
Durch gekonntes Fahren, die erfolgreiche Beendigung von Missionen und das erreichen von Meilensteinen in deiner Fahrerkarriere steigt nicht nur das Einkommen sondern auch der Rang. Je höher die beiden sind, umso mehr Zugang bekommt ihr zu neuen Boliden und Tuningoptionen für selbige. Insgesamt gibt es 40 Fahrzeuge die freigeschaltet werden wollen. Diese teilen sich in die Kategorien Klassiker, Sportwagen, Hochleistungswagen, Exoten, und Supersportwagen. Natürlich hat jede Klasse eigenen Vor- und Nachteile. So unterscheiden sich die Fahrzeuge nicht nur in Beschleunigung und Endgeschwindigkeit, sondern zum Beispiel auch in ihren Drift- und Kurvenverhalten.
Die Modi
Neben dem doch etwas kurz geratenen Storymodus wartet das Spiel noch mit einigen Optionen für den Einzel- und Mehrspielspaß an.
In den Challenges gilt es, verschiedene fahrerische Herausforderungen zu meistern. Je nachdem wie und wie gut diese besatnden werden, erhält man Prämien und Zutritt zu weiteren Challenges. Die Rekorde in den einzelnen Herausforderungen werden dabei in eurem Log gespeichert und können mit denen von Freunden verglichen werden. Insgesamt gibt es sechs Arten von Challenges: Sprint, Abfangjagd, Kontrollpunkt, Überleben, Tempojagd und Radarfalle. Die Fahrzeugklassen werden euch dabei vorgegeben.
Im sogenannten Autolog findet ihr vom System vorgeschlagene Events. Diese basieren auf euren Resultaten im Storymodus und gegebenenfalls auf von Freunden empfangenen Daten. Durch erfolgreich absolvierte Autolog-Empfehlungen erhaltet ihr zusätzliche Prämienzahlungen. Neben den Empfehlungen von Freunden können auch Autologdaten von Fremden via StreetPass empfangen werden.
Wer lieber den direkten Vergleich sucht, der kann sowohl lokal als auch online auf die Suche nach anderen Spielern gehen. Hierbei gibt es die verschiedenen Modi Sprint, für normale Rennen und Cops gegen Racer für eine teambasierende Verfolgungsjagd.
Anhand der von euch gewählten Fahrzeugklasse wird im Onlinemodus versucht passende Gegner zu finden. Leider hat dies im Test nie funktioniert. Ob es an mangelnden Spielern oder einem Fehler lag, konnte nicht festgestellt werden.
Technik
Wie auch in vielen anderen Bereichen ist auch die Optik des Spiels zweigeteilt. Während die Rennstrecken und das drum herum sehr ansehnlich ist, wirken die Auto teilweise hölzern und deplatziert. Ein beleuchteter Polizei-Dodge fügt sich hier zum Beispiel wesentlich besser ins Bild als ein kantiger Golf. Die Zwischensequenzen im Comicstil sind zwar momentan modern und sehen auch nicht schlecht aus, aber die Konsole gibt, wie andere Spiele zeigen, auch durchaus mehr her.
Der 3D-Effekt ist in jedem Part des Spieles sehr gut sichtbar und verstärkt das von Haus aus schon hohe Geschwindigkeitsgefühl des Titels zusätzlich.
Akustisch punktet der Titel sowohl mit seiner komplett deutschen Sprachausgabe als auch mit der von Dubstep bis Hip-Hop reichenden Musikuntermalung.
Die Steuerung der Vehikel geht gut von der Hand. Leider ist die Fahrphysik nicht besonders ausgereift, weswegen es schon fast roher Gewalt bedarf die Bolide in den Graben zu befördern.
Auch die Erkennung des Touchscreens ist bei den schnell einsetzenden Aktionsequenzen eher suboptimal.
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Vielen Dank an die Firma EA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Dezember.2011 - 22:09 Uhr