Spieletest: Naruto: Ninja Council - European Version NDS
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Releasedate:5. Oktober 2007



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- viele Charaktere
- guter Touchscreen-Einsatz
- Negativ:
- monotones Gameplay
- Steuerung mit Schwächen
Kinder aus den 80er Jahren hatten noch echte Helden: David Hasselhoff, Chuck Norris, Sylvester Stalone, Jean Claude van Damme und nicht zuletzt der große Michael Dudikoff. Letzterer dürfte einigen von euch aus den ersten beiden Teilen der trashigen „American Fighter“-Saga bekannt vorkommen, bei dem er mit einhundert Prozent Testosteron und gepflegten Roundhouse-Kicks ganzen Ninja-Trupps das Fürchten lehrte. Er war ein Ninja, und zwar ein American Ninja. Yeeha.
Naruto kann noch viel von Michael Dudikoff lernen.
Wie viel knochenhartes Training und erbarmungslose Selbstdisziplin aber hinter einer solchen Ninja-Karriere stecken, konnten die Filme trotz vieler Montagen nicht beleuchten. Ein Glück, dass es Naruto gibt! Die Anime-Serie, die auf den Manga von Masashi Kishimoto beruht, setzt sich nämlich genau mit diesem Thema auseinander und zeigt, wie man sich das Leben eines Ninja-Schülers vorzustellen hat. Die Hauptrolle spielt der freche, aufgedrehte Kampfkunst-Student Naruto Uzumaki, der stets nach Abenteuern und Anerkennung trachtet und sich zum Ziel gesetzt hat, ein Hokage zu werden, ranghöchster Ninja seines Dorfes. Nachdem kurz nach seiner Geburt ein Fuchsmonster namens Kyûbi in seinem Körper versiegelt wurde, trägt Naruto diese gewaltigen, aber auch dunklen Mächte in sich.
In Japan sind schon unzählige Videospiele zur Serie erschienen, bei uns veröffentlich Nintendo parallel zur TV-Serie erweiterte „European Versions“ der Games. Jetzt ist Naruto auch hierzulande auf dem Nintendo DS angekommen – und kann eigentlich gleich wieder gehen.
Michael Dudikoff sollte Naruto Tiefschläge beibringen.
Wie es sich für die Ninja-Thematik anbietet, lässt sich Naruto: Ninja Council als typisches Beat’em Up mit einer feinen Prise Touchscreen bezeichnen. Ihr hüpft und prügelt mit den ganz ordentlich animierten, zweidimensionalen Stars der Serie über mehrstöckige Kampfplätze wie etwa japanische Tempel, Minen oder verschneite Gebirge. Narutos Welt ist gefährlich: Treibsand, Riesenfische und Abgründe solltet ihr bei der Keilerei nicht übersehen. Trotz der Hindernisse fallen die Umgebungen recht einfallslos aus - mehr Action im Hintergrund und Interaktionsmöglichkeiten wären wünschenswert gewesen.
Michael Dudikoff würde nicht nach Nudelsuppen Ausschau halten.
Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist der Missions-Modus, bei dem euch auf einer Menütafel eine Reihe unterschiedlicher Aufgaben zu Wahl stehen. Mit absolvierten Aufträgen werden dann neue, schwierigere Herausforderungen freigeschaltet. Schnell werdet ihr jedoch merken, dass sich diese sehr ähneln. Irgendwie geht es immer darum, Konkurrenten zu besiegen oder ihnen 50% ihrer Lebenskraft zu rauben, eine Zahl von Biestern (Fledermäuse, Schlangen, Wölfe etc.) aus dem Weg zu räumen oder Nudelsuppen, Schriftrollen, Medikamente oder Waffen aufzuspüren. Tumbe Gegner stellen sich euch in den Weg, die des Öfteren zufällig in eurer Nähe erscheinen und euch keine Zeit mehr zum Ausweichen oder Blocken lassen. Die Steuerung ist nur wenig komplex, funktioniert aber solide, wenn man sich erst einmal auf ihre Schwächen eingestellt hat. Naruto, Sasuke, Sakura und noch etwa zwanzig Helden des Manga unterscheiden sich beim Kämpfen kaum untereinander. Daher werden wohl nur die Fans die große Fülle an Charakteren zu schätzen wissen, allen anderen spüren beim Gameplay nämlich keinen Unterschied. Mit Y packt euer Fighter die Fäuste aus, mit A werden verschiedene Sprünge, darunter auch ein Doppel- und Wandsprung, ausgeführt. Befindet ihr euch eng an eurem Widersacher, werft ihr ihn mit X beherzt über euch. Ansonsten greift ihr mit X zu Distanzwaffen wie Shuriken oder Kunai, von denen einige nur einmal, andere ohne Begrenzung einsetzbar sind. Die rechte Schultertaste dient der Verteidigung, mit der linken teleportiert ihr euch im besten Fall hinter euren Feind. Ein großes Manko stellen die fehlenden tiefen Schläge und Tritte dar. Naruto und Co. können sich zwar ducken, aber nicht wehren. Das ist frustrierend, gerade wenn ihr kleinere Gegner besiegen müsst, die sich dann auch noch auf einer Schräge befinden und sich schnell hin- und herbewegen.