Spieletest: Mind Quiz Gehirntraining 3D 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
10. November 2011

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Strategien und Tipps
Negativ:
sich wiederholende Übungen
mangelnde Abwechslung
wenig motivierend

Auf dem DS war „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ wohl einer der meistverkauften Titel für den Handheld. Auch Ubisoft versuchte 2008 mit „Gehirntraining“ einen Fuß in die Denksportsparte zu setzen. Natürlich konnten sie erstgenannten Titel nicht das Wasser reichen. Dennoch versuchen sie es auf dem 3DS erneut und wollen mit Mind Quiz – Gehirntraining 3D den „Erstbonus“ für sich zu nutzen. Ob dies gelungen ist, erfährt ihr im folgenden Test.

Professor Ian Robertson

Zu Beginn des Spiels wird man von Professor Ian Robertson begrüßt. Im wirklichen Leben ist dieser Professor für Psychologie am Institut für Neurowissenschaft am Trinity College in Dublin. Bekannt ist er durch seine Forschungen auf dem Gebiet der kognitiven Neuropsychologie.

In Fachkreisen ist er sehr anerkannt und das Spiel hätte also einen berühmten Paten. Mind Quiz wirbt damit, dass es für die geistige Fitness sehr wichtig ist, „den Geist rege zu halten“. Doch gleich vorweg lässt sich sagen, dass das Game mehr verspricht, als es wirklich hält.

90-Tage-Training

Der Titel ist in Form eines 90-Tage-Trainings aufgebaut. Jedes Tagespensum besteht aus vier verschiedenen Aufwärmspielen und einer anschließenden Challenge. Diese ist im Prinzip die Überprüfung der geistigen Fähigkeiten. Die Ergebnisse der Tests werden gespeichert und mit Buchstaben (A, B, C...) benotet. Im Fortschrittstacker lässt sich der individuelle Fortschritt verfolgen, denn dort werden die Ergebnisse mittels Balkendiagramm der einzelnen Tage dargestellt.

Natürlich lassen sich mehrere Einheiten auch hintereinander absolvieren und ein Warten ist nicht nötig. Nach bestimmten Challenge-Spielen belohnt einem der Professor mit Tipps und Techniken, welche nicht nur für das Spiel, sondern auch fürs echte Leben von Nutzen sein könnten. Hin- und wieder erfährt man auch einige Fakten über das Gehirn selbst.

Learning by doing

Ein weiterer Slogan von Gehirntraining 3D ist: „Der Schlüssel zum geistigen Training ist, dass du dich gut AMÜSIERST!“. Diese Aussage fasst den Titel in einem Satz zusammen. Spaß kann man mit dem Spiel auf alle Fälle haben, aber an der Gehirntrainingsfunktion lässt sich stark zweifeln. Die "Minispiele" sind teils interessant, teils wieder total öde. Da es pro Trainingskategorie nur 5 Spielchen gibt, kann man sich vorstellen, wie oft sich in 90 Tagen das Übungsmaterial (zwar mit anderen Beispielen) wiederholt. Der Trainingseffekt wird eher vorgeflunkert und Fortschritte sind kaum feststellbar. Bestreitet man sogenanntes Aufwärmspiel, muss man mindestens eine C-Benotung in jeder Kategorie erreichen, damit die Challenge freigeschaltet wird. Teilweise muss man ja wirklich überlegen oder schnell handeln, um gut abzuschneiden. Aber wo bitte bleibt der Trainingseffekt, wenn diese Übungen, obwohl sie noch äußerst kurz sind, pro Tag nicht einmal variieren?

Probleme, die eventuell bei der Erstabsolvierung auftreten, lassen sich ohne jeglichen Lernprozess beim neuerlichen Besuch beseitigen. Die Aufwärmspiele sind einfach dieselben (ohne jegliche Veränderung). Bei vielen Aufgaben weiß man nach dem ersten Mal wie es geht und durchläuft wie der Blitz den neuerlichen Versuch mit Bestnote. Mann oh Mann, der Titel verbessert deine Gehirnleistung einfach in Sekundenschnelle...

Gameplay

Grundsätzlich wird Mind Quiz über den Touchscreen gesteuert. Das Spiel verzichtet auf großartige Grafiken und aufwendige Menüs. Der 3D-Effekt ist ein netter Zusatzeffekt, aber man kann auch getrost darauf verzichten. Die Hintergrundmusik ist kaum erwähnenswert. Sie stört nicht, aber bringt das Spiel auch nicht auf Vordermann.

Die Übungen unterteilen sich in vier Kategorien: Merkspiele, Zahlenspiele, Bildspiele und Wortspiele. In jeder gibt es, wie bereits erwähnt, 5 unterschiedliche Spielchen, wobei diese meistens eine Gemeinsamkeit haben:

Bei den Merkspielen geht es darum, Bilder zu betrachten, um danach Aufgaben zu lösen, wie diese wiederzuerkennen, Veränderungen festzustellen usw.

Die Zahlenspiele handeln vom Rechnen bzw. mathematischen Übungen an sich.

Visuelle Trainingseinheiten (zB Formen, Orientierung...) sind Thema der Bildspiele.

Um das Wort- und Buchstabengedächtnis geht es bei den Wortspielen.

Positiv lässt sich zumindest anmerken, dass die Challenges zwar öfters absolviert werden können, aber die Benotung nur einmal stattfindet. Da bei neuerlichem Versuch die genau selben Aufgaben gestellt werden, kann man durch Auswendiglernen seine Statistiken dadurch nicht verfälschen.

Fazit

Ubisoft bringt mit Mind Quiz – Gehirntraining 3D ein neues Denkspiel auf den 3DS. Leider ist man vom Publisher mehr gewohnt, wie das hier Gebotene. Die Aufmachung ist nett, aber nicht überzeugend. Das Gameplay ist für kurze Zeit spaßig, aber kaum effektiv. Von einer Steigerung der kognitiven Leistungen kann nicht die Rede sein. Zu „wiederholend“ sind die Aufgaben. Schneidet man nicht erwartungsgemäß ab, so erscheint beim neuerlichen Versuch das komplett gleiche Training, ohne Veränderungen. Auch ist kein freies Spiel möglich was den Motivationsfaktor deutlich niedrig hält. Wer Gedächtnisübungen für Zwischendurch sucht, die mehr Spaß machen, als wirklich etwas bringen, der wird mit Mind Quiz – Gehirntraining 3D sicherlich seine Freude haben. Andere sollten auf die alten Klassiker von „Dr. Kawashima“ zurückgreifen oder auf weiteres Denksportmaterial warten.

Grafik
5.5
Sound
5
Gesamt
5.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.Dezember.2011 - 13:45 Uhr