"Martin Mystery: Monsterjagd" vergrault Zocker durch träges, altbacken-langweiliges Gameplay in antiquiertem Gewand. Lediglich der Comic-Charme wurde beibehalten und lockt so eventuell noch Fans des Cartoons an den Nintendo DS. Ansonsten besser Finger weg von diesem weiteren Lizenzopfer!
Spieletest: Martin Mystery: Monsterjagd NDS
Weitere Infos
Releasedate:9. Oktober 2008



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fängt den Stil des Cartoons gut ein
- satte 10 Spielstunden...
- Negativ:
- ... spielerische Langweile
- auch technisch unspektakulär
- bockige, träge Steuerung
“Martin Mystery: Monsterjagd” basiert auf einem Cartoon, der erstmals 2003 seinen Einstand gab - und es anscheinend nie zu hohem Ansehen in der Szene geschafft hat. Helden der Serie sind die Stiefgeschwister Martin und Diana, die neben ihrem Schulalltag ein zweites Leben als Agenten einer geheimen Organisation führen. Diese heißt CENTRE und sorgt für Ruhe im Orbit, ohne sie würden definitiv unzählige außerirdische Monster ihr Unwesen in der zivilen Welt treiben! Und jetzt herrscht Alarmstufe Rot, Chefin M.O.M. ruft Martin und Diana in die Zentrale: Ein Hackerangriff auf den Hauptcomputer verursachte Sicherheitslücken und öffnete so einige der Portale in den bekannten Zonen - sprich potentielle Schlupflöcher für häßliches Ungeziefer. Bevor eine Masseninvasion durch selbige droht, müssen Martin, Diana und deren Freund Java, ein 200.000 Jahre alter Höhlenmensch - und Hausmeister, klar -, in die Krisengebiete ziehen, um den Monstern den Marsch zu blasen. Haus-Alien Billy begleitet sie, um Tipps zur Spielmechanik zu geben - nicht mehr als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
In den über ein Dutzend Missionen treibt es euch in ein halbes Dutzend Umgebungen - alte, verlassene Gebäude, ägyptische Tempelanlagen, Grotten et cetera. Das Trio habt ihr aus der Vogelperspektive heraus im Blickfeld uns steuert es via Touchpen-Klicks auf den jeweiligen Zielpunkt durch die 2D-Umgebungen - Adventure-like eben. Hierbei manövriert ihr jeden der Charaktere einzeln, sprich ihr müsst zwischen ihnen switchen. Nervig, aber wichtig, denn jeder Held besitzt spezielle Eigenschaften, die an bestimmten Punkten vonnöten sind. Diana zum Beispiel kann als einzige durch enge Öffnungen kriechen, der massiv gebaute Java bricht mit gewaltigen Tritten durch Bretter-Barrikaden. Doch nicht nur er leidet an schwerfälligen Bewegungen: Leider bewegen sich alle Figuren fast unerträglich phlegmatisch und bocken schon bei kleinen Hindernissen wie etwa Tischkanten. Die Levels gestalten sich wenig spektakulär: Mit Großteilen der Kulissen und Gegenständen lässt sich null interagieren, lediglich funkelnde Symbole weisen auf wichtige Items hin, die es sich dann meist in eurem Inventar bequem machen. Oder auch mal weniger wichtige: Comic-Hefte für Martin oder alte NES-Module für Java - logisch, dass die in alten Tempelanlagen herumliegen... - dienen lediglich zum Erreichen des High Scores. Von elementarer Relevanz sind Kristalle und andere Bauteile, um die Portale zu öffnen, durch die die Kreaturen wieder zurückgeschickt werden können. Trefft ihr auf Mumien, Zombies und Co. dann im Portal-Raum, ist Teamwork gefragt: Martin und Diana kümmern sich um die Eingabe der Koordinaten. Zeichnet dazu lediglich die angezeigten Zahlen und Buchstaben. Javas rohe Kräfte taugen nicht nur zum Aufbrechen versperrter Türen, sondern auch zum In-Schach-Halten der Schergen. Auch hier reichen simple Touchscreen-Kommandos. Kritzelt zum Beispiel Salzkreise um angreifende Mumien, damit sie vom Boden verschluckt werden. Ihr merkt schon: “Martin Mystery: Monsterjagd” scheint... nein, ist ein Lizenzopfer, der wohl nicht mal die kleinen Fans unter uns belustigen wird. Der Spielablauf gestaltet sich träge und ohne wirkliche Action: Abgesehen von den unspannenden ‘Endgegnern’ läuft euch keine Kampfbereite Kreatur über den weg. Was ihr serviert bekommt, ist ein ödes Durchstreifen der tristen Level, kinderleichte Schalterrätsel und altbackene Touchscreen-Minispiele - zehn Stunden lang.
Den Gameplay-technischen Totalausfall macht die technische Präsentation nicht wett. Zwar halten sich die 2D-Grafiken und -Zeichnungen an die charmante Cartoon-Vorlage, allerdings wirken die Animationen unspektakulär-statisch, effektlos. Weit weit entfernt von Standards des Nintendo DS. Lediglich der Sound weiß ein bisschen zu gefallen. Orientalische Klänge in Agypten und auch sonst groovig-stimmige Songs untermalen die langweilige Monsterhatz. Zehn Stunden lang... schwer zu glauben, dass da jemand Lust drauf hat...
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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 30.Oktober.2008 - 22:45 Uhr