Für die Aufgabenstellung „Gutes Mario Party für Solisten“ wurde das Klassenziel erreicht. Im tollen Einspielermodus stört der ziemlich niedrige Schwierigkeitsgrad nur ein wenig, besonders aber die kurze Spielzeit. Bis zum Ende nach ungefähr acht Stunden wird der Spieler aber sehr gut unterhalten, sodass MPA der Bronze-Award nicht verwehrt bleibt. Wer aber vorrangig ein Multiplayer-Mario Party spielen will, dem sei eine GameCube-Party - am besten Teil 6 – empfohlen. Ob es eines Tages ein Mario Party geben wird, das im Single Player und Multiplayer gleichermaßen begeistert? Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Spieletest: Mario Party Advance GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. TBA 2005


Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: 2 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- sehr positive Änderungen am Spielprinzip
- netter Hauch von Adventure
- motivierend
- satte 50 Aufgaben...
- Negativ:
- ...aber dennoch nach 8 Stunden durchgespielt
- viele Aufgaben sind zu einfach
- wenig umfangreicher Multiplayer
Kein Mangel an Minigames
Alle paar erfüllten Aufgaben darf Bowser ein Besuch abgestattet werden, der meistens mit einem Mini Bowser-Spiel auf den Spieler wartet – hier liefert man sich beispielsweise ein Paintball-Match mit den kleinen Plagegeistern oder verpackt sie in Kapseln. Hat man schließlich 49 Aufgaben gelöst, darf man sich zum Showdown begeben, das finale Minispiel meistern und sich den Abspann ansehen – dies geschieht nach etwa acht Stunden.
Allzu lange dauert das Spiel also nicht, was natürlich einen Kritikpunkt darstellt. Bis zum Abspann wird man aber stetig motiviert, was neben der Menge und Vielfalt der Aufgaben auch an den diesmal wirklich fast ausnahmslos sehr unterhaltsam gelungenen Minigames liegt. Viele sind von den 2D-Mario-Jum&Runs inspiriert, was wirklich gefällt – so ist es ebenso nett, sich durch das Springen auf Kugelwillis permanent in der Luft zu halten, wie durch einen kurzen Level mit den aus Super Mario Bros.3 bekannten Schwebeliften zu eilen oder in einem Sidescrolling-Level gegen Wummps zu kämpfen und Steinblöcke zu verschieben (wobei in MPA mal wieder das Wummp/Wommp/Steinblock-Chaos herrscht – die „Wummps“ aus Mario 64 heißen hier wieder Wummps und die blauen auf und ab fliegenden Steinwesen werden hier schlicht „Steinblock“ genannt). Ab und an wird auch in der Vogelperspektive gespielt, um beispielsweise in einem Mondfahrzeug vor der Lava zu entkommen oder in einem Motorboot Affen aus dem Wasser zu retten. Zelda IV-like einen Kettenhund an der Leine auszuführen oder mit einem Buu Huu Volleyball zu spielen gefällt ebenso. 23 solcher Einspieler-Disziplinen existieren und kehren immer wieder nach drei Runden zurück, weiterhin gibt es acht Duellspiele, sechs Münzspiele und sechs Mini Bowser-Spiele, die nach und nach erspielt werden müssen. Sämtliche dieser Minigames können – nachdem sie freisgespielt wurden – auch separat gespielt werden. Verwendet werden neben dem Steuerkreuz meist A und B, einige Male aber ebenso die Schultertasten.
Story-Mode - und was noch?
Nun dazu genauer: Jene Spielchen können in freier Einzelauswahl just for fun absolviert werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, an Einzelspieler-Wettbewerben teilzunehmen, um Münzen zu verdienen und sich die letzten Giddings zu kaufen. Mehrspieler-Möglichkeiten gibt es ebenfalls, wenngleich der Fokus stark auf dem Singleplayer liegt: Mit einem Modul können besagte acht Duellspiele zu zweit gezockt werden, sonst gibt es noch die Möglichkeit für bis zu hundert Spieler, sich an einem GBA abzuwechseln – hier geht es um die besten Rekorde, die errungen werden. Wenn freigespielt, können auch Mini Bowser-Spiele ausgewählt werden, jedoch werden hier zwei Module benötigt. Gleiches beim „Pinguinrennen“ für bis zu vier Spieler – hier kann jedoch in das Rennen nicht eingegriffen werden, sondern die bisherigen Rekorde der jeweiligen Spieler bestimmen den Ausgang; hier handelt es sich also eher um einen Rekord-Vergleich als um ein Spiel.
Schafe, Bomben und Flipper
Schließlich gibt es noch einen sehr unkonventionellen Multiplayer für bis zu vier Spieler, der nur einen GBA benötigt: In der Verpackung werden ein realer Spielplan und Spielfiguren zum Ausschneiden mitgeliefert. Am GBA wird gewürfelt, am Spielplan gezogen – es muss natürlich ein Sternenfeld erreicht werden. Ist dies der Fall, wird am GBA ein sehr kurzes, glücksabhängiges Minigame gespielt. Wird ein Ereignisfeld erreicht, kommen die besagten Giddings zum Einsatz: Unter diesen seltsamen Extras gibt es beispielsweise einen Bomben-Simulator, in dem Drähte durchgeschnitten werden müssen, um den Sprengkörper zu entschärfen – wer ihn in die Luft jagt, muss zurück zum Start; oder einen Vierer-Flipper, wobei jeder Spieler mit nur einem Knopf am selben GBA steuert. Oder, oder, oder. Alles nette Ideen, aber eben eher eine Draufgabe zum Single-Player-Spiel. Manche Giddings – wie ein Schafe-zähl-Simulator – sind aber pure Kuriositäten und eignen sich nicht wirklich zum Spielen. Diese erinnern schon ein wenig an Wario Ware – sie erreichen diese Verrücktheit nicht ganz, aber einige sind doch ziemlich skurril und auf witzige Art und Weise sinnlos.
Erwartungen erfüllt?
Technisch gibt es nicht allzu viel zu sagen, es ist ähnlich wie bei den GCN-Mario Partys: Hübsch, aber es ginge deutlich besser. Die Figuren sehen nett, aber nicht spektakulär gut aus und die Animationen gehen voll in Ordnung, erreichen aber niemals die Genialität einer Mario&Luigi Superstar Saga. Auch hätte man das Spielbrett selbst grafisch ruhig etwas aufpolieren können. Gleiches gilt für den Sound: Er stört nie, schmeichelt dem Gehör aber nur bedingt. Manche Tracks sind durchaus ganz hübsch, andere eher durchschnittlich.
Wie kann man denn nun insgesamt über MPA urteilen? Nun, das stark geänderte und gut auf einen Spieler zugeschnittene Spielprinzip mit leichtem Adventure-Einschlag gefällt wirklich gut, die Minispiele machen Spaß und man wird motiviert, sämtliche Aufgaben zu erledigen. Über das Pilz-System wird man anfangs etwas verwundert sein, aber nachdem man ein wenig mit den Minigames vertraut ist, sind ausgedehnte Wanderungen am Spielbrett kein Problem mehr. Andererseits sucht man echte Spieltiefe natürlich vergeblich, viele Aufgaben sind zu leicht, der Multiplayer wenig umfangreich und das Hauptspiel ist mit etwa acht Stunden mal wieder zu kurz. Technisch hätte auch etwas mehr drin sein können und wenn manche – glücklicherweise nur sehr wenige – Aufgaben wirklich nur auf Glück basieren, kann dies schon ärgern – bei einem Würfelduell hilft spielerisches Können eben kaum etwas. Insgesamt ist MPA aber wohl genau das geworden, was es werden sollte: Ein wirklich gutes Solo-MP, bei dem der Multiplayer eher zweitrangig ist und das vor allem insbesondere dem Einzelspieler wirklich Spaß macht.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Juli.2005 - 18:02 Uhr