Spieletest: Mario Party 10 WIIU

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Weitere Infos

Releasedate:
20. März 2015

USK 6 Gamepad Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-5

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

Specials: Bundle-Variante mit amiibo

Plus / Minus

Positiv:
schöne Optik
Bowser-Party
70 Minispiele
Negativ:
kein Online-Modus
Gruppenzwang
teilweise sehr unfair
einer der 3 Hauptmodi nur mit amiibo spielbar

Der neueste Teil der Mario Party-Serie ist vor kurzem für Wii U erschienen. Der aktuelle Ableger ist mittlerweile schon Nummero 10, der Erstling erschien 1999 auf dem Nintendo 64. Doch mit der Zeit veränderte sich nicht nur die Grafik, auch einige Elemente wurden geändert. Im neunten Teil zum Beispiel liefen die Spieler nicht mehr einzeln über die virtuellen Spielbretter sondern bewegten sich allesamt in einem einzigen Fahrzeug darüber hinweg.

Das Spielprinzip ist an sich simpel und dürfte hinlänglich bekannt sein, von daher verzichten wir darauf alles noch einmal haargenau zu erläutern. Das Spielmenü ist schlicht gestaltet und zeigt neben diversen Bonis die drei Party-Varianten.

Mario Party

Darin verbirgt sich das allseits bekannte Spielprinzip aus den vorangegangenen Teilen. Der oder die Spieler suchen sich eine Spielfigur aus 10 Nintendo-Charakteren aus bevor es zu den Spielbrettern geht. Wie aus den Vorgängern bekannt nehmen immer 4 Charaktere an einem Spiel teil. Können nicht alle Charaktere mit menschlichen Mitspielern belegt werden, übernimmt der Computer den Rest. Insgesamt stehen dem Spieler 5 unterschiedliche Spielbretter zur Auswahl angefangen vom Pilzpark über Luigis Spukpfad, dem Bizarro-Riff bis hin zum Luftschiffhafen und Bowsers Chaosschloss. Die Spielzeit wird je Brett mit 30 Minuten angegeben, kann natürlich aber stark variieren.

Jeder der Charaktere würfelt wenn er an der Reihe ist und kann die erwürfelte Zahl auf dem Brett vorangehen. Hierbei hat man sich allerdings wieder am Vorgänger orientiert, sodass wieder alle 4 Protagonisten in einem Gefährt sitzen und gemeinsam über die Spielbretter schippern. Diese Tatsache ist jedoch alles andere als schön denn so ist die Chancengleichheit natürlich nicht gegeben. So kommt es immer häufiger vor, das ein und dieselbe Person durch Bonustore spezielle Goodies und Sterne erhält, andere hingegen nicht, da sie dadurch nicht mehr dorthin gelangen können. Dies als unfair zu beschreiben mag zwar hart klingen, trifft aber zu. War es in den ersten 8 Ablegern noch möglich einzeln über die Bretter zu laufen mit der selben Chance jeden Bonus ergattern zu können, ist dies auch im Zehner leider nicht mehr der Fall. Somit kann es vorkommen, dass der Erstplatzierte Spieler über 100 Sterne hat, der nachfolgende hingegen noch unter 50 liegt. Fair ist was anderes und das trifft leider auf Mario Party 10 nicht zu. Übrigens wartet Bowser hinter Gittern bis alle 6 Seiten des Würfels offengelegt wurden – danach schnappt er euch und halbiert die gesammelten Sterne der Helden.

Aber zurück zum Spielprinzip: die Spielbretter haben normale und spezielle Felder auf denen entweder nichts passiert oder Ereignisse stattfinden. Ereignisse können in dem Fall kleine Bonusspielchen sein um Sterne zu ergattern oder aber ein Minispiel das entweder allein im Team oder Jeder gegen Jeden stattfindet. Gelangt man durch Bonustore oder Spiele hat immer nur der spielführende Charakter der gerade am „Ball“ ist die Chance auf den Bonus, trifft er auf ein Feld was Schaden anrichtet, erleidet diesen allerdings auch nur er selbst. Je nach Spielbrett sind Aufbau und Ereignisse unterschiedlich: es gibt teilweise unterschiedliche Routen, dem Setting angepasste Bonusspiele und Fallen. Einige sind dabei jedoch ziemlich unfair wie etwa das Bizarro-Riff, in dem man gegen Ende nach einem Sternebonus-Tor ein Zurück-Feld hat und so immer wieder zurück durch dieses Tor gelangt und Sterne sammeln kann. Diese dann aber auch wieder beim erneuten durchfahren des Feldes des Tors erhält.

Noch unfairer ist Bowsers Chaosschloss in dem es auch an einer steilen Wand hinaufgeht. Hier warten zahlreiche Stachelbalken die auf hervorgeschossen kommen sobald der Spieler auf einem der Zahlreichen Fail-Felder gelangt. Hier ist es schwer keines dieser Felder zu treffen denn dann geht’s schnurrstracks wieder ganz nach unten. Und das ist mitunter ziemlich nervig wenn man fast eine halbe Stunde an dieser Wand hängt und einfach nicht voran kommt. Wenn man selbst mal nicht auf solch einem Feld landet dann tut es einer der Computer-Spieler, danach gehts wieder nach unten. Kurioserweise ist dabei ein vom Computer gesteuerter Spieler immer der Glückliche und gelangt jedes Mal zu einem Sternebonus... immer und immer wieder! Hier spielt die Tatsache das alle 4 in einem Gefährt sitzen eine große Rolle. Würde man einzeln über das Brett gehen hätte auch jeder einzelne Spieler die gleiche Chance nach einem Absturz an so einen Sternebonus zu gelangen. So ist es jedoch ziemlich unwahrscheinlich, da die Spieler die nach einem Absturz am Zug sind erst wieder bis dorthin gelangen müssen. Gelingt es dem zweiten oder dritten dann fast aber bleibt ein Feld davor stehen, ist der vierte Charakter der glückliche, der schon die ganze Zeit immer an diesen Bonus gelangt. Irgendwie ziemlich unfair wie das ganze so abläuft...

Bosskämpfe gibt es, wie im Vorgänger auch, zwei pro Welt. Diese sind durchaus gelungen machen Spaß und bieten eine gewisse Abwechslung. Leider merkt man besonders als Einzelspieler, dass die KI der Computerspieler ziemlich hoch wen gar unfair angesetzt ist. Irgendwie hat dieser zum passenden Zeitpunkt immer den richtigen Zahlenwert gewürfelt was dann schon nerven kann zumal man durch den „Gruppenzwang“ dann nicht mehr selbst auf Bonusfelder und Co. gelangen kann und so zu oft zuschauen muss wie die Gegner den Bonus abräumen.

Taktik kann man neben den Minispielen auch auf dem Brett selbst ins Spiel bringen. Dies geht mit erhaltenen Bonuswürfeln mit denen man etwa nur hohe und niedrige Zahlen erwürfeln kann oder der Würfel sich in Zeitlupe dreht und so die Möglichkeit bietet eine hohe Zahl sicher zu erhalten. Mario Party 10 bietet 70 neue Minispiele, teils aber auch nur ein klein wenig abgeänderte von bekanntem. Einige davon sind wirklich gelungen und machen Spaß, andere hingegen wirken plump und einfallslos. Auch spielt im neuesten Teil das Glück eine noch größere Rolle denn je. Man kann in den Minispielen noch so gut sein und die anderen abhängen, durch die unfairness des Vierergespanns kann man jedoch kurz vor Ende seine haushohe Führung durch diversen Sternebonus und Co. mit einem Schlag verlieren. Und das ist nicht nur ärgerlich sondern auch unfair und spielerisch nicht akzeptabel. Klar, ein wenig Glück gehört schon dazu, aber wenn so viel nur von Glück abhängig ist, dann ist es eigentlich nicht Sinn der Sache bei so einem Spiel.

Für all jene, die von den Minispielen nicht genug bekommen können oder sich darin perfektionieren wollen, haben die Möglichkeit diese auch einzeln anzuwählen und spielen zu können.

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