Spieletest: Mario Kart Wii WII

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Weitere Infos

Releasedate:
11. April 2008

USK 0 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 13 Meinungen

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Specials: Dem Spiel liegt das Wii Wheel bei, einer Lenkrad-Hülle für die Wii-Fernbedienung.

Plus / Minus

Positiv:
superber Online-Modus
starkes Zeitfahren
gewohnt gute Steuerung
viel zu entdecken
gelungener Spagat zwischen Einsteigern und Profis
schöne Mii-Integration
Negativ:
unausgeglichenes Item-System
schwache Battle-Modi
berechnende CPU-Gegner
kein kooperatives Fahren um wertvolle Pokale
teils einfallslose Strecken
wenig Neues

Achtung, Geisterfahrer!

Eine gelungene Erweiterung für Solisten ist der Mario-Kart-Kanal, den ihr von der Disc auch in das Wii-Menü herunterladen könnt. Das klassische Zeitfahren gewinnt durch die Online-Anbindung zur Welt ganz neue Bedeutung. Ihr könnt euch nicht nur Ranglisten für jede Strecke ansehen, sondern auch den besten Fahrern dabei zusehen, wie sie Weltrekorde aufgestellt haben. Ihr werdet nicht schlecht staunen, wie galant die Profis mit ihren oft schweren Maschinen durch die Strecken gleiten und risikoreiche Abkürzungen meistern. Obendrein könnt ihr euch „Geister“ anderer Fahrer downloaden und eure Fähigkeiten mit Rivalen oder – sehr motivierend – sogar mit Nintendo-Mitarbeitern und Entwickler-Profis messen, die samt Mii anzutreffen sind. Anhand eines sehr übersichtlichen Diagramms seht ihr recht gut, wo sich eure Zeiten kontinental, global oder im Freundeskreis einordnen.

[Achtung: Kalauer] Wii Wheelst du´s steuern?

Verständlicherweise steht und fällt Mario Kart mit der Steuerung. Und die funktioniert wirklich tadellos. Um eine möglichst breite Massen anzusprechen, fuhr Nintendo wie bei dem kürzlich in Japan und USA erschienenen Super Smash Brothers Brawl die Strategie, eine ganze Palette von Steuerungsoptionen zur Wahl zu stellen. Zunächst wäre da freilich das Wii Wheel zu nennen, das dem Spiel im Pappkarton beiliegt. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine Lenkrad-ähnliche Hülle für die Wii-Fernbedienung, die ihr problemlos waagerecht einlegt. Alle Knöpfe sind recht gut zu erreichen. Wie bei einem anderen Zubehörteil, dem Wii Zapper, erhöht sich mit dem Wii Wheel der Spielspaß, weil ihr mit einem glaubhaften und funktionellen Eingabegerät herumfuchteln könnt. Allerdings ist das Ganze auch hier mit dem Nachteil verbunden, dass die Steuerung einfach nicht so präzise wie mit einem Analog-Stick ausfällt. Einsteiger finden sich mit dieser Methode aber umso besser zurecht, da die Steuerung sehr intuitiv ist und ohne viel abstraktes Knöpfchen- und Stick-Drücken auskommt. Im Online-Modus wird sogar angezeigt, wenn das Wii Wheel von einem Fahrer genutzt wird. Daneben dürft ihr auf eine recht traditionelle Handhabung über den Classic Controller oder das GameCube-Pad zurückgreifen. Als besonders vorteilhaft hat sich aber die Variante mit Wiimote und Nunchuk herausgestellt. Der Analog-Stick bietet genügend Genauigkeit und zudem werden durch das Nach-oben-Ziehen der Wiimote Stunts ausgeführt. Dabei handelt es sich um ein ganz neues Feature, das als sehr gelungene Erweiterung zu bezeichnen ist. Sobald ihr das Kart oder Bike in die Luft befördert, sei es mittels Bordsteinen, Pflanzkübeln, Rampen oder Half- und Quarterpipes, bewegt ihr die Wii-Fernbedienung ruckartig nach oben, um einen tollkühnen Trick auszuführen. Bei der Landung wird nun als Belohnung ein kleiner Turbo gezündet.

Sich in die Kurve zu legen und so genannte „Power Slides“ auszuführen, ist seit dem Original auf dem Super Nintendo ein essenzieller Bestandteil des Gameplays. Auch die Wii-Version ist sehr auf das Sliden ausgelegt, anders könnt ihr manche Kurven gar nicht mit voller Geschwindigkeit meistern. Allerdings wurde diese Technik jetzt sehr vereinfacht. Während ihr in vergangenen Teilen während des Driftens mit dem Steuerkreuz oder Analog-Stick abwechselnd links und rechts betätigt, um einen Mini-Turbo aufzuladen, reicht es bei Mario Kart Wii vollkommen aus, sich nur noch in die Kurve zu legen und abzuwarten. Der Boost wird nämlich automatisch generiert. Außerdem ist es nun glücklicherweise nicht mehr möglich, wie in Mario Kart Double Dash!! oder in Mario Kart DS zu „snaken“. Diese Technik, bei der man mit dem Kart nahezu unentwegt Power-Slides auch auf geraden Strecken ausführt, wurde meist nur von Könnern beherrscht und sorgte dafür, dass die Leistungsunterschiede zwischen Profis und Laien gigantisch waren. In der Wii-Version können sich Streckenkenner und trainierte Fahrer zwar immer noch absetzen, dennoch rückt das Fahrerfeld deutlich enger zusammen. Dieser Umstand wird noch dadurch flankiert, dass sich die Unterschiede zwischen Karts und Motorrädern sehr in Grenzen halten – für manchen Geschmack sicherlich zu sehr. Im Gegensatz zum Bike lässt sich der Turbo des Karts noch einmal verstärken – zu erkennen am zunächst blauen und dann rot-orangen Funkenfliegen. Zudem solltet ihr euch in der Regel etwas früher in die Kurven legen und gegenlenken. Eine Besonderheit der Räder sind auch die Wheelies, bei denen ihr während der Fahrt Geschwindigkeit gewinnt, indem ihr durch Hochziehen der Wiimote nur auf dem Hinterrad fahrt. Das eignet sich vor allem für gerade Abschnitte, da ihr in dieser coolen Pose kaum lenken könnt und von Remplern eurer Kontrahenten leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werdet.

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