Spieletest: Lysfanga: The Time Shift Warrior NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
14. Mai 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
erfrischendes Strategie-Gameplay mit Zeitshifts
Gegner und Arenen werden komplexer
Negativ:
schnelles Wiederholungsgefühl
technisch mit Rucklern und langen Ladezeiten
Welt fühlt sich zu leer an

Die Zeit einmal zurückzudrehen und gewisse Entscheidungen im Spiel zu verändern oder zu ergänzen – ein Prinzip das wir schon kennen. Prince of Persia, viele neu aufgelegten RPG Titel aus dem Hause Square Enix und weitere beherbergen dieses Feature. In Lysfanga: The Time Shifter soll das Zurückspulen der Zeit aber deutlich strategischer Ablaufen. Was genau dieser Action-Adventure und Strategie-Titel zu bieten hat, lest ihr in diesem Switch Test.

Der Blick zurück

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: vor vielen Jahrhunderten kämpften zwei verfeindete Fraktionen gegeneinander, um das Land für sich zu gewinnen. Die Mayura und die Balara. Gleichzeitig schritten die Dämonen namens „Raxes“ in den Kampf ein und sorgten dafür, dass die Balarans über Nacht fielen. Damit die Mayura dem entfliehen konnten, gab sich die Königin der Mayura einem Aufstiegsritual hin und wurde so zur Göttin. So war es Qhomera möglich, die Raxes zu verbannen und gleichzeitig jeder Generation einen schützenden Krieger zu schenken, die Lysfanga. Sie sind ebenso Hüter der Zeit und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet.

In der aktuellen Generation fällt diese Bürde jedoch auf die Zwillinge Ime und Kehör zurück. Als sich Kehör seiner Schwester abwendet, beginnt diese, die Ordnung wieder herzustellen, denn in ihrer Pflicht als Kriegerin muss sie die Raxes zurückdrängen, deren Gefängniszauber sich gelöst hatte.

Die Zeit wartet nicht

Ihr kommt in einem mystische Welt und erlebt den Tempel von Mayu. Dabei stellt ihr schnell fest, dass der Ort recht unbewohnt und ist, ehe da die Dämonen auftauchen. Die Raxes wollen euch das Leben schwer machen und sich wieder zu einer starken Macht zusammenrotten. Doch als Time Shift Warrior sorgt ihr mit viel Strategie und Kampfgeschick für Gegenteiliges. Euch werden nach und nach die Mechaniken des Spiels und immer mehr Gegnertypen vorgestellt. Ime muss sich per Schwert oder Schildstoßangriff den Gegnern stellen und so schnell wie möglich einen nach dem anderen besiegen. Dabei läuft jedoch ein Timer und die Zeit wird zurückgesetzt. Dadurch wird ein sogenannter „Überrest“ von unserer Lysfanga aktiv. Imes erste Handlungen werden als Schatten weiter ausgeführt, sodass ihr euch im zweiten Run neuen Gegnern widmen könnt. Tut ihr das effektiv, könnt ihr in kürzester Zeit eine Arena säubern. Zu Beginn des Spiels habt ihr 3 mal die Möglichkeit, die Zeit zurückzusetzen, später sammelt ihr weitere Überreste durch Truhen. Diese braucht ihr auch, denn die Kämpfe werden immer kniffliger, sodass die Zeit zum wichtigen Verbündeten wird!

Die Strategie der Zeitumkehr

Lysfanga kann nicht nur die Zeit zurücksetzen, um andere Wege zu gehen und mehr Feinde in die Knie zu zwingen, sondern auch gepanzerten Gegnern plötzlich ein Schnippchen von hinten zu schlagen, aneinanderhängenden Gegnern nacheinander den Garaus zu machen oder Torschaltern zu deaktivieren. Zusätzlich verfügt ihr früh im Spiel über Zauberangriffe, die euch von der Göttin der Zeit Qhomera höchstpersönlich überreicht werden. So lassen sich Energiebälle verschießen oder eine kleine lokale Explosion erzeugen.

Im Verlaufe des Spiels, in dem ihr mehr Areale des Tempels erkundet und zwei weitere Akte erleben dürft, werden eure Fähigkeiten ausgebaut und auch die Waffen ergänzt. Auf diese wird euer Gameplay angereichert, aber vor allem die strategische Komponente gewinnt an Komplexität. Wo ihr am Anfang nur rechts und links gehen musstet, um auf die Dämonen zu hauen, werden später Schalter aktiviert, unterschiedliche Gegnertypen richtig behandelt werden müssen oder mit anderen Umgebungselementen interagiert.

Trotz der spielerischen Raffinesse und strategischen Komponenten schafft es Lyfanga: Time Shift Warrior nicht, die Eintönigkeit der wiederkehrenden Gefechte abzulegen. Ihr werdet hier und da kleine Gespräche führen und auch der verbündete Historiker-Roboter Grennos versucht euren Weg ein wenig zu beleben, am Ende passiert aber im Tempel und andernorts zu wenig Lebendiges.

Entdecken und Sammeln

Neben den vielen Kämpfen, die ihr in jedem Bereich auslösen könnt, warten ein paar Sammelitems auf euch. Ihr könnt Energiebälle finden und auch verschiedene Cosmetics zur Veränderung der Rüstung. Die Anzahl der zeitzurücksetzenden Überreste bzw. Ime-Klone lassen sich erweitern und Runen können beschafft werden. Des Weiteren habt ihr zügig im Spiel den Hub Bereich freigeschaltet, den ihr nach und nach sogar mit Bildern dekorieren könnt. Darüber hinaus bleibt es aber unspektakulär.

Möchtet ihr irgendwann die restlichen Kleinigkeiten sammeln, müsst ihr euch nicht über ewige Backtracking-Einlagen einstellen, sondern könnt über regelmäßig auftauchende Portal-Fliesen am Boden zu bekannten Gebieten reisen. So lassen sich Kämpfe wiederholen und auch deren individuelle Zeitherausforderungen meistern. Leider fehlt für diese das Quäntchen Belohnung, warum sich ihnen wohl nur die Komplettisten widmen werden.

Optik, Sound und Performance

Bereits in den Ankündigungstrailern machte Lysfanga: The Time Shift Warrior bereits einiges her. Dieses mystische Setting, spannende Kämpfe und interessante Strategie-Einlagen wollten näher erforscht werden. An der interessanten, ein wenig an Hades erinnernden Optik hat sich nichts geändert. Jedoch lässt sich im fertigen Spiel besser verstehen, wie Areale miteinander verbunden und eingebettet werden. Tatsächlich haben wir es im Test als ein von Kampf A zu Kampf B laufen erlebt. Dies erzeugt das zügige Gefühl der Wiederholung, denn sonst ist einfach nichts im Tempel los, denn warum nur die Raxes, aber keine anderen Menschen erwacht sind, erklärt sich nicht so recht.

Die Kameraperspektive ist permanent computergesteuert. Top-down schaut ihr auf eure Heldin und erlebt so manches mal harte Schwenks, gerade wenn ihr Ebenen über Hausdächer nach oben oder unten laufen wollt, muss euer Kopf manche Dreidimensionalität mitdenken, die die Kamera nicht automatisch abbildet.

Beim Sound erwarten euch stimmige Kampfbegleitungen und entsprechende Soundkulissen, wenn ihr mit der mysteriösen Qhomera oder gemeinen Feinden interagiert. So richtig aufregend wird es aber nicht.

Bei der Performance mussten wir in unserem Switch-Test ebenfalls ein paar Abstriche machen. Denn während ihr zur nächsten Arena lauft, stockt das Spiel so manches mal. Diese Lags fühlen sich unnötig an, wenn es keine komplexen Gameplay-Aktionen gibt. Denn die Kämpfe laufen weitestgehend flüssig. Auch die Ladezeiten zwischen Tempelabschnitten, die ihr meist über schwebende Plattformen erreicht, sind viel zu lang. Obwohl sich die Gebiete visuell und von den Details kaum unterscheiden, braucht das Spiel wohl einiges an Luft, um die neuen Kartenabschnitte zu laden. Eine Übersicht, wo ihr gerade im Tempel seid oder euch auf der Map befindet, erhaltet ihr zudem nicht. Stattdessen gibt es einen Kodex, der euch die Gegner und NPCs auflistet und die Areale mit ihren Sammelitems darstellt, so wisst ihr zumindest, dass ihr noch 3 von 16 Kämpfen vor euch hättet. Sonst haben wir keine Spielabbrüche, Design-Fehler oder andere Bugs feststellen können.

Fazit

Lysfanga: The Time Shift Warrior spielt erfrischend strategisch mit der Zeit! Verschiedene Arenen müssen in kürzester Zeit von euch von unterschiedlichsten Gegnern gesäubert werden. Dabei erzeugt ihr bei jedem Zurückspulen ein Duplikat von euch, dass vorherige Aktionen ausführt und euch so neue Möglichkeiten gibt. Über das Spiel hinweg wird diese Mechanik durch zusätzliche Runen, Zauberangriffe und komplexere Schalterrätsel und Gegnerverhalten spannender, schafft es aber nicht ganz, das sich zügig einstellende Gefühl der Wiederholung abzuschütteln. Sonst ist die mystische Welt von Mayura recht leer und arm an Entdeckungen. Hauptaugenmerk liegt bei Lysfanga klar auf dem strategischen und zeitbasierten Gameplay, das euch zur ein oder anderen Highscore-Jagd verleiten wird. Audio-visuell und auch leistungstechnisch bleibt das Spiel ebenfalls solide.

Grafik
7
Sound
6.5
Gesamt
7

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Quantic Dream für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Juni.2024 - 09:54 Uhr